Alle Artikel vonWolfgang Horn

Revolution

Weniger als eine Revolution wird nicht reichen. Früher war ich sicher, daß der Satz umfassend gültig ist, Gesellschaft, Politik, Kultur betrifft. Heute bin ich sicher, daß er vielleicht nur, aber ganz sicher für den Weltfußball gilt. Wenn die FIFA nicht zerschlagen wird, wenn die weltweite Fußballgemeinde sich nicht eine vollkommen andere, nicht korrupte, nicht reaktionäre, nicht totalitäre Struktur und Organisationsform gibt, die Frieden und Menschenrechte achtet, demokratisch organisiert ist, gerecht handelt, nachhaltig, ökologisch, die Diktaturen und Autokraten ächtet, die Demokratie und weltweit sozialen Frieden fördert, ist der Weltfußball erledigt. Fußball wird weiter gespielt werden, auf den staubigen afrikanischen Plätzen, in den Favelas, auch in deutschen Siedlungen bis hin jeweils zu den nationalen Superligen. Ohne allerdings auch nur einen Funken von Restanerkennung. Soll die FIFA doch um das Wohlwollen und die Kohle der Putins, der Emire, der Xis oder argentinischer Putschgeneräle, alles schon gehabt, buhlen. Den Fußball verraten können sie nicht für immer. Und gegen alle Fans. Also: Revolution.

Die Blödheit der Binde

Heiliger Bimbam, wie blöd und scheuklapprig kann man eigentlich sein als Fußballweltverband? Auf die Menschenrechte laut Satzung verpflichtet, untersagt der Verband, wer ist das eigentlich genau? seinen Mitgliedern, beim Weltturnier mit einer Armbinde aufzulaufen, auf der zu lesen ist „One Love“. Da fällt mir nichts zu ein.

Christdemokratischer Genderblödsinn

Einige Tage sind es schon her, daß die CDU im Thüringer Landtag einen Antrag eingebracht und diesem mit den Stimmen der dortigen AfD zur Mehrheit verholfen hatte. Genau in jenem Landtag, in dem die Christdemokraten Arm in Arm mit nämlichen Nationalchauvinisten und Rechtsextremisten einem heutzutage kaum mehr bekannten Freidemokraten mit Wurzeln aus Aachen und spitzen Cowboyschuhen zu einer eintägigen Ministerpräsidentenschaft verholfen hatten. Dieser Herr, Kümmerlich oder so ähnlich, wurde vom rechten Verbund gewählt aus Angst vor einer weiteren Amtszeit eines Ministerpräsidenten aus der Reihen der Partei Die Linke. „Gendern? Nein Danke! Regeln der deutschen Sprache einhalten – keine politisch motivierte Verfremdung der deutschen Sprache!” So ist der Entschließungstext in schlechtem Deutsch überschrieben. Man kann die Furcht nachgerade riechen, die immer noch dort in der Thüringer Landeshauptstadt, in Erfurcht herrscht vor Sozialdemokraten, Linken, Liberalen und was sonst noch so alles in der gesellschaftlichen Mitte des politischen Zirkus angesiedelt ist und sich mühsam durch dieses Wortungetüm der Gegengenderentschließung auf uns zubewegt. Gendern. Uh. Ein Gespenst geht um in Europa, das Gespenst des Genderns. Es wird uns alle mitreißen und uns von den Höhen teutonischer Dichtkunst, derer sich doch vor allem die konservativen Politiker allenthalben befleißigen, in den Orkus gleichmacherisch-sozialistischer Gendersprache zu schmettern. Was hat der Landtag nun wirklich beschlossen? Das verrät uns das Ergebnis dichterischer Walkkunst leider auch nicht wirklich. Ein Gesetz ist es nicht. Überhaupt nichts, was rechtsverbindlich sein könnte. Niemand wird ermächtigt, keiner wird angehalten, es gibt nach der Entschließung keine Berechtigung und keine Verpflichtung. Es ist wie mit dem freidemokratischen Ministerpräsidenten: Man weiß gar nicht, ob es den wirklich jemals gegeben hatte. Der Landtagsbeschluß stellt fest und fordert auf. Festgestellt wird das Narrativ vom natürlichen Sprachwandel, der der Mehrheit der Bevölkerung von ganz allein einleuchte. Davon unterscheide sich “ideologischer“ Sprachwandel, von einer “politischen Bewegung” herbeigeführt. Zum Sprachwandel berechtigt sei “ausschließlich der Rat für deutsche Rechtschreibung“, nicht etwa die Bevölkerung, also die Gesellschaft samt ihrer Strömungen. So. Basta. Beschlossen und Verkündet. Jedenfalls für Thüringen. Die Landtagspräsidentin solle nunmehr in der Innen- und Außenkommunikation des Parlaments “keine grammatisch falsche Gendersprache” mehr verwenden und die Landesregierung aufrufen, das entsprechend auch in Behörden, Schulen, Gerichten, Universitäten und im öffentlich-rechtlichen Rundfunk durchzusetzen. Das hatte doch seinerzeit schon mit dem Ministerpräsidenten nicht geklappt. Man kann nicht mit den Rechtsaußen der Gesellschaft irgendetwas beschließen in der Hoffnung, die Bürgerinnen und Bürger hätten ihren Verstand und ihren Anstand an der Garderobe abgegeben und folgten dem rechten Blödsinn jetzt widerspruchslos. Und die Landesregierung geriete in erhebliche Verlegenheit, wollte sie Richterinnen, Journalisten, Hochschullehrern, Pfarrerinnen oder Schriftstellern oktroyieren, wie sie reden, schreiben oder verkünden sollen. Das darf gottlob niemand. Niemand.

