Tag: 29. August 2009

“Sprachpanscher”

Der Deutsche Turner-Bund ist vom Verein Deutsche Sprache wegen seiner “gedankenlos übernommenen englischen Bezeichnungen” zum “Sprachpanscher des Jahres” gekürt worden.

Ich hätte da noch einen Vorschlag: “For me, it’s scheißegal” (Uli Hoeneß)

Oder: “Nun gut, das 0:0, da war natürlich Pech dabei. Also, es waren, es, also simmer zufrieden, ich, möglicherweise, um das abzuschließen, vielleicht hat nach den 90 Minuten, wenn man alles zusammenzählt, dass vielleicht keiner den Sieg verdient hat.” (“Kaiser” Franz Beckenbauer, der begnadetste lebende Sprachpanscher, beide zitiert nach 11 Freunde)

Endspurt

Endspurt im Wahlkampf. Die Parteien wenden sich (vermutlich ermattet) noch einmal den Bürgern zu. Einkauf bei Edeka am Belten. Ein freundlicher SPD-Mann überreicht mir einen SPD-Chip für Einkaufswagen, gepaart mit dem Hinweis, ich solle die Wahl nicht vergessen. Er kannte mich nicht. Sonst hätte ich den Chip vielleicht gar nicht bekommen. Meine Wahlkampfausbeute: Sehr viel Papier, zuviel und zuwenig zugleich, einen blauen CDU-Kugelschreiber und ein CDU-Blöckchen, ein SPD-Chip.

Und sehr viel Enttäuschung

“Grundsätzlich wählbar”

“In der Sache gibt es gar nicht viele gravierende Unterschiede. Die tun sich eher in in Fragen der Persönlichkeit auf. Aber alle drei Kandidaten sind meiner Überzeugung nach wählbar.” So der Kommentar von Thomas Wintgen im heutigen Wermelskirchener Generalanzeiger.

Das will ich hoffen, daß alle drei Kandidaten für das Bürgermeisteramt in Wermelskirchen grundsätzlich wählbar sind. Wäre ja noch schöner, wenn die Wermelskirchener Bürger im Rahmen dieses grauenvollen Wahlkampfs auch unwählbare Kandidaten präsentiert bekommen hätten.

Es geht aber nicht nur um die grundlegende Wählbarkeit der Kandidaten, also die Persönlichkeiten und die persönlichen Eigenschaften. Wir haben zwei Kandidaten und einen Amtsinhaber. Käme einer der beiden Kandidaten ins Amt, hätten wir also den fünften Bürgermeister in Folge, der sich neu einarbeiten muß. Ich habe es in meinem ersten Artikel in diesem Blog schon geschrieben: “Das Amt des Bürgermei­sters ist (..) kein Lehrberuf. Man braucht seine Zeit, um eine Stadtverwaltung führen zu können, die örtli­chen Begebenheiten zu kennen, kulturelle Beson­der­hei­ten zu erfahren, den Menschen, ihren Verei­nen und Organisationen bekannt zu werden, ihre Nöte, ihre Interessen und Sorgen zu erfahren, die wirtschaftli­chen und finanziellen Bedingungen der Stadt zu durchschauen. Warum also sollte ich dafür sein, jetzt schon wieder einen neuen Bür­germeister zu installieren? Nur weil mit SPD und CDU die Ver­lierer der letzten Wahl gemein­same Sache machen und im Rat herrschen wollen wie einst? (…)  Diese Stadt braucht nicht den fünften Bürgermeister seit Heinz Voetmann. (…) Nicht Eric Weik verdient die zweite Amts­periode, sondern wir, die Bürger dieser Stadt.”

Das will ich einen Tag vor der Wahl doch noch einmal bekräftigen.