Schlagwort: Facebook

(Laizisten) – in Gründung

Ich bin einer weiteren Facebookgruppe beigetreten. Sozial-demokratische Laizistinnen und Laizisten. In der Schreibweise. Was auch immer damit ausgedrückt werden soll. In dieser Gruppe sollen sich alle Mitglieder versammeln, “die für eine klare Trennung zwischen Staat und Weltanschauungsgemeinschaften eintreten”. Weltanschauungsgemeinschaften. Unsinnlicher kann man wohl kaum formulieren. Weltanschauungsgemeinschaften. Religionen sind doch gemeint.  Menschen, die einer Religionsgemeinschaft angehören, für sie eintreten, Menschen, die an Gott glauben, einen, verschiedene, unterschiedliche. Weltanschauungsgemeinschaften, das klingt ähnlich blutleer wie Fahrtrichtungsanzeiger. Weiter heißt es in der Gruppenbeschreibung: “Diese Facebook-Gruppe fungiert auch als Informations- und Diskussionsportal für die Unterstützer des in Gründung befindlichen Arbeitskreises, der nach dem Beschluss der Gründungsversammlung am 16.10. in Berlin vorläufig den Namen ‘Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten für die Trennung von Staat und Religion (Laizisten) – in Gründung – ‘ trägt. Aus Gründen der Stringenz sowie Kürze und Klarheit des bisherigen Gruppennamens bleibt dieser (zunächst) erhalten.” Diese unsinnliche Sprache kann doch von Menschen nicht geschrieben oder gesprochen werden, die die Welt verändern wollen, eine andere Gesellschaft schaffen, ins Gespräch kommen wollen mit anderen Menschen, sie von unseren Ideen überzeugen, von Menschen, die sich austauschen, mit jenen, die gleicher Meinung sind, und jenen, die andere Auffassungen haben. In Facebook. Also extern. Draußen. In Digitalistan. Und im Analogen. Nun gut. Ich bleibe. Einstweilen. Es werden ja nicht alle Texte von solch knöcherner Art sein.

Der Beginn des neuen Jahres möge gelingen

Da sage noch jemand, Facebook bilde nicht, sondern Facebook verdumme. Da wünscht die Facebookgruppe Wider die große Koalition ein frohes, neues Jahr. Wie so viele andere Herumtreiber im Netz auch.  Das allein bildet nun noch nicht. Und verdummt auch nicht wirklich. Dann aber folgt die Erklärung, das man seit altersher das neue Jahr mit Prosit Neujahr begehe. Und das Wort Prosit stamme aus dem Lateinischen und bedeute: Es möge gelingen. Vielfach wird das Prosit mit dem Guten Rutsch ins neue Jahr kombiniert. Mit diesem guten Rutsch sei ursprünglich jedoch nicht das Hinüberrutschen ins neue Jahr gemeint. Das Wort Rutsch habe seinen Ursprung im Hebräischen rosch und bedeute Anfang. Der gute Rutsch ist also der Wunsch nach einem guten Beginn des neuen Jahres. In dem Sinne: Der Beginn des neuen Jahres möge gelingen, wie der Rest des Jahres auch.

 