Katar gegen Ecuador

Unsystematisches Gegrummel zur Fußballweltmeisterschaft

Ich bin mir gar nicht so sicher, daß ich mir das Fußballweltmeisterschaftsspiel zwischen Katar und Ecuador, das während einer Weltmeisterschaft, sagen wir in: Brasilien stattgefunden hätte oder in Polen mit Ungarn oder den Vereinigten Staaten von Amerika angesehen hätte im Fernsehen. Noch wesentlich jünger, vor vielen Jahren, gewiß. Da war jede Fußball-WM ein Ereignis mit Wucht, eines, von dem ich möglichst viel, möglichst alles mitbekommen wollte. Katar gegen Ecuador ist am kommenden Samstag das Eröffnungsspiel der diesjährigen Winterweltmeisterschsft im Wüstensand. Und von überall her ertönt der Ruf nach Boykott. Diese WM darf man sich nicht ansehen, wegen des Skandals eines völlig korrupten Vergabeverfahrens. Die schlechteste WM-Bewerbung aller Zeiten wurde belohnt. Die Spiele finden im Winter statt, weil der Sommer dort in Katar mit seinen fünfzig Grad doch zu heiß ist fürs Kicken. Sie finden dort statt, wo es wirklich keine Fußballtradition gibt. In einem sehr kleinen Land, kleiner als Schleswig-Holstein, am Rande einer Wüste, das touristisch kaum etwas zu bieten hat. Fußballfans, die die Spiele besuchen wollen, müssen sich mit äußerst rückständigen kulturellen und sozialen Umständen abfinden. Eine kleine, unendlich reiche Männergesellschaft regiert das Land nach islamistischem Gutdünken; die Arbeit wird von asiatischen Arbeitssklaven erledigt, denen alle sozialen Rechte genommen werden; Frauen werden Menschenrechte vorenthalten; Homosexuelle werden verfolgt. Kurzum: Der Wüstenstaat ist noch nicht in der Moderne angekommen. Ob das jemals gelingen kann mit der Ausrichtung eines Welt-Fußballturniers, bleibt fraglich. Der Boykott der Fernsehübertragungen wird Katar ebenfalls nicht zur Turboentwicklung verhelfen können. Die Spiele von Bayern München beispielsweise wurden von niemandem bis jetzt als sanktionsreif bewertet. Dabei ist einer der potentesten Finanzpartner des bundesdeutschen Abonnementsmeisters Katar und seine Fluggesellschaft. Die Spiele der englischen Profiliga sind auch völlig frei von Boykottüberlegungen, obwohl es dort, jenseits des Kanals sowie in Spanien, Frankreich oder Italien doch nur so wimmelt von Vereinen, die mit dem Kapital aus den schmuddeligen Öl- und Gasgeschäften im Nahen Osten zunächst saniert und hernach auf die Erfolgsspur gebracht worden sind. Durchaus vergleichbare Umstände werden schließlich mit ganz unterschiedlichen Ellen gemessen. Meine Lust am Boykott, noch selten wirklich ausgeprägt, wird nicht angefacht. Aber: Katar gegen Ecuador? Das wäre auch unter Bolsonaro oder der PIS-Partei kein Bringer. Das muß man nicht boykottieren. Das sieht man sich einfach nicht an. Als Teil eines Boykotts würde ein derartiges Spiel allenfalls noch geadelt. Zu dieser Begegnung kommt es nur, weil es der FIFA, dem Welt-Fußballverband, stets um die Steigerung der Anzahl der Teilnehmerländer an diesem Großereignis ging und geht. Mehr, mehr, mehr Mannschaften, mehr, mehr, mehr Geld. Und dann? Katar gegen Ecuador. Nein, ich boykottiere diese WM nicht. Aber ich schaue mir auch nicht mehr jedes Spiel an. Mal sehen. Vielleicht grummele ich einfach weiter …

