Monat: Februar 2015

Tired

Im Original von den Kinks, soweit ich weiß. Aber eine prima Version von The Flock, wenn wir schon einmal dabei sind. Tired of waiting for you. Wer kennt das nicht?

So tired, tired of waiting
Tired of waiting for you
So tired, tired of waiting
Tired of waiting for you

I was a lonely soul
I had nobody till I met you
But you, keeping me waiting, all of the time
What can I do?

It’s your life and you can do what you want
Do what you like
But please don’t keep me waiting
Please don’t keep me waiting

‘Coz I’m so tired, tired of waiting
Tired of waiting for you
I’m so tired, tired of waiting
Tired of waiting for you

I was a lonely soul
I had nobody till I met you
But you, keeping me waiting, all of the time
What can I do?

It’s your life and you can do what you want
Do what you like
But please don’t keep me waiting
Please don’t keep me waiting

‘Coz I’m so tired, tired of waiting
Tired of waiting for you
I’m so tired, tired of waiting
Tired of waiting for you, for you, for you

Alles!

„Die Satire muß übertreiben und ist ihrem tiefsten Wesen nach ungerecht. Sie bläst die Wahrheit auf, damit sie deutlicher wird, und sie kann gar nicht anders arbeiten als nach dem Bibelwort: Es leiden die Gerechten mit den Ungerechten. […] Was darf die Satire? Alles.“

Kurt Tucholsky, in: “Was darf die Satire?”, Berliner Tageblatt, Nr. 36, 27. Januar 1919

The Flock

John Mayall, der britische Blues-Altmeister bezeichnete sie als die beste amerikanische Band, die er je gehört habe: The Flock. Sie kombinierten in ihrer Musik Rock, Jazz, Blues und andere Stile. Und nutzten für Rockmusik eher ungewöhnliche Instrumente, wie die elektrisch verstärkte Geige. Aber: Sie blieben eine Episode in der Rockgeschichte. Eine Episode in den Sechzigern und Siebzigern. Schade.

In 25 Jahren

In fünfundzwanzig Jahren. Jedenfalls wird dann alles vermutlich ohne mich sein. “An Dich denke ich noch, wenn mein Ruf vor  mir flieht.” Wahre Poesie. Und die hundertfünfzig Jahre, die Stoppok als seinen persönlichen An-Dich-denke-ich-noch-Rahmen angibt, sind auch klug gewählt. “Wenn die Irrtümer wegfallen, die unwichtig waren.” Historische Zeiträume.

An dich denk ich noch in fünfundzwanzig Jahren, an dich denk ich noch
An dich denk ich noch haben mich die Wölfe überfahren, an dich denk ich noch
Ich denk an dich wenn sich niemand mehr in irgendwas hier verliebt
Ich denk an dich wenn die Geier verschwinden weil’s nichts mehr zum mitnehmen gibt
An dich denk ich noch wenn der Mond sich verzieht, an dich denk ich noch
An dich denk ich noch wenn mein Ruf vor mir flieht, an dich denk ich noch
Ich denk an dich wenn Echos verklingen von Festen und Nächten im Rausch
wenn Fremde das neuste vom Tage mir bringen und ich nichts mehr habe zum Tausch
An dich denk ich noch aus der Ferne selbst da wo man nichts mehr erfährt
An dich denk ich noch wenn nur stumm ‘ne Gestalt in ‘nem Mantel sich nähert

An dich denk ich noch in hundertfünfzig Jahren, an dich denk ich noch
wenn Irrtümer wegfallen die unwichtig waren, an dich denk ich noch
Ich denk an dich wenn die Dämme brechen und niemand hat’s mehr in der Hand
Ich denk an dich wenn die Sturmglocken läuten und jedermann flieht Richtung Land
An dich denk ich noch wenn niemand mehr da ist die Landschaft vereist
und der Geist einer Kindheit zum Abschied noch mal über Schneefelder reist

Analoges Schwergewicht

Ich gebe zu, ich achte nicht mehr wirklich darauf, wie die Ranzen, besser: Rucksäcke von Schulkindern aussehen oder bepackt sind. Mein Kind ist seit beinahe zwei Jahrzehnten nicht mehr schulpflichtig. Jedenfalls nach dem Gesetz. Heute Vormittag jedoch überquerte ein noch sehr schmächtiges, warm eingepacktes Mädchen vor mir in meinem Auto die Straße. Stark nach vorne gebeugt mühte sie sich sichtlich ab mit dem erkennbar schweren und ziemlich vollgepackten Rucksack. Nein, nach Schulweg sah das Ganze nicht aus. Eher nach mehrtägiger Exkursion ins Outbag mit Überlebenspack auf dem Rücken. Müssen Kinder eigentlich wirklich noch täglich Kilos an Büchern, Heften, Kladden, was weiß ich, mit sich herumschleppen in diesen digitalen Zeiten? In Zeiten leichter Tablets oder Laptops. In Zeiten, in denen Tausende, nein: Millionen von Büchern, Heften, Kladden, Atlanten, Karten, Plänen, Arbeitsbögen, Formularen, Vokabellisten auf immer leichter werdenden digitalen Arbeitsgeräten gespeichert werden können. Könnten. Welch ein Irrsinn. Und welche Verschwendung. Vom Frevel an den Bäumen nicht zu sprechen.