Ich bin 58 Jahre alt und lebe seit nunmehr 30 Jahren in Wermelskirchen. Kommunale Politik nehme ich vor allem über die Berichterstattung der beiden lokalen Zeitungen wahr. Einer Partei gehöre ich nicht an, ich schreibe keine Leserbriefe und ich mische mich nicht ein. Mein Interesse an kommunalen Vorgängen dürfte so eingeschränkt sein wie bei vielen anderen Bürgern dieser Stadt auch. Und, ich gebe es gerne zu: Von vielen Dingen, die auf kommunaler Ebene geregelt werden müssen, habe ich nicht genug oder keine Ahnung.
Was man aber nun in den vergangenen Monaten lesen konnte vom Verhalten der Parteien hier in meiner Heimatstadt, macht mich ausgesprochen zornig: „Schlagabtausch auf beispiellos niedrigem Niveau“ nannte das beispielsweise die Bergische Morgenpost, was sich Kommunalpolitiker im Ausschuß für Stadtentwicklung und Verkehr leisteten. Es geht, natürlich, um den sich entwickelnden Kommunalwahlkampf. Ob Ausschuß, Rat oder Leserbriefspalte, kein Ort bleibt frei von Wahlkampftiraden.
Man kann für oder gegen den Bürgermeister Eric Weik sein; man kann ihn bekämpfen; man kann die Leitung der Stadtverwaltung und die politische Führung in der Stadt in andere Hände übertragen wollen: das alles ist legitim. Man kann das auch alles auf dem Niveau tun, das derzeit die politische Debatte in unserer Stadt kennzeichnet. Auch legitim. Aber nicht klug. Denn damit wird man den Bürgern Wermelskirchens nicht gerecht. Die Menschen in der Stadt sind klüger und feinfühliger, als sich das manch grobschlächtiger Lokalpolitikus so vorstellen mag. Weiterlesen
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