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Tatort: Doppelt kassiert

Kein Ende der Tatort-Ermittlungen: Heute meldet die FAZ auf ihrer Medienseite, daß die NDR-Redakteurin Doris Heinze nicht nur unter falschem Namen eigene Drehbücher verkauft hat. Sie habe auch doppelt kassiert. Das Drehbuch zum nicht realisierten Film “Dienstage mit Antoine” habe sie unter dem Pseudonym “Marie Funder” an die AllMedia verkauft. Nur unwesentlich verändert habe sie das gleiche Buch unter ihrem eigenen Namen an die Firma Network Movie geliefert. Titel: Dienstage mit Marie. Ein Buch, zwei komplette Honorare, eine komplette Katastrophe.

Phantomsender

Ein kleiner Nachtrag zum Artikel “Tatort” vom 1. September. Wie Nicolas Richter und Hans Leyendecker unter der Überschrift: “Eine Frau mit vielen Talenten” in der Süddeutschen Zeitung berichten, ist fraglich, ob es nicht weitere Pseudonyme gibt, unter denen die NDR-Redakteurin, Doris Heinze, ihre Talente angeboten, eingekauft und bezahlt haben soll: Von Inga Pudenz ist da die Rede, von Monika von Lüdinghausen, von Markus Benz.  “Es wimmelt in diesem Fall von Phantomen”, so Leyendecker und Richter. Und: Solch ein Drehbuch kann dem Autoren mitunter mit annähernd 30.000 Euro vergütet werden.

Der Phantomsender NDR bereitet den Verfechtern des öffentlich-rechtlichen Rundfunksystems arge Phantomschmerzen.

Von VOX lernen, heißt …

Vergangenen Samstag Abend, 20:15 Uhr, Primetime, also beste Fernsehzeit. In der ARD, mal wieder, Volksmusik, diesmal der Grand Prix 2009. Ansonsten Filme, Spielfilme, überwiegend bekannte, in 3SAT eine Oper, in ARTE die GEO-Reportage. Vox, der Fernsehsender mit dem roten Punkt, liefert dagegen schwere Kost: Die SPIEGEL-TV-Dokumentation “Der seltsame Sieg – Hitlers Blitzkrieg 1940″. Man mag ja zu den historischen Dokumentation der Spiegel-TV-Redaktionen stehen, wie man will: Es bleibt eine mutige Programmentscheidung. Wenn sich alle Welt in die Unterhaltung flüchtet (flüchten soll), müht sich wenigstens ein, wenn auch kleiner, Sender um die deutsche Geschichte. Für den Samstag hatte VOX jedenfalls ein Alleinstellungsmerkmal. Danke.

Tatort

“Ich mag meine Figuren, die guten wie die bösen, weiß fast alles über sie, kenne ihre Abgründe, ihre Hoffnungen und Träume.”  So die “Tatort” – Drehbuchautorin Marie Funder-Donoghue, über die das ARD-Presseheft zu berichten wußte, daß sie 1981 in Heidelberg geboren wurde, Wirtschaftswissenschaften und Jura in Dublin studiert hatte, mit Ehemann David und Sohn Sean an der Ostküste lebt und Kurzgeschichten schreibt. “Ich schreibe Drehbücher, weil ich es liebe, Menschen zu beobachten und in ihre emotionalen Welten einzutauchen.”

Ihre “Tatort”-Folge  sollte am 23. September unter dem Titel “Die Freundin der Tochter” ausgestrahlt werden.

Nur: Marie Funder-Donoghue ist eine komplette Erfindung der NDR-Fernsehspielchefin und Tatortverantwortlichen Doris Heinze. Das Drehbuch hatte sie selbst geschrieben. Sie war bereits in der vergangenen Woche suspendiert worden, weil sie Drehbücher ihres Mannes unter einem Pseudonym für den NDR verfilmen ließ, ohne die Autorenschaft offenzulegen.

Waren andere Drehbuchvorschläge nur schlechter oder handelt es sich bloß um Gier?

Nachtrag: Welch ein Glück, daß das Adolf-Grimme-Institut bislang weder Doris Heinze, noch Niklas Becker, dem vermeintlichen Drehbuchautor, noch Marie Funder-Donoghue einen Adolf-Grimme-Preis verleihen wollte.

“Respektlosester Wahlkampf der Republik”

Nein, nein, nicht daß Sie jetzt denken, es ginge mir mal wieder um die Holzerei in Wermelskirchen. Wobei: Man braucht nicht einmal viel Phantasie, um auf unser Städtchen anzuwenden, was hier zu sehen ist.

Nikolaus Brender, ist Chefredakteur des ZDF.  In einem Kommentar im heute-journal hat er den Wahlkampf der Parteien als respektlos bezeichnet. Den Bundestagswahlkampf.

Albrecht Müller, auf den Nachdenkseiten: “Ich finde es doch bemerkenswert, daß ein derart hochrangiger Repräsentant eines wichtigen Zweigs der “Meinungsmache” sich so offen über die Themenverweigerung durch die wesentlichen Parteien äußert.”

Nichts hinzuzufügen, Euer Ehren.