Damage in the mind

Eine Fußballweltmeisterschaft im Wüstenstaat Katar ist eine mentale Schwäche, eine Geisteskrankheit, das Produkt von unermeßlichem Reichtum, von Gier, von Korrumpierbarkeit, kultureller Rückständigkeit und der Phantasie von Allmacht, der Glaube, daß Geld Berge versetzen könne. Das macht der Film des ZDF-Journalisten Jochen Breyer deutlich, der noch im Archiv des ZDF zu besichtigen ist: Geheimsache Katar. Unbedingt sehenswert.
In dieser Dokumentation geht es darum, wie die Fußball-WM in den Wüstensand gesetzt wurde, welche Uhrengeschenke an Karlheinz Rummenigge welche Rolle spielten bei der Vergabe des Turniers an diesen arabischen Kleinstaat,, was homosexuelle Besucher in dem Staat erwartet, der nur äußerlich modern ist, was Architektur angeht, Technik, kulturell aber noch ein paar Jahrhunderte hinterher hinkt. Das Wort von der Damage in the mind ist übrigens die Zuschreibung des katarischen Weltmeisterschaftsbotschafters an Homosexuelle. Frauen habén letztlich nicht die Rechte, die Männer sich gegriffen haben. Fürs Arbeiten hält man sich Quasi-Sklaven, meist aus Asien. Die Unsicherheit bleibt: kann man sich ab dem zwanzigsten November der WM zuwenden? In Ruhe Fernsehfußball schauen? Sicher ist das nicht. So wenig, wie allein der Fernsehboykott als psycho-hygienisch gelten kann.

Vom Fressen und vom Kotzen

Max Liebermann, dem großen deutschen Maler, wird es zugeschrieben, das böse Wort vom Fressen und vom Kotzen. Als am Abend des 30. Januar 1933 die Nazi-Marschkolonnen nach der “Machtergreifung” durchs Brandenburger Tor zogen, an seinem Haus vorbei, soll er voller Sarkasmus gesagt haben: “Ich kann gar nicht so viel fressen, wie ich kotzen möchte.“ Ich brauche jetzt keine Nazimarschkolonnen. Der Putinsche Winkelzug, die eben erst vereinbarten Getreidelieferungen aus ukrainischen Häfen jetzt nicht mehr zuzulassen und so den Hunger tausender, Millionen von Menschen zur Kriegswaffe in seinem Feldzug gegen die Ukraine zu machen, läßt mich speien. Der Krieg soll, so will es der kleine KGB-Beamte in seinem Kreml mit großen Sälen und langen Tischen, von somalischen Frauen und Kindern, von ägyptischen Armen, von Hungernden in ganz Afrika mit-entschieden werden? Krieg ist immer ein schäbiges Geschäft. Er geht immer auf die Kosten der kleinen Leute, der Vielen, der Namenlosen. Jetzt aber sollen die Leiden von Menschen tausende von Kilometern von Osteuropa entfernt zur Propagandabombe werden, zur Munition gegen das Nachbarvolk. Krank? Sollte man meinen. Jedenfalls inhuman, vollkommen unmenschlich, unzivilisiert. Unzivilisiert. Gegen alle Regeln. Zivile Infrastruktur wird zerstört, Menschen, Zivilisten, werden gefoltert und abgeknallt wie Kaninchen; die Russen fummeln an Atomkraftwerken herum, vielleicht an Stauseen und ihren Dämmen; Make Russia great again. Was für eine Scheiße. Ich kann gar nicht so viel fressen, wie ich kotzen möchte.