Der Kleinmut des Herrn Rehse

Vermutlich geschieht es auf Millionen von Facebookseiten täglich. Daß nämlich einzelne Mitglieder einer Gruppe vom Administrator  der Gruppe ausgeschlossen werden. Etwa, weil ihre Postings den Regeln nicht entsprechen. Nun hat ein stadtbekannter Kommunalpolitiker, Henning Rehse von der WNK UWG, Facebook als Plattform nutzen wollen und deshalb dort eine eigene Gruppe aufmacht, eine öffentlich zugängliche Gruppe, die Facebookgruppe Wermelskirchen. Um Austausch und Debatten über kommunale Vorgänge zu initiieren. Regeln, wer dort wann was veröffentlichen kann, gab es jedenfalls bis gestern nicht. Und dort veröffentlicht Henning Rehse häufig seine und die Positionen seiner Partei, der WNK UWG zu unterschiedlichen kommunalen Problemen, zur Parkplatzsituation in Wermelskirchen, zur Inklusion, zum Radverkehr auf der Telegrafenstraße usw. Und bisweilen wird an diesen Positionen auch Kritik geübt. Wenn man Austausch haben will, Debatten, kommt man an Kritik vermutlich nicht ganz vorbei. Und: Kritik, Debatten, das Ringen um richtige Positionen sollte einem Kommunalpolitiker nicht fremd sein, der schon so lange zur öffentlichen Person in Wermelskirchen geworden ist.  Henning Rehse jedoch kann mit Kritik nicht wirklich umgehen. Zweimal hat er klammheimlich ein Mitglied aus dieser Gruppe ausgeschlossen, mich nämlich. Vermutlich, weil ihm meine Beiträge als Antworten auf die WNK-Positionen nicht passen. Gesagt hat er das aber nicht. Weder mir, noch der Gruppe. Wie sehr darf man denn von der Position von Henning Rehse abweichen, um in der Gruppe Wermelskirchen noch veröffentlichen zu dürfen? Diese Regel gibt es nicht in der von Rehse administrierten Gruppe. Wenn dort nur WNK-Positionen gelitten sind, sollte Henning Rehse dies auch kenntlich machen. Zumal in einer Gruppe, die als Tiel den Stadtnamen trägt. Ich bin ganz sicher, daß viele Mitglieder dieser Gruppe nicht wissen, daß man bei abweichenden Meinungen ausgeschlossen werden kann. Ich habe heute auf meiner Facebookseite folgendes gepostet.: “Henning Rehse ist ein mutiger Mann. Mehr noch: Henning Rehse ist ein mutiger Kommunalpolitiker. Furchtlos und tapfer hat er in facebook eine Gruppe gegründet, Wermelskirchen. Zum Austausch über kommunale Themen. Und regelmäßig postet er in dieser Gruppe, was sich die ebenso furchtlose WNK über kommunale Angelegenheiten so ausgedacht hat. In diesem Forum für Zivilcourage und Mut wurde bislang schon der eine oder andere Strauß ausgefochten. Denn nicht alle Gruppenmitglieder sind immer einer Meinung mit Henning und seinen Kombattanten. Müssen sie ja auch nicht sein. Henning Rehse wollte ja Austausch und nicht Bekehrung der Bekehrten. Jetzt aber hat Rehse seine eigene Courage verlassen. Zweimal hat er ein Gruppenmitglied klammheimlich aus der Gruppe ausgeschlossen. Ohne irgendeine Nachricht an das Mitglied, ohne irgendeine Begründung, ohne die Gruppe zu informieren. Sehr weit scheint es mit den Rehseschen Vorstellungen von offenem Austausch, demokratischem Streit, politischer Auseinandersetzung nicht gediehen zu sein. Schade. Er, Rehse, kann und darf das als Administrator der Gruppe. Aber so lange er den Vorgang nicht begründet und öffentlich macht, kann man eigentlich nur den Schluß ziehen, das er es an Mut, Zivilcourage, Umgangsformen und Anstand mangeln läßt. Eigentlich schade für jemanden, der doch in der Stadt ein großes Rad drehen will. Aber offenbar so ganz ohne Gegenwind.” Ein Kommunalpolitiker, der Menschen auf seine Facebookseite einlädt, ohne ihnen zugleich zu sagen, daß bestimmte Meinungen dort nicht erwünscht sind, führt diese an der Nase herum. Ein Kommunalpolitiker, der Gegenwind, Kritik, abweichende Meinungen mit Ausschluß aus der Gruppe beantwortet, ist feige. Ein Kommunalpolitiker, der den Ausschluß kritischer Mitglieder nicht einmal persönlich darlegt und begründet, verfügt  nicht über ein Mindestmaß von Anstand und Umgangsformen. Ein Kommunalpolitiker, der sich hinter der Maschinerie von Facebook versteckt, statt mit offenem Visier Kritik entgegenzutreten, hat kein persönliches Format. Schade.