Tag: 17. Oktober 2009

Home of the Brave

Die USA sind nicht nur das Land der unbegrenzten Möglichkeiten, sondern auch die Heimat der Freien und der Tapferen, wie es in der amerikanischen Nationalhymne heißt. Das gilt aber immer noch nicht restlos für die schwarze Bevölkerung. Zwar regiert mit Barrack Obama ein schwarzer Präsident, aber zugleich verweigert ein Friedensrichter im Hammond, Louisiana, einem schwarzen Amerikaner und seiner weißen Verlobten die Eheschließung. Die Süddeutsche Zeitung von heute: “Seiner Erfahrung nach seien Mischehen nicht von langer Dauer, begründete Richter Keith Bardwell nach Medienberichten seine Haltung. Kinder aus solchen Partnerschaften hätten zudem Probleme sich in die Gesellschaft einzugliedern, sagte Bardwell weiter.” Kein Wunder, wenn die Keith Bardwells gut eingegliedert sind in der Gesellschaft des amerikanischen Südens.

Immer billiger fliegen

Gestern abend im Taxi zurück von Pohlhausen nach Wermelskirchen. Für knapp 10 Euro. Im Gespräch mit dem Fahrer höre ich, daß eine Fahrt zum Kölner Flughafen etwa 60 Euro kostet. Heute lese ich im Kölner Stadt-Anzeiger, daß man nach Mallorca schon für 40 Euro fliegen kann. Verrückt. “Wer sehr flexibel ist, fliegt günstig wie nie”, so der Präsident des Deutschen Reiseverbands, Klaus Laepple. Die Preise lägen auf ausgewählten Strecken teils 20 Prozent bis 33 Prozent unter dem Vorjahr. Hintergrund sei ein Rückgang der Buchungen sowohl bei Geschäfts- als auch bei Privatreisen. Ein Flug nach New York ist derzeit für knapp sechs Taxifahrten von Wermelskirchen zum Kölner Flughafen zu haben.

17. Oktober: Internationaler Tag für die Beseitigung der Armut

1992 erklärte die Generalversammlung der Vereinte Nationen den 17. Oktober zum Internationalen Tag für die Beseitigung der Armut. Eine Inschrift  auf einer Marmorplatte auf dem Platz der Menschenrechte (Trocadero) in Paris erinnert an den Ursprung dieses Gedenktages.

17. Oktober 1987.

Verfechter der Menschenrechte aus aller Welt haben sich auf diesem Platz versammelt. Sie haben den Opfern von Hunger, Unwissenheit und Gewalt Ehre erwiesen. Sie haben ihrer Überzeugung Ausdruck gegeben, dass Elend nicht unabänderlich ist. Sie haben ihre Solidarität mit all jenen Menschen bekundet, die irgendwo auf der Welt für die Überwindung des Elends kämpfen. „Wo immer Menschen dazu verurteilt sind, im Elend zu leben, werden die Menschenrechte verletzt. Sich mit vereinten Kräften für ihre Achtung einzusetzen, ist heilige Pflicht.“

Père Joseph Wresinski

Unterstützung für Christel Reetz

Die Bergische Morgenpost hat die Bürger Wermelskirchens nach ihrer Meinung  zur stellvertetenden Bürgermeisterin Christel Reetz gefragt. Ergebnis: ” ‘Alle’ wollen Christel Reetz wieder zur ersten stellvertretenden Bürgermeisterin haben. Bis in die späten Abendstunden gingen bei der Bergischen Morgenpost (…) Unterstützer-E-Mails ein. Der Tenor: Sympathieadressen an Christel Reetz und Unverständnis über die SPD.” Das Eigentor der örtlichen SPD wird immer peinlicher. Da hat eine Partei eine beliebte Politikerin, verwehrt ihr aber die Fortführung ihres bisherigen Amtes. Ohne jede nachvollziehbare Begründung. Ein Leser bescheinigt der beliebten SPD-Politikerin, “sie habe jahrelange Ratserfahrung (und) sei im Parteiengezänk der vergangenen Jahre stets neutral geblieben.” Und: Ihre Mitgliedschaft in der SPD störe keineswegs. Im Gegensatz zu allen Mitgliedern der streitbefangenen Fraktionen CDU und FDP. SPD-Fraktionsvorsitzender Jochen Bilstein sehe aus “aus falscher Treue zu den Krakeelern der CDU nicht, dass durch Frau Reetz ein positives Licht auf die SPD fallen könnte. Das übersieht dieser völlig ungeeignete Kommunalpolitiker.” Die Kritik der Leser am Vorgehen des Fraktionsvorsitzenden ist so massiv wie die Unterstützung für Frau Reetz. Die SPD hat offenbar immer noch kein Ohr am Bürger und die Fraktionsspitze handelt wie ein selbstreferentieller Autist. Ich höre jetzt schon, daß die SPD-Verantwortlichen, jedenfalls aber Jochen Bilstein, diese Leserbefragung der Morgenpost mal wieder als Wahlkampffortsetzung der Bergischen Morgenpost diffamieren werden. Tja, da zitieren wir doch lieber noch einmal Seneca, den Jüngeren: “Man muß so lange lernen, als man unwissend ist – also ein Leben lang, wenn wir dem Sprichwort glauben. Daraus ergibt sich zwingend der folgende Gedanke: Man muss ein Leben lang lernen, wie man das Leben gestalten soll. […] Ich zeige durch mein Beispiel, dass man auch im Alter noch zu lernen hat.” Ich jedenfalls setze noch auf die Lernfähigkeit der örtlichen Genossen. Und die (Partei-)Wüste ist der falsche Platz für Christel Reetz.