Ein Malheur. 

Meine Lunge ist krank und weil sie es alleine nicht mehr schafft, mein Herz und Hirn und den Rest ausreichend mit Sauerstoff zu versorgen, habe ich zu Hause zwei dieser praktischen und letztlich das Leben rettenden Sauerstoffgeneratoren stehen. Einen, für den Dauerbetrieb geeignet, einen anderen, viel kleiner, der mit Batterie betrieben wird und folglich transportabel ist. Seit Tagen fühle ich mich angeschlagen. Mir fällt alles schwer, jeder Schritt, jede Tasse Kaffe, alles. Die Panik mehrt sich, also noch mehr Sauerstoff. Dauerberieselung. Mit dem Ergebnis, daß mir das kleine Meßgerät für die Fingerspitze anzeigt, daß ich einen Blutsauerstoffwert von achtundsiebzig aufweise, mal eins mehr, mal eines weniger. Jedenfalls keine achtzig. Das ist nicht schön. Heute Abend, am Fernseher taucht plötzlich die Idee auf, zu prüfen, ob denn überhaupt Sauerstoff durch die lange Leitung fließt. Nein, Nichts, wie bei der verdammten russischen Gasleitung. Der Fehler war aber schnell behoben, anders als bei russischem Gas. Ich kriege Luft, mehr als die letzten Tage. Ich kann entspannen und mich ein wenig erholen. Hoffe ich. Und an der Fingerspitze lese ich Werte zwischen vierundneunzig und neunzig ab. Immerhin.

