Schlagwort: Rio Reiser

Übers Meer

Tag für Tag weht an uns vorbei,
bringt das Boot in den Wind!
Und ein Kuss und ein Tag im Mai,
sei nicht traurig mein Kind.
So viele Jahre und so viele Sterne
ist es schon her
seit wir draußen sind auf dem Meer.
Sonnenblumen und Löwenzahn
hab ich lang nicht gesehn.
Nur die Wellen des Ozean
und so viel ist geschehn.
Wie viele Himmel und wie viele Länder
ist es wohl her
seit wir draußen sind auf dem Meer?
Sing ein Lied für den Ozean,
sing ein Lied übers Meer.
Und ich singe ein Lied für dich,
wird das Herz mir auch schwer.
So viele Tage und so viele Stürme
müssen vergehn
dann wir werden uns wiedersehn.

Planet der verzweifelten Götter

“Ich komm vom Planeten der verzweifelten Götter. Ich komm vom Planeten der reichen Bettler, wo die Liebe verkauft wird und der Haß verschenkt, wo die Mörder belohnt werden und die Heiligen gehenkt. Hilf mir! Hilf mir!” Ein gescheiter Kommentar von Rio Reiser und Ton, Steine, Scherben zur aktuellen Verfassung der Gesellschaft. Gesungen vor vierunddreißig Jahren. Hier habe ich im übrigen den kompletten Text und die Version von Rio Reiser mit Silly früher schon einmal eingestellt.

 

Durch die Wüste

Ich komm aus der Wüste aus Stahl und Glas.
Ich komm aus der Wüste aus Angst und Haß,
wo die Menschen verdursten auf der Suche nach Liebe,
krank vor Verzweiflung und vom Warten müde. 

Ich komm aus dem Land der vergifteten Straßen,
wo man den Tag verkaufen muß, um sorglos zu schlafen.
Wo das Leben schneller ist als ein Herz schlagen kann
und tausend Lügner sprechen bevor einer die Wahrheit sagen kann. 

Ich komm vom Planeten der verzweifelten Götter.
Ich komm vom Planeten der reichen Bettler,
wo die Liebe verkauft wird und der Haß verschenkt,
wo die Mörder belohnt werden und die Heiligen gehenkt. 

Hilf mir!
Hilf mir!
Zeig mir den Weg hier raus!
Laß mich nicht hängen,
gib mir ‘ne Antwort,
zeig mir den Weg hier raus.
Hilf mir!

Rio Reiser und Silly 1992 beim Konzert “Gewalt ohne mich

Rio Reiser und Silly

“Ich komm’ aus der Wüste von Stahl und Glas. Ich komm’ aus der Wüste von Angst und Haß. Wo die Menschen verdusten auf der Suche nach Liebe. Hilf mir! Zeig mir den Weg hier raus! Laß mich nicht hängen, gib mir ‘ne Antwort. Zeig mir den Weg hier raus! Hilf mir! Hilf mir!” Rio Reiser und Silly 1992. “Durch die Wüste”. Irgendwie das Beste aus dem Osten gemeinsam mit dem Besten aus dem Westen. Und beide viel zu früh verstorben, Tamara Danz und Rio Reiser.

“Und die Tränen von gestern wird die Sonne trocknen…”

Land in Sicht, singt der Wind in mein Herz.
Die lange Reise ist vorbei.
Morgenlicht weckt meine Seele auf.
Ich lebe wieder und bin frei.

Und die Tränen von gestern wird die Sonne trocknen,
die Spuren der Verzweiflung wird der Wind verwehn.
Die durstigen Lippen wird der Regen trösten
und die längst verlorn Geglaubten
werden von den Toten auferstehn.

Ich seh die Wälder meiner Sehnsucht,
den weiten sonnengelben Strand.
Der Himmel leuchtet wie Unendlichkeit,
die bösen Träume sind verbannt.”

Hat jemals jemand besser, ergreifender gesungen als Rio Reiser? (Land in Sicht, live 1983 in Offenbach)