Schlagwort: Kristina Schröder

Ach Gott!

Kristina Schröder, unsere Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen, Jugend und Gedöns, hat in einem Interview mit der Wochenzeitung “Zeit” erklärt, der bestimmte Artikel bei der Redewendung “der liebe Gott” sei eigentlich egal, man könne genauso gut auch “das Gott” sagen. Ach Gott, Kristina, da mangelte es Dir wohl an der rechten göttlichen Eingebung. Das Gott. Oh Gott. Gottlob ist die Nachwuchstheologin im Ministerrang umzingelt von Rechtgläubigen. Christine Haderthauer, Amateurtheologin im Range einer bayerischen Sozialministerin, in der Bild-“Zeitung”: “Dieser verkopfte Quatsch macht mich sprachlos.” Für den Volltheologen und Vatikan-Berater sowie Direktor des bayerischen Wallfahrtsorts Maria Vesperbild, Prälat Wilhelm Imkamp, zeugt der Satz der Kristina Schröder “von einem erschreckenden religiösen Analphabetismus”. Und Katharina Reiche, parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, konterte heftig: “Der (!) liebe Gott bleibt der (!) liebe Gott.” Gottseidank.

Sperrstunde für den Verstand

Da hat sie wieder einmal zugeschlagen, unsere Super-Nanny im Ministerrang und mit Doktorentitel, Kristina Schröder: Jugendliche unter sechzehn Jahren dürfen demnächst, geht es nach der ach so klugen Ministerdarstellerin, nach acht Uhr abends nicht mehr auf Veranstaltungen sein, auf denen auch Alkohol ausgeschenkt wird. Diskotheken, Public Viewing, Konzerte, Theater, alles Tabu für Unter-Sechzehn-Jährige, wenn nicht eine erwachsene Begleitperson dabei ist. Eine verschärfte Sperrstunde gegen Alkoholmissbrauch und Komasaufen. Dabei rauchen und trinken Jugendliche mittlerweile wesentlich weniger als früher, auch wenn RTL und andere Räuberpistolensender uns das Gegenteil glauben machen wollen. Zusperren oder Wegsperren ist die ultima Ratio der Familienministerin. Welche Schnapsidee. Denn an Kinder und Jugendliche unter sechzehn dürfen Geschäfte und Tankstellen keine alkoholischen Waren verkaufen. Und dennoch kommen diese an den Sprit, wenn sie das unbedingt wollen. Weil die Kontrollen nicht genügen. Und mit dem so erworbenen Alkohol feiern die Jugendlichen dann meist nicht in Kneipen oder öffentlichen Einrichtungen, sondern auf Grillplätzen, in Parks, in privaten Partyräumen oder im Freien. Na super. Kristina Schröder hat ihren Platz im Sommerloch ergattert. Mit einer Sperrstunde für den Verstand.

Do ut des

Sieh an, sieh an: Alice Schwarzer auf dem Ticket der CDU. Wie Focus-Online berichtet, darf die gewesene Chefemanzipatorin auf Einladung der nordrhein-westfälischen Christdemokraten den nächsten Bundespräsidenten “wählen”. „Das ist als Anerkennung der Lebensleistung von Frau Schwarzer gedacht“, wird Oliver Wittke zitiert, CDU-Generalsekretär in Nordrhein-Westfalen. Die Emma-Mutter wird zur schwarzen Wahlmännerin. Da hat sich doch der Einsatz der CDU-Familien- und Frauenministerin, Kristina Schröder, schon bezahlt gemacht. Die  hatte neulich erst Schwarzers Feminismus-Archiv mit 150 000 Euro gerettet, um den Betrag, den die Landesregierung in NRW  gekürzt hatte. Do ut des. Das ist Lateinisch. Ich gebe, damit du gibst.

Heuchelei

Heuchelei nennt Michael Spreng, konservativer Publizist und Politikberater, in seinem Blog Sprengsatz die Debatte im schwarz-gelben Lager um die Frauenquote. “Wer sie fordert und öffentlichkeitswirksam diskutiert, muss sich gefallen lassen, selbst überprüft zu werden. Im Schaufenster der von der CDU geführten Bundesregierung, also im Kabinett, sieht es noch einigermaßen gut aus: sechs der 16 Kabinettsmitglieder sind Frauen – immerhin eine Quote von 37,5 Prozent. Aber schon eine Reihe dahinter, bei den parlamentarischen Staatssekretären, wird’s düster: nur sieben von den 28 Staatssekretären und Staatsministern sind Frauen, also gerade einmal 25 Prozent. (…) Die vier Staatssekretäre von Frau von der Leyen sind Männer, die zwei von Frau Schröder ebenfalls. Die CDU/CSU ist, was die Frauenquote in der Bundesregierung betrifft, kein Spiegel der Bevölkerung, sondern nur der traurigen Realität  in der eigenen Bundestagsfraktion: nur 20 Prozent ihrer Abgeordneten sind weiblich.  Die FDP ist in ihrer Ablehnung der Frauenquote in Unternehmen zumindest konsequent: nur jeder vierte FDP-Bundestagsabgeordnete ist eine Frau.” Kurzum: Mit der vermeintlichen Modernität der Regierungsparteien ist es nicht weit her. “So etwas nennt man Heuchelei. Bevor also die CDU/CSU diese Scheindiskussion weiterführt, sollte sie erst einmal an sich selbst arbeiten und wenigstens den Frauenanteil in der Regierung und Fraktion herstellen, den sie jetzt von den Unternehmen verlangt.”

Si tacuisses…

Von denen werden wir regiert. Diese junge Frau ist keine Studentin, zufällig zu politischen Themen befragt, sondern unsere Familienministerin, die CDU-Hoffnungsträgerin Kristina Schröder. Sie bramarbasiert sich durch Themen, von denen sie offenbar keinen Schimmer hat.

Wie man so dünn besohlt einen solchen Unfug verzapfen kann, wird mir ein Rätsel bleiben. “Eine Närrin, wenn sie schwiege, würde auch für weise gerechnet und verständig, wenn sie das Maul hielte.” [Sprüche Salomon (17, 28)] Oder: “Wollte Gott, ihr schwieget, so wäret ihr weise.” [Hiob 13, 5]