Zivilgesellschaft

Als am Wochenende ein russischer Intellektueller und Schriftsteller, Viktor Jerofejew, Zweitausendzweiundzwanzig aus Rußland nach Deutschland emigriert, in der allsonntäglichen Fernsehgesprächsrunde mit sanfter Stimme, aber schneidendem Urteil beschrieb, daß dort in Rußland, in der Nachfolge der untergegangenen Sowjetunion, keine Zivilgesellschaft bestehe in dem Sinne, wie man das hierzulande kenne, da mochte ich sehr schnell einstimmen in die Beschreibung dieses Gastes, der und dessen Familie einst zur russischen Nomenklatura zählten. Meine eigenen Erfahrungen aus einer Reihe von Arbeits- und Aufenthaltsgelegenheiten in diesem schönen, großen Land waren, daß man auf sehr gebildete und hervorragend ausgebildete Menschen trifft, auf Wissenschaftler, Journalisten, Literaten, Historiker. Kennzeichen der Gesellschaft indes sind nicht das Argument und die Debatte, der Austausch und Wettbewerb der Ideen, sondern eher die Kraft und Macht des Starken, des Stärkeren und die Ohnmacht und der Rückzug der Schwächeren, die Unempfindlichkeit gegen Elend und Armut, mangelnde Empathie und verbreitete Achtlosigkeit. Wenn es im Zuge der Umwälzungen und Wirren der neunziger Jahre des vergangenen Jahrhundert etwa möglich war, die Wohnung, die man in einem der unzähligen riesigen Wohnkomplexe bewohnte, kurzerhand zum Privateigentum zu erklären und fortan die Mietzahlungen sanktionslos einstellen konnte, kann man sich sogar vorstellen, daß und wie es möglich war, sich ganze Industrieunternehmen und gar Wirtschaftskomplexe unter den Nagel zu reißen und nunmehr privatwirtschaftlich zu betreiben. Nur eine Gesellschaft der Regellosigkeit und der Macht der Gewalt, die Herrschaft der Skrupellosigkeit und die vollkommene Unterdrückung von Gewissen und Verantwortung machen eine derartige Umwälzung und das Aufkommen von unkontrollierbaren Oligarchen möglich. Ein Volk, Jahrhunderte in Leibeigenschaft und Armut gehalten, nach der Revolution jahrzehntelang von der Despotie der Parteiherrschaft unterdrückt und zur Linientreue und der Vermeidung von Abweichungen gepreßt, hat auch nach dem Ende der Sowjetunion keine wirkliche politische Bildung erfahren. Rußland, die Sowjetunion und wieder Rußland haben nicht den neuen Menschen geschaffen und eine überlegene gesellschaftliche Ordnung von Demokratie und Zusammenhalt. Für eine gewisse Zeit gab es die Zügellosigkeit des Konsums und die oberflächliche Annäherung an westliche Lebensweisen. Die Zivilgesellschaft, die Gesellschaft entwirft, die streitet, die Unrecht aufdeckt und Korruption, die sich freie Medien gibt und Regeln für Zusammenhalt und Auseinandersetzung, die einen Rechtsstaat schafft und die Gewalt unterschiedlichen gesellschaftlichen Institutionen zuweist, die freie Wahlen ermöglicht und den Austausch der Ideen, die ökonomische und andere Interessen kenntlich macht, eine solche Gesellschaft ist in Rußland nicht entstanden. In einer solchen Gesellschaft zu leben, ist unser Privileg, nicht wirklich unsere Leistung. Nach barbarischem Faschismus hat unser Land die Güte der Nachbarn erfahren und die Gnade der Weltkriegssieger. Die Erfahrungen aus Weltkrieg und der ersten Demokratie in Deutschland konnten mit Umerziehungs- und Demokratisierungsbemühungen sowie ökonomischer Prosperität unter glücklichen historischen Bedingungen in die Zivilgesellschaft münden, in die demokratische Verfassung, in das friedliche Land, das Deutschland heute sein will, ist. Nicht wirklich besser als seine Nachbarn, gottlob, aber auch nicht wirklich schlechter, vernünftig, verständig, zivilisiert, nicht aggressiv, kultiviert. So weit, so simpel. Und so falsch. Denn Groß Strömkendorf liegt in unserem Land, in Deutschland, in Nordwestmecklenburg. Dort konnten vierzehn Bewohnerinnen und Bewohner einer Flüchtlingsunterkunft, überwiegend Frauen und Kinder aus der Ukraine, und drei Mitarbeiter der Einrichtung so eben unverletzt einem Brandanschlag entkommen, der die Unterkunft in Schutt und Asche legte. Der Firnis der Zivilisation ist, leider, auch hierzulande bedenklich dünn. Fremdenhass, Rassismus, Empathielosigkeit, Gewalt kennzeichnen den rechten Rand der Gesellschaft. Seit langem. Rostock-Lichtenhagen, Solingen, Hanau, der Mord an Walter Lübcke in Kassel, die Mordtaten des NSU und viele andere Attentate und Gewalttaten stehen für rechtsextremistische Mühen, die Demokratie in Deutschland zu beseitigen. Die Demokratie in Deutschland, ihre Errungenschaften, auch die Zivilgesellschaft, Menschen und Gruppen, die für das Gemeinwohl eintreten, müssen geschützt werden, kämpferisch, wenn‘s sein muß, gemeinsam, über alle ideologischen, parteipolitischen oder religiösen Unterschiede hinweg. Nur so kann auch die Einheit der Ukraine und ihr Bestand als souveräner Staat in der Mitte Europas gewahrt werden, wenn nämlich die europäischen Staaten gemeinsam den Menschen in der Ukraine beistehen, das Land finanziell und auch mit Waffen unterstützen. Dem nationalistisch-imperialen Aggressor Rußland, dem Land, das nach innen und außen alle zivilen und demokratischen Erwägungen und Regeln bricht, und seinen Vasallen auf der ganz rechten wie auch teils auf der linken Seite des politischen Spektrums hierzulande müssen die Zivilgesellschaften Europas entschieden entgegentreten. Wer Flüchtlingsheime anzündet, ist keinen Deut anders oder besser als der, der die Menschen aus ihrer Heimat in die Flüchtlingsunterkünfte Europas bombt.