Monat: April 2021

Impf-Porn, die Zweite

Die Folgeimpfung hat heute meinen linken Oberarm erreicht und in drei Wochen dürfte ich derart viele Antikörper in meinem Körper haben, daß ich, mit Mund- und Nasenschutz bewehrt und alle Abstände einhaltend, wieder in Cafés Blogbeiträge schreiben könnte. Das Sein bestimmt das Bewußtsein. Also: Macht das Tor auf, das Tor der Cafés und Bäckereien, der Gasthäuser mit Kännchen draußen, der Kioske, der Waffelbuden an der Bahntrasse, überall. Ansonsten gilt, natürlich, das hier Gesagte, vor allem, daß die Freiheit nicht wegen der Kontaktbeschränkungen infolge der Corona-Pandemie beschnitten wird. Es sind allesamt Maßnahmen, die Menschen, alle Menschen, vor Krankheit und Tod bewahren sollen. Es hat der Mensch eine Würde, die unantastbar ist. Dafür aber muß man seine Gesundheit und sein Leben schützen.

Impf-Porn

Eine Zeit lang war es üblich, in die sozialen Echokammern Bilder zu posten von dem, was man gekocht hatte oder im Restaurant zu verspeisen beabsichtigte. Das scheint ein wenig aus der Mode gekommen zu sein. Stattdessen gibt es nunmehr den neuen Haupttrend mit der jeweiligen Information, daß die persönliche Freiheit wieder beginne, weil man eine oder bereits beide Coronaimpfungen ergattern konnte. Beim lecker zubereiteten Essen habe ich den Trend seinerzeit verpaßt. Deswegen jetzt die Information, daß ich gestern von meinem Hausarzt gegen Covid-19 geimpft worden bin. Die ganzen anderen Impfungen haben mein ganzes Leben lang niemanden aus meinem Umfeld interessiert. Pocken, Kinderlähmung, Grippeschutz, Pneumokokken, Malaria, Gelbfieber, Masern und was es noch so alles gab, an das mich mich kaum mehr erinnern kann. Nun auch Corona, die Erste. In sechs Wochen etwa folgt die zweite Impfung. Aber: weder jetzt, noch dann beginnt die Freiheit wieder. Sie war nämlich nicht weg. Was wir alle miteinander erleben, sind gemeinschaftliche Maßnahmen zum gesundheitlichen Schutz gefährdeter Menschen. Damit sind, natürlich, verbunden Kontaktreduzierungen, Einschränkungen bzw. sogar Stilllegungen von kulturellen oder Sport-Ereignissen, weil dort viele Menschen zusammenkämen, Treffen in Cafés oder Lokalen, die Verwendung von Schutzmasken, die Einhaltung von Abstandsregeln und Hygieneempfehlungen. Das alles dient dem Schutz der Gemeinschaft und der einzelnen Menschen, das Ziel ist eine profunde Eindämmung des Infektionsgeschehens. Ja, wir können uns derzeit nicht so bewegen, wie wir das einst konnten, können nicht alles unternehmen, wonach uns der Sinn steht. Weil wir Menschen sind, weil wir verantwortlich zu handeln gelernt haben, weil wir Schwache schützen und Kranken helfen. Weil uns Menschlichkeit auszeichnet. Ich bin sehr froh, wenn uns das alles gelingen sollte. Dann werden die Einschränkungen fallen und in diesem Sinn alle Freiheiten wieder auslebbar sein. Solange werde ich ohne oder mit Impfung die Masken tragen, Abstand wahren, Hygiene einhalten, Innenräume lüften, auf große und kleine Treffen mit Menschen drinnen oder draußen verzichten. Weil das meine Freiheit ist, als Mensch zu handeln und das Wohlergehen meiner Nächsten so zu achten wie das meinige auch.

Das Höschen unterm Waffenrock

Was lese ich da? Die Soldatinnen der Schweizer Armee müssen ihren Waffendienst in Männerunterhosen ableisten? In einer “Testphase” sollen nun eine lange und eine kurze Damenunterhose getestet werden. Was soll da getestet werden? Ob das Männerhöschen mit der typischen Ausstülpung und dem Eingriff vorne eventuell doch geeignet ist für dienende Damen? Das Wörtchen Uni-Form bekommt eine neue Bedeutungsfacette. Wer Damen fürs Vaterland dienen lassen will, muß sie auch passend einkleiden, drunter und drüber, mit String und allem Drum und Dran. Man erwartet doch auch nicht, daß Soldatinnen Hut und Kappe von zuhause mitbringen in die Kasernen. Die Schweiz, ja, ja …