Die Bergische Morgenpost hat die Bürger Wermelskirchens nach ihrer Meinung zur stellvertetenden Bürgermeisterin Christel Reetz gefragt. Ergebnis: ” ‘Alle’ wollen Christel Reetz wieder zur ersten stellvertretenden Bürgermeisterin haben. Bis in die späten Abendstunden gingen bei der Bergischen Morgenpost (…) Unterstützer-E-Mails ein. Der Tenor: Sympathieadressen an Christel Reetz und Unverständnis über die SPD.” Das Eigentor der örtlichen SPD wird immer peinlicher. Da hat eine Partei eine beliebte Politikerin, verwehrt ihr aber die Fortführung ihres bisherigen Amtes. Ohne jede nachvollziehbare Begründung. Ein Leser bescheinigt der beliebten SPD-Politikerin, “sie habe jahrelange Ratserfahrung (und) sei im Parteiengezänk der vergangenen Jahre stets neutral geblieben.” Und: Ihre Mitgliedschaft in der SPD störe keineswegs. Im Gegensatz zu allen Mitgliedern der streitbefangenen Fraktionen CDU und FDP. SPD-Fraktionsvorsitzender Jochen Bilstein sehe aus “aus falscher Treue zu den Krakeelern der CDU nicht, dass durch Frau Reetz ein positives Licht auf die SPD fallen könnte. Das übersieht dieser völlig ungeeignete Kommunalpolitiker.” Die Kritik der Leser am Vorgehen des Fraktionsvorsitzenden ist so massiv wie die Unterstützung für Frau Reetz. Die SPD hat offenbar immer noch kein Ohr am Bürger und die Fraktionsspitze handelt wie ein selbstreferentieller Autist. Ich höre jetzt schon, daß die SPD-Verantwortlichen, jedenfalls aber Jochen Bilstein, diese Leserbefragung der Morgenpost mal wieder als Wahlkampffortsetzung der Bergischen Morgenpost diffamieren werden. Tja, da zitieren wir doch lieber noch einmal Seneca, den Jüngeren: “Man muß so lange lernen, als man unwissend ist – also ein Leben lang, wenn wir dem Sprichwort glauben. Daraus ergibt sich zwingend der folgende Gedanke: Man muss ein Leben lang lernen, wie man das Leben gestalten soll. […] Ich zeige durch mein Beispiel, dass man auch im Alter noch zu lernen hat.” Ich jedenfalls setze noch auf die Lernfähigkeit der örtlichen Genossen. Und die (Partei-)Wüste ist der falsche Platz für Christel Reetz.
Lieber Michael,
ich kann Deine Verbitterung angesichts des Handelns von lokalen SPD-Verantwortlichen gut verstehen. Gleichwohl glaube ich, daß es nur einige Verantwortliche sind, nicht die Mitglieder und Freunde der Partei in ihrer Mehrzahl, die so weit entrückt sind, daß sie die Wirklichkeit um sie herum nicht mehr mitbekommen. Borniertheit ist zudem die treffende Beschreibung. Mittlerweile glaube ich, daß auch die lokale SPD Demut zur Basis einer neuen Poltik in der Stadt machen muß, wie ich es in Richtung CDU ja schon die ganze Zeit hier schreibe. Aber mich wird man ja nicht lesen in SPD-Kreisen. Leider. Ich wünsche Dir ein schönes Wochenende.
Wolfgang
Wo die Borniertheit herrscht, ist Lernen nicht möglich!
Alles andere habe ich schon in meinem letzten Kommentar zur Sache geschrieben.