Auf die Zeder folgt das Gold

Diese Überschrift erschließt sich erst, wenn man ein Posting noch einmal liest, das ich vor knapp einem Jahr hier eingestellt habe. Buchhaltung wider die Zeder war der Beitrag überschrieben und widmete sich einem schönen Schreiben der Bürgermeisterin, in dem sie Barbara und mir zur Goldenen Hochzeit gratulierte. Ein Jahr zu früh. Wir hätten die Zedern-Hochzeit auslassen müssen, die am neunundvierzigsten Jahrestag der Eheschließung begangen wird. Diese, wie festzustellen einem das Internet möglich macht, die Zeder, gilt als robustes und langlebiges Holz. Immerhin. Darüber hinaus werde „Erleuchtung“ mit diesem Tag assoziiert. Darauf kann man nun doch weiß Gott nicht verzichten. Also: Wir haben die neunundvierzigste Wiederkehr so begangen wie die meisten dieser Tage, von der Hochzeit selbst abgesehen: Mit einer kurzen Gratulation, einer mehr oder weniger intensiven gedanklichen Rückkehr in die siebziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts, der eher Staunen machenden Erkenntnis, was seither alles geschehen, was uns gelungen ist, was noch zu tun sein wird. Kein großes Fest, kein Empfang keine Girlanden an der Haustüre. Und so ist es auch heute. Kein Fest, kein Empfang, keine Girlanden an der Haustüre. Aber ein freundlicher Brief der Bürgermeisterin. „Von einem Ereignis, das nur wenigen Mitbürgerinnen und Mitbürgern vergönnt sei, schrieb Frau Lück, von einem reichen und glücklichen Leben zu Zweit, von der Bereitschaft, sich immer wieder umeinander zu bemühen und Neues zu entdecken nach langen, gemeinsam verbrachten Jahren.“ Das gilt auch heute noch, ein Jahr später, zur Goldenen Hochzeit. Der Brief der Bürgermeisterin ist, auch heute noch, „ein durchdacht-nachdenklicher Text, besinnlich, klug, ganz unamtlich formuliert, sozusagen mehr an die betagten Freunde als an die Mitbürger adressiert. Sie wünscht uns alles Gute und das frohe Fest der Goldhochzeit.“ Vielen Dank, Frau Bürgermeisterin. Im nächsten Jahr werden wir dann die Weidenhochzeit begehen. Die Bezeichnungen fürs immergleiche, die Besinnung auf die Eheschließung, sind vielfältig. Da kommen noch Uran, Platin, Eisen, Juwelen oder Alabaster. Alles zu seiner Zeit. Heute ist erst einmal Goldhochzeit.

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