Die “Woche des Sehens” geht heute zu Ende. Mit dem “Tag des weißen Stocks”. 145.ooo blinde Menschen leben in Deutschland und etwa 500.000 Sehbehinderte. Die Veranstalter der Woche des Sehens, unter anderem der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband, die Augenärzte und das Hilfswerk der Deutschen Lions, wollen mit dieser Aktionswoche auf die Lage blinder oder sehbehinderter Menschen im Land aufmerksam machen. Blindheit verstehen und Blindheit verhüten, das sind die wesentlichen Ziele dieser Woche. Und der Tag des weißen Stocks erinnert an den 15. Oktober 1964, als US-Präsident Lyndon B. Johnson in einem symbolischen Akt weiße Langstöcke an Menschen mit Blindheit und starker Sehbehinderung verteilte. Diese Idee, blinde Menschen mit einem weißen Stock als Schutz- und Erkennungszeichen zu versehen, hatte schon 1930 in Paris Guilly d’Herbemont, die am 7. Februar 1931 in Anwesenheit mehrerer Minister und Vertreter von Blindenorganisationen die ersten weißen Stöcke überreichte. Der weiße Stock wurde offiziell als Schutz und Erkennungszeichen blinder Menschen anerkannt. Im Jahre 1969 riefen die Vereinten Nationen den “Internationalen Tag des Weißen Stockes” ins Leben, der immer am 15. Oktober begangen wird. Mit dem Langstock und entsprechendem Mobilitätstraining können sich blinde und sehbehinderte Menschen besser in die Tücken des Straßenverkehrs begeben. Guilly d’Herbement starb 1980 im hohen Alter von 91 Jahren, völlig in Vergessenheit geraten.
Ich verkneife mir an dieser Stelle meinen ersten Impuls und die naheliegende Assoziation, wen man ansonsten noch so alles mit weißen Stöcken ausrüsten müsse.