Don´t fuck with the muslim!

Die Ruhrbarone haben’s veröffentlicht: Das Lehrstück von Sebastian Bartoschek über die politisch-pädagogisch-philologische Meisterleistung von Dr. Jürgen Mannke. Lesen Sie selbst:

Don´t fuck with the muslim!

Am 6. November 2015 | Von Sebastian Bartoschek

Neidet Dr. Jürgen Mannke Muslimen Sex mit 12jährigen Deutschen?

Magdeburg – ein Artikel, der vor Sex mit Muslimen warnt, und Flüchtlingen pauschal kriminelle Absichten unterstellt, sorgt für Unruhe. Denn der Artikel ist nicht irgendwo erschienen, sondern in der Zeitschrift des Gymnasiallehrerverbandes „Philologenverband“. Er wurde unterzeichnet vom Vorsitzenden und seiner Stellvertreterin. Und bei den beiden Personen wird es dann wirklich pikant. Der eine ist Schulleiter, die andere arbeitet im Ministerium. Der Artikel trägt den Titel „Flüchtlingsdebatte: Anpassung an unsere Grundwerte erforderlich“ und wir haben ihn vorsichtshalber mal hier hinterlegt, sollte dem Philologenverband Sachsen-Anhalt da doch was peinlich werden. Noch ist er online.

Einige Highlights. (Und immer daran denken: hier schreiben Lehrer, die Kindern und Jugendlichen Werte vermitteln sollen.)

Eine Immigranteninvasion überschwappt Deutschland, die viele
Bürger mit sehr gemischten Gefühlen sehen.

Mit diesem Satz startet der Artikel. Invasion? Eine militärische Begrifflichkeit? Um Menschen zu beschreiben, die ihre Heimat, ihre Familie verlassen, in der Hoffnung auf ein besseres Leben?

Viele der Männer kommen ohne ihre Familie oder Frauen und sicher nicht immer mit den ehrlichsten Absichten.

Einige sollen sogar Handys haben. Sie liegen auf der faulen Haut und klauen gleichzeitig unsere Jobs. Schrödinger’s refugee. Im Ernst: Wie unanständig ist diese pauschale Kriminalisierung? Und in welchem Kausalzusammenhang soll diese denn dazu stehen, dass wir es nur mit Männern zu tun haben? Was macht Herr Dr. Mannke, wenn er auf Herrentour ist denn bitte?

Es ist nur ganz natürlich, dass diese jungen, oft auch ungebildeten Männer auch ein Bedürfnis nach Sexualität haben. Vor dem Hintergrund ihrer Vorstellungen von der Rolle der Frau in ihren muslimischen Kulturen bleibt die Frage, wie sie, ohne mit den Normen unserer Gesellschaft in Konflikt zu geraten, ihre Sexualität ausleben oder Partnerschaften in Deutschland anstreben können.

Dumm und voller Geilheit. So sahen Kolonialherren die „Negervölker“ Afrikas. Diese Passage  erinnert daran. Und steht da wirklich, dass die flüchtenden Muslime nicht in der Lage sind, konsensualen Sex mit Deutschen zu haben, weil es das bei ihnen nicht gibt? Ja. Das steht da. Man muss noch nicht einmal polemisieren.

Wie können wir unsere jungen Mädchen im Alter ab 12 Jahren so aufklären, dass sie sich nicht auf ein oberflächliches sexuelles Abenteuer mit sicher oft attraktiven muslimischen Männern einlassen?

Wo fängt man da an? Der Satz suggeriert, dass für ab 12jährige Mädchen sexuelle Abenteuer mit nicht-muslimischen Männern in Ordnung sind. Was ist eigentlich mit den ab 12jährigen Jungen? Oder ist das ohnehin „Sodomie“ für den Philologenverband? Darf man das mit Muslimen? Oder nur unter Christen? Was ist eigentlich mit den christlichen und atheistischen Flüchtlingen? Dürfen die an die 12jährigen ran? Oder ist 12 vielleicht generell zu jung für „sexuelle Abenteuer“? Und was ist mit den unattraktiven muslimischen Männern? Man muss kein Deutschlehrer sein, um diesen Fragesatz so zu durchleuchten. Immer dran denken: die Autoren des Satzes sind es.

Hinzu kommt noch, dass in sozialen Brennpunktschulen mit extrem hohen nichtdeutschen Schüleranteil Lehrerinnen und Lehrer beschimpft und sogar gedemütigt werden.

Ist „nichtdeutsch“ plötzlich synonym zu „muslimisch“? Ist man für die Autoren eigentlich Deutscher, weil man einen deutschen Pass hat oder weil man deutsche Eltern hat? Werden Lehrkräfte in anderen Schulen nicht „beschimpft und sogar gedemütigt“?

Geschrieben wurde dieser „Leitartikel“ von Iris Seltmann-Kuke und Dr. Jürgen Mannke. Beide Gymnasiallehrer, die sicherlich wissen, was sie da schreiben – und nicht „aus Versehen“ unzutreffende Worte wählen.

Frau Seltmann-Kuke arbeitet im Kultusministerium des Landes Sachsen-Anhalt als Hauptpersonalrat. Letztes Jahr strickte sie noch für den guten Zweck.
Laut Verbandsseite ist sie zudem Lehrerin am Geschwister-SchoIl-Gymnasium in
Gardelegen, das seit 2007 „Schule gegen Rassismus – Schule mit Courage“ ist – was sich jedoch nicht bis zu Frau Seltmann-Kuke herum gesprochen hat.

Herr Dr. Mannke ist Schulleiter des Goethegymnasiums in Weißenfels.
Dort wurden laut Schulwebseite unlängst Flüchtlinge im Rahmen des Ethikunterrichts empfangen. Auf dem Artikelfoto zu sehen: junge farbige Mädchen, mit Blick auf die Intention des Berichtes mutmaßlich Flüchtlinge.  Wer schützt die eigentlich vor einem deutschen Schulleiter?

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Der alltägliche Wahnsinn im neuen Deutschland. Man mag es nicht wirklich glauben. Der Facebookseite der SPD-Bundestagsabgeordneten Michaela Engelmeier entnehme ich, daß Dr. Mannke zurückgetreten ist. Gottlob. Lesen Sie dazu auch die Volksstimme.

Nachtrag nach dem Nachtrag: Frau Engelmeier korrigiert sich. Dr Mannke ist noch nicht zurückgetreten. Der Ruf ist jedenfalls gründlich ruiniert. Wie man auch der WAZ entnehmen kann.

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