Den kennen heute nur noch wenige, den Bohnerblock oder Bohnerbesen. Man findet auch noch die Bezeichnungen Bohnerblocker, Bohnerkeule, Blocker, Blogger (!) oder Blocher, regional auch Bohner, auf sächsisch auch Bloggerkeule(!). Nein, nein, mit Bloggen im heutigen Sinn hat das alles nichts zu tun. Wir reden über die Bodenpflege. Jedenfalls für Holzböden oder solche aus Linoleum. In den fünfziger und sechziger Jahren war es üblich, solche Böden nach der Reinigung mit Bohnerwachs einzureiben und dann mit einem solchen Bohnerblock, einem Block aus Gusseisen und Bürsten an der Unterseite, auf Hochglanz zu wienern. Solch ein Bohnerblock war bis zu zehn Kilo schwer. Die Mutter wuchtete das schwere Gerät, mit einem Kugelgelenk an einem Besenstiel befestigt, hin und her. Und für uns Kinder war es ein Vergnügen, auf diesem Bohnerblock mitzufahren. Das Kindergewicht sorgte für noch schöneren Glanz. Damals machten wir uns keine Gedanken. Heute staune ist über die Kraft der Mütter bei dieser allwöchentlich-schweißtreibenden Bodenmassage. Bohnerwachs. Der Geruch ist noch in meiner Nase. Obwohl mir doch seit mindestens sechzig Jahren keine geöffnete Bohnerwachsdose mehr untergekommen ist. Die Kindheit prägt.
Beitragsfoto: Alter gebrauchter Bohnerbesen © StromBer (CC BY-SA 3.0)