Unke und Stunk

Huch! Was man mit einem kleinen, einem winzigen Sätzchen so anrichten kann. Da hatte ich doch, als ich neulich das Bild der örtlichen FDP auf dem Dabringhauser Karnevalszug veröffentlicht hatte, die folgenden neun Worte eingefügt: Die Wermelskirchener FDP braucht einen Rettungsschirm. Das verstehe ich. Und schon gibt es Stunk. In der Bergischen Morgenpost von heute schreibt Gundhild Tillmanns, ohne ihren Lesern allerdings anzugeben, wo sie meinen Blog finden können, leider: “Auf Ortsebene ist die FDP mit ihrem Auftreten auf dem Rosenmontagszug in Dabringhausen neue Wege gegangen. Und schon erntet sie Häme: ‘Die Wermelskirchener FDP braucht einen Rettungsschirm’, schreibt der Wermelskirchener Wolfgang Horn jetzt in seinem Internet-Blog. Tatsächlich hatte die FDP den ‘(finanziellen) Rettungsschirm für Wermelskirchen’ auf dem Karnevalszug thematisiert. Und der designierte Partei-Chef Horst Walter Schenk verwahrt sich denn auch gegen die Darstellung von Wolfgang Horn: ‘Die FDP Wermelskirchen braucht keinen Rettungsschirm!”‘, betont Schenk im Gespräch mit der BM.” Mann, Mann, ihr blau-gelben Spaßbremsen. Macht doch keinen Stunk aus Karnevalsunke. (Ein schönes altes Wörtchen im übrigen, Unke. Es meint nicht nur die Kröte, sondern auch Schwarzseherei. Nicht mal Blau-Gelb-Seherei:) Et es, et wor doch Fasteloovend. Und wer antritt mit der launigen Formel vom “Rettungsschirm für Wermelskirchen”, der darf sich nicht so protestantisch-unkarnevalistisch anstellen und sogar “verwahren” wie der designierte FDP-Vorsitzende Schenk, wenn man ihm das Motto vom “Rettungsschirm für die FDP” entgegenhält. Das ist alles andere als Häme, Frau Tillmanns. Bestenfalls Spott. Wobei auch Häme, also Schadenfreude, eine große Rolle spielt im rheinischen Karneval. Was soll eigentlich der Ex-Bundespräsident sagen? “Wir brauchen einen Rettungsschirm für Wermelskirchen.” So. Das ist jetzt die korrekte Wiedergabe des Textes auf dem Mottowagen der Wermelskirchener FDP. Das kann zudem jeder Besucher meines kleinen Blögchens lesen, das Bild ist nämlich ausreichend groß. Nur mit dicken blau-gelben Pads auf den Augen wird man an dieser Aufgabe scheitern. Damit müßte den blau-gelben Stunkern jetzt genug Genugtuung beschieden sein. Aber wenn ich mich dann entscheiden müßte, hielte ich einen Rettungsschirm für die FDP dennoch für angebrachter als einen für unsere Stadt. Die wird auch noch bestehen, wenn die FDP längst das Zeitliche gesegnet hat.  Im übrigen: Die blau-gelben Funker hätten hier doch schon längst kommentieren können. Aber vermutlich lesen die hier nicht. Frau Tillmanns aber riskiert offenbar immer mal wieder einen Blick in dieses kleine Meisterwerk, obwohl doch die Wogen der Kommunalpolitik schon länger nicht mehr so hoch schwappen. Chapeau. Und Dank für die Treue. Sie haben doch meine Telefonnummer und können  mich erreichen. Mit Ihnen und den Herren Schenk und Manderla hätte ich nämlich auch gerne gesprochen, wenn eine Veröffentlichung über Themen meines Blog in der Lokalpresse geplant ist.

Nachtrag (18:06 Uhr): Sieh an, Sieh an! Die Bergische Morgenpost hat dann doch einen Link gesetzt zu diesem kleinen Blog. Danke.

7 Kommentare

  1. Das mit dem Trackback hat mit meinem Blog noch nie funktioniert – ich glaube aber, dass das mit der uralt Version meines WordPress zusammenhängt. Oder sollte es da andere Zusammenhänge geben?

  2. Nein, nein, ich denke nicht, daß es lustig gemeint war in der Bergischen Morgenpost; es war eher eine Schreibgelegenheit und mithin der mediale Teil des Rettungsschirms für die lokale FDP.

  3. EDV-Schrauber

    Abgesehen vom ersten Post, wollte ich aber nochwas zur Sache selbst sagen.

    Angesicht der offensichtlichen Harmlosigkeit ihres durchaus lustigen Beitrags zum FDP-Prunkwagen beim größten und schönsten Karnevalsumzug dieser Hemisphäre kann ich über die Reaktion der BM nur gelinde schmunzeln. Sowohl die Instrumentalisierung als “lautwerdende Häme” seitens Frau Tillmanns, aber leider auch die unsouveräne Reaktion der FDP amüsieren mich…

    Vielleicht wars ja auch lustig gemeint?

    NOT!

    Mit freundlichem Gruß
    -EDV-Schrauber-

  4. EDV-Schrauber

    Ja, ja, die Linksetzung…

    Vielleicht sollten Sie, Herr Horn, auch ein wenig großzügiger sein, wenn es darum geht, den interessierten Leser auf weiteren “Content” hinzuweisen.

    Z.B. haben Sie in den letzten Blogpostings einige interessante Bilder verlinkt, bei denen ich weder die Quelle noch den Fotografen kenne. Als fotografisch interessierter Mensch hätte ich schon gerne gewußt, wer die Aufnahmen gemacht hat und woher die Bilder stammen. Aber: Schade, kein Link!

    Da wird permanent aus diversen Zeitungen berichtet, es wird (ausgiebig) zitiert, aber mal einen direkten Link setzen? Schade, machen Sie nicht (oder eher selten).

    Da klingt der Hinweis auf den fehlenden Link bei der BM doch schon ein wenig mimosig. Interessanterweise scheint das Gejammer bei irgendjemandem wohl auf fruchtbaren Boden gefallen zu sein, tatsächlich hat sich dann wohl jemand erbarmt und ein Trackback auf ihren Blog gesetzt. Ansonsten scheint die Trackback-Nutzung bei der BM leider eher sporadischer Natur zu sein.

    Sollten Sie mit der Trackback-Geschichte nix anzufangen wissen: Fragen Sie ruhig. Ich antworte dann ruhig, is ja Teil meines Jobs.

    Mit freundlichem Gruß
    -EDV-Schrauber-

  5. Michael Lichtenberg

    Also wer sich da aufregt, der sollte die Finger vom Karneval lassen. Das die FDP – global betrachtet- einen Rettungsschirm braucht, weiß doch jeder. Schon wird FDP neu übersetzt – Fast Drei Prozent. Das hällt den smarten Vizekanzler nicht davon ab, seine Chefin eiskalt zu erpressen. Unsere Demokratie geht im Augenblick merkwürdige Wege. Das beunruhigt bestimmt nicht nur mich.
    Jedenfalls wird dieses Vorgehen die Prozente nicht in die Höhe treiben.
    Inzwischen sieht man jaauch die eine oder andere Facette bei Herrn Gauck, die nicht so heftig leuchtet. Vielleicht hatte ja Frau Merkel doch recht.

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