Auf den Schulhöfen deutscher Schulen muß auch deutsch gesprochen werden. Diese ulkige Forderung war kein blöder Witz, sondern durchaus ernst gemeint. Ihr Urheber: der Generalsekretär der FDP, Christian Lindner. Wohlfeiles populistisches Geblubber gegen Mitbürger nichtdeutscher Herkunft hat also auch die Blau-gelben ergriffen. Kein Wunder, daß die Umfragewerte der ehemals liberalen Partei in den Keller rutschen. Nach der neuesten Forsa-Umfrage käme die Partei der Lindners und Westerwelles derzeit nicht einmal mehr in den Bundestag. Lindner, schon als intellektueller Erneuerer der Liberalen im Sinkflug gefeiert, hat sich decouvriert: Vom Deutschzwang auf Schulhöfen ist es nicht einmal mehr ein kleiner Schritt zur spätrömischen Dekadenzattacke auf Arbeitslose. Gottlob hat wenigstens der neue Sprecher der Bundesregierung die dekadente Forderung des FDP-Generals in die Mülltonne der Politik verschoben.
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“Bambi” schwimmt im ZDF
Christian Lindner, FDP-Nachwuchsstar, soeben in “Berlin direkt”, ZDF. Peter Frey fragt nach der Position der FDP zum Thema Mehrwertsteuer und Hotels, fragt auch nach, als Lindner auszuweichen versucht. Und “Bambi” schwimmt. “Wir wären nicht gut beraten, jetzt die Mehrwertsteuer für Hotelbetriebe zu ändern. Allerdings müssen wir müssen das Ganze praxistauglicher machen.” Und noch eine Nachfrage. Lindner: “Das Thema Mehrwertsteuer ist überdimensioniert.” Sprechblasen, auf die Frey nur süffisant zurücklächeln kann. Da sollte man vielleicht auch mal Herrn Pinkwart fragen. Die FDP zerlegt sich.
Bambi, die Zweite
Bambi. So weiland der Spitzname von Jürgen W. Möllemann für Christian Lindner. Gemeint ist der heutige Generalsekretär der FDP. Als Generalsekretär ist er nicht nur die Abteilung Attacke seines Vorsitzenden, Guido Westerwelle, sozusagen der Lautsprecher. Nein. Er muß auch geschmeidig sein und mitunter ungewöhnliche Wege finden. Und selbst das engste Loch darf kein wirkliches Hindernis sein.
Bambi auf glattem Parkett
Christian Lindner, Bundestagsabgeordneter und FDP-Talent aus Wermelskirchen, ist neuer Generalsekretär der Liberalen. Eine steile Karriere brachte den Dreißigjährigen zunächst in den nordrheinwestfälischen Landtag, dann auf den Stuhl des NRW-Generalsekretärs seiner Partei, weiter in den Bundestag und jetzt schließlich auf den wichtigsten Posten nach dem des Vorsitzenden seiner Partei. “Bambi” nannte ihn sein erster Förderer, Jürgen W. Möllemann. Ein scheues Rehlein ist Christian W. Lindner indes gewiß nicht mehr. Auf den stets wiederkehrenden Hinweis auf den Möllemannschen Spitznamen kontert Lindner laut Süddeutscher Zeitung: “Lesen Sie das Buch bis zum Schluss: Am Ende ist Bambi der Herrscher des Waldes.” Gut gegeben. Bis Bambi allerdings zum Herrscher des FDP-Waldes aufsteigen kann, muß, wie man sehen kann, so manch glattes Eis überwunden werden, was, wie man ebenfalls sieht, kaum ohne die Hilfe von Freunden gelingt. Mal sehen, ob Bambi seinen Klopfer in der Partei hat.