Eben, beim Eisholen, sehe ich zum ersten mal ein Wahlplakat der CDU. Die CDU fragt mich und alle anderen in Wermelskirchen allen Ernstes: ” Finden Sie die Rathausfassade schön?”
Das kann doch wohl nicht wahr sein. Die setzen wirklich auf den kompletten Gedächtnisverlust der Bürger. Wer war denn seinerzeit verantwortlich für die kommunale Politik und die Errichtung des Wermelskirchener Rathauses? SPD? WNK? UWG? Büfo? FDP? Die Grünen? Nein. Eingeweiht worden ist der Prachtbau 1983. Da gab es noch den Bürgermeister Voetmann. Da gab es noch die satte Mehrheit der CDU. Und selbst damals war die Fassade schon sowas von häßlich.
Nein, nein. Darum geht es der CDU nicht. Die Misere der Rathausfassade möchte man mit einer solch perfiden Frage unterschwellig anderen, vermutlich dem amtierenden Bürgermeister in die Schuhe schieben. Der Mann mag ja vieles auf dem Gewissen haben. Daß die Rathausfassade marode ist, das jedenfalls nicht.
Auf diesem Niveau bewegt sich die kommunalpolitische Auseinandersetzung in unserer Stadt. Cerebralphimose. Aber warum nur macht die SPD mit einem solchen Niveau gemeinsame Sache?
Nein, Frau Weber, interessant ist nur, welchen Eindruck die Politiker und die Parteien hinterlassen bei denen, die nicht organisiert sind und die Politik eher aus zweiter Hand genießen dürfen. Überwiegend ist es große Frustration.
Und mitunter wird diese Frustration eben auch nicht mustergültig zum Ausdruck gebracht. Leider. Mit den Politikern persönlich zu sprechen, da gebe ich Ihnen Recht, wäre allemal gut. Wenn die dazu noch bereit sind.
Es ist interessant zu lesen, wie angebliche “Nicht-Politiker” genau wissen, um was es den Vertreterinnen und Vertretern von Parteien hier vor Ort geht. Hilfreicher wäre es da schon, einmal persönlich mit denen zu sprechen…
Sie haben genau erkannt, was ich aussagen will. Es geht in der Politik in Wermelskirchen derzeit nicht mehr um gemeinsame Zusammenarbeit für die Stadt, sondern nur um das Zwischenmenschliche. Das kann man auch als Klatsch und Tratsch abhandeln. Fraglich ist die Einstellung und das Verhalten dennoch. Nichts fände ich besser, als eine Rückkehr ins eine vernünftige politische Zusammenarbeit für unsere Stadt.
Was Sie da an Zwischenmenschlichem lokaler Politiker kritisieren, gehört eher in den Bereich Klatsch und Tratsch, wie er sich in jedem Gemeinwesen findet. Gerüchte, Vermutungen oder Gerede eignen sich meiner Ansicht nach eher nicht für eine kritische Würdigung politischen Handelns.
Ich weiß nicht, ob der Bürgermeister seinen Job mit Idealismus begonnen hat. Aber ich hielte es für sinnvoll, wenn er souverän des Anfang machte für eine neue Kommunikationskultur der widerstreitenden Parteien.
Mit Freude und aufrichtiger Sympathie habe ich den Artikel heute Morgen in der BM gelesen. Es sprach mir aus voller Seele. Ich finde die Methoden des Wahlkampfes aber auch der täglichen Politik derzeit unerträglich. Auch ich frage mich, wie ein demokratisches System funktionieren soll, wenn Mitglieder einer Partei nur noch das Ziel verfolgen den Bürgermeister in Misskredit zu bringen. Wissen die sogenannten „Kommunalpolitiker“ noch, dass die Wahl des Bürgermeisters durch die Bürger in Mehrheit getroffen wurde? Warum ist es nicht möglich, dass man miteinander kommuniziert und gemeinsam mit dem gewählten Stadtoberhaupt die Themen anpackt? Demokratie heißt nicht Macht sonder Vertrauen. Und das gewinnt man nicht durch Sprüche oder hintergründige Ziele.
Vielleicht liegt es daran, der der „christliche“ Hintergrund in der CDU nicht mehr die treibende Kraft dieser Partei ist. Oder verstehen die Christdemokraten in Wermelskirchen es als eine Heldentat, wenn Ihre Politiker lauthals Lügen und Sprüche zum Besten geben, an dem alle anderen fühlen können. Ist es Usus in einer Christlich Demokratischen Partei Deutschlands, sein Frau zu betrügen und seine geliebte in der Öffentlichkeit zu verführen, so dass es jeder mit bekommt und jeder Frau als erstes zu erzählen, dass man mit ihr noch nicht im Bett war? . Solche Herren bestimmen dann lautstark das Parteien-Geschehen.
Vielleicht ist dies ein Grund für die niveaulose Art und Weise der Politik in Wermelskirchen. Ich würde mir wünschen, dass es wieder sachlich und zukunftsorientiert zugeht. Gern hätte ich wieder Vertrauen in unsere Politik.
Für mich ist eine Sache absolut klar. Ich werde wählen gehen, wie jedes Mal. Ich werde sicher nicht eine der Parteien wählen, die derzeit im Handeln ohne Sachlichkeit agieren. Und aus Trotz werde ich den amtieren Bürgermeister stützen. Aber auch von ihm wünsche ich mir den Idealismus zurück, mit dem er seinen Job begonnen hat.