Vor dem Spiel dachte ich noch: Gottlob der Gottlob. Der quasselt nicht so viel wie die anderen. Weit gefehlt: Gottlob macht so gut wie gar keine Pause. Vermutlich haben sie dort klimatisierte Sprecherkabinen.
Schlagwort: Gerd Gottlob
Gewaltig
Einwurf von links
Marcell Jansen hat eingeworfen, von links natürlich. Auf seiner Homepage unter der Rubrik “Einwurf”. Und getroffen. Die Zunft der TV-Kommentatoren. “Es ist mir oft ein Rätsel, wie Kommentatoren ein Spiel sehen und wie sie den Zuschauern eine Meinung mitteilen, die absolut nicht dem entspricht, was auf dem Platz geschieht.” Er meint vor allem Gerd Gottlob, der am vergangenen Freitag das Länderspiel gegen Belgien in der ARD kommentiert hatte. “Es ist doch bedauerlich, das der gute Herr im Zeitalter der modernen Technik und Kommunikation noch nicht einmal wusste, das ich aufgrund einer Verletzung ausgewechselt wurde. Stattdessen bastelte er sich eine Erklärung zusammen – wohlgemerkt vor einigen Millionen Zuschauern – die absolut nicht zutreffend war und mich sehr negativ dargestellt hat. Ich war immer der Meinung, ein Kommentator beschreibt das Geschehen auf dem Spielfeld und, wenn er gut ist, bringt er noch Emotionen und Stimmung rüber, sofern dies das Spiel erlaubt. (…) Die Tendenz hier in Deutschland ist jedoch eine andere. Es erweckt bei mir manchmal den Eindruck, als wenn die Kommentatoren sich als Popstars fühlen und sie der Meinung sind, sie haben den Fußball erfunden.” Jeder Trainer müsse eine Lizenz erwerben und damit seine Kompetenz unter Beweis stellen. Und, so fragt Kicker Jansen weiter, wie verhalte sich das bei den Kommentatoren? “Wichtige Informationen wie z.B. wie lässt der Trainer spielen, welche Aufgaben hat der einzelne Spieler, wie ist die taktische Ausrichtung usw. haben sie jedoch nicht.” Er, Jansen, habe sich schon gefragt, warum nicht überall im Fernsehen Spiele auch ganz ohne Kommentar angesehen werden könnten. Das war beileibe kein Einwurf. Das war ein voller Spannstoß mit der linken Klebe Richtung Reportertribüne.