„Die deutsche Mannschaft kann mit breiter Brust jetzt agieren.“
ZDF-Kommentatorin Claudia Neumann nach der 1:0-Führung der deutschen Frauennationalmannschaft gegen Australien durch Marina Hegering
Vollkommen Subjektives von Wolfgang Horn
Claudia Neumann ist eine würdige Nachfolgerin von Béla Rethy. Eine Bella Retha sozusagen. Dieselbe permanent schrill aufgeregte Stimme eines Menschen unter Druck, der vor einer verschlossenen WC-Tür vergeblich Einlass begehrt.
Netzfund und mit vergnüglich getippter Hutkrempe bei Axel Hegmann auf Facebook geklaut …
Die Fans, nein: nicht DIE Fans, sondern die „Ultras der Horde 1996“, die vorgeben, Fans des 1. FC Köln zu sein, sind abgestiegen. Nicht in die zweite Liga. In irgend eine Tiefe weit unterhalb von Tiefkellerniveau. Mit einem widerlichen und sexistischen Plakat gegen die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker, gezeigt am 11. Mai.
In Zeiten, in denen Politiker in dieser Republik auf allen Ebenen geschmäht und beleidigt werden, bespuckt und verfolgt, attackiert und geschlagen. Widerlich, diese vermeintlichen Fußballfans. Offenbar ohne jegliches Gespür für die eigene Losung und das Umfeld ihrer Wirkung. Mit solchen Fans, scheuklapprig und ahnungslos, anstandslos ohnehin, ist kein Staat zu machen und keine Liga zu halten.
Schlimmer aber ist, daß das Plakat wirklich gezeigt wurde, daß die Verantwortlichen des Vereins nicht eingeschritten sind, daß es keinen Ordnungsdienst gab, der wirklich Ordnung gemacht, das Plakat abgehängt hätte. Dieser Verein ist abgestiegen. Jetzt schon. Moralisch. Keine offizielle Stellungnahme des Vereins und seiner Führung. Das kann keine Entschuldigung, von wem auch immer, wieder gutmachen. Nein, das ist nicht mein Verein. Egal, in welcher Liga.
Nachtrag: Für meine Enttäuschung, mehr noch: Fassungslosigkeit, für mein harsches Urteil ist nicht entscheidend, wie lange das Plakat zu sehen und zu lesen war. Daß sich Menschen überhaupt daran machen, ein derartiges Plakat in stundenlanger Arbeit zu erstellen und ins Stadion zu schleppen und es ihnen in der ganzen Zeit nicht aufgeht, was sie da treiben, das läßt mich an der Spezies zweifeln.
Wenn Fußball-Experten, so gut sie als aktiver Kicker auch immer gewesen sein mögen, neben einem Journalisten sitzend als Co-Kommentator für Fußballübertragungen ein Zubrot verdienen, trägt das leider nicht wirklich zum besseren Verständnis des Geschehens bei den Zuschauern bei. Experten neigen zumeist dazu, wortreich die Winkelzüge der Trainer und ihrer Stäbe darzulegen, die Matchpläne zu übersetzen, die Geheimnisse der Spielstrategien, der Systeme zu decodieren. Da kann sich der Kommentator, dessen eigentliche Aufgabe das alles wäre, dann nicht lumpen lassen und muß sich als ebenbürtiger und wortstarker Fußballversteher erweisen. Und schon hat man ein Gesprächsgeplänkel am Mikrophon, das nachgerade nach Funkstille schreit.
Allsamstaglich vor allem taucht im Fernsehen diese Bezeichnung auf, „die Jungs“, die annehmen läßt, daß Jungs gemeint sind, kleinere und größere, im Kindergartenalter oder doch schon Schüler. Weit gefehlt. Erwachsene Männer sind gemeint, Fußballer, Berufsfußballer, reich und jung, aber gewiß keine Jungs. Bei den Trainern dieser professionellen Mannschaften hat sich dieser Sprachgebrauch durchgesetzt: die Jungs. Mir geht das gegen den Strich. Die Jungs ist ein Euphemismus. Eine Beschönigung. Mit „Die Jungs“ werden subkutan die „Elf Freunde“ mitgeliefert, die eine Fußballmannschaft einst ausmachten. Weit vor den Zeiten der kompletten Durchökonomisierung des Sports, des Fußballs zuvörderst. Diese heile „Elf-Freunde“-Welt, die Mannschaft, die gemeinsam durch dick und dünn geht, zusammenhält und zusammen bleibt, perdu, verloren, auf immer. Diese Männer gehen ihrem Beruf nach. Nicht weniger und nicht mehr. Da bleibt kein Platz für Verklärungen. Kein Chef nennt seine Mitarbeiter in der Werkstatt oder im Büro, im Lager oder auf der Baustelle „die Jungs“. Gut so.
„Wenn man Weltmeister wird, ist man emotional. Und was er da gemacht hat, ist – sorry, mit Verlaub – absolut okay.“
Karl-Heinz Rummenigge über Luis Rubiales
Rummenigge will die Kirche im Dorf lassen. Toll. Eine Einrichtung, auch für Übergriffigkeit und sexuelle Gewalt berüchtigt. Leider. Rubiales’ unerwünschter Kuß ist übergriffig und Rummenigges Verständnis unterirdisch.