In einem Beitrag: !AKTUELL! – Grimm’s Märchenstunde oder wie Büfo, WNK/UWG und RP mit der Wahrheit umgehen nimmt der Fraktionsvorsitzende der SPD, Jochen Bilstein, nunmehr doch Stellung zur Aussage des potentiellen Investors für den Loches-Platz, Gerhard Uhle. (Es wurde ja auch Zeit, denn die pubertäre Verweigerung – “Ich gebe keine Stellungnahme mehr ab – und das auf Dauer” hat doch arge Verunsicherung – gewiß auch in den eigenen Reihen- bewirkt.) Uhle hatte erklärt, die SPD sei am Ende eines Treffens bei ihm in Bochum bereit gewesen, auf eine europaweite Ausschreibung zu verzichten.
Um es kurz zu machen, der wichtigste Satz von Jochen Bilstein lautet: Uhles “Behauptung ist komplett unwahr”.
In Wirklichkeit hätten die Vertreter der SPD-Fraktion bei diesem Treffen “erklärt, dass sie ihrer Fraktion und dem Partner CDU vorschlagen würden, die Rechtsvertreter von CDU/SPD und des Bürgermeisters an einen Tisch zu holen und ihre Positionen diskutieren zu lassen. Sollte sich daraus einvernehmlich ein anderer als der Weg einer europaweiten Ausschreibung erkennen lassen, würde diese Alternative von allen Beteiligten ernsthaft ins Auge gefasst werden.” Bilstein, Reetz und Schulte, die Delegation der SPD, hätten “selbstverständlich alle Absichten unter dem Vorbehalt einer entsprechenden Zustimmung erklärt.”
Zu dem vereinbarten Treffen der Anwälte ist es aus Termingründen nicht mehr gekommen und die SPD habe sich dann zur europaweiten Ausschreibung entschlossen, nachdem ein Vertreter des Städte- und Gemeindebundes den europaweiten Weg als den einzig gangbaren beschrieben hatte.
Jetzt verrate mir mal einer, warum eine solche Stellungnahme nicht schon Tage vorher publiziert werden konnte. Dann nämlich, als Herr Bilstein von Frau Tillmanns (BM) um eine solche gebeten worden ist. Jochen Bilstein beantwortet auch diese Frage. Er werde der “Propagandistin Tillmanns” nichts mehr sagen, weil die aus seinen Stellungnahmen Artikel produziere, “die aus einem Lehrbuch für ‘schwarzen Journalismus’ stammen könnten”.
Tja, ich bleibe dabei. Ich fand schon Helmut Kohls Weigerung, mit einem Spiegel-Redakteur auch nur zu sprechen, anmaßend, unerwachsen und undemokratisch. Manche Politiker bevorzugen Journalisten “auf Linie”. Warum soll ich mein Urteil nun ändern, weil ein Sozialdemokrat sich ebenso verhält. Journalistenschmähungen beseitigen die Spaltung in der Stadt nicht, tragen nicht dazu bei, das Klima zu entspannen. Ich finde, daß verbale Abrüstung erforderlich ist. Auch SPD-Wähler wünschen sich andere Umgangsformen, wie man mir in den letzten Tagen vermehrt versichert.
Eine Frage hat Herr Bilstein nicht beantwortet. War die CDU mit dem Vorschlag der SPD für eine Anwaltsrunde einverstanden?