Tag: 6. Februar 2015

Unternehmenskultur

Die Deutsche Bahn. Unvergleichbar. Schon mit Verspätung in Hannover eingefahren. Und jetzt die Durchsage: “Sehr geehrte Damen und Herren, unsere Verspätung wird um einige Minuten zunehmen, denn wir müssen noch auf den Zugführer warten.” Das war vor einigen Minuten. Jetzt eine neue Durchsage der Schaffnerin: “Ein Lokführer für unseren Zug ist bereits unterwegs. Wir werden unsere Fahrt also in wenigen Minuten fortsetzen können.” Transparenz, die nicht gut tut. Soll ich mich freuen?

 

Nachtrag: Jetzt kann im hinteren Zugteil die Tür Zweiundzwanzig nicht geschlossen werden. Aufgeregte Durchsage der Schaffnerin: “Meine Damen und Herren, unsere Weiterfahrt verzögert sich um einige Minuten wegen einer Betriebsstörung in Tür Zweiundzwanzig.” Eine Zugfahrt von Berlin ins Rheinland. Eines der letzten großen Abenteuer unserer Zeit. Vom Flug zum Mond vielleicht abgesehen.

 

Nachtrag zwei: Es geht weiter. Jetzt mit einunddreißig Minuten  Verzug. Normal, oder?

Quäntchen

Das Quäntchen, das doch so gerne beim Glück verwendet wird,  bei der Wahrheit oder auch dem Mitleid, das Quäntchen also ist ein altes Handelsgewicht und beträgt ein Fünftel des alten Lots. Vor der Rechtschreibreform schrieb man Quentchen, weil es vom Quent abstammt, dem fünften Teil, und nicht dem Quantum, der Menge, wie man heute annehmen könnte nach der Reform, die so vieles noch unverständlicher gemacht hat, als es zuvor schon war. Mit Quäntchen oder Quentchen, einerlei, meinen wir eine ganz kleine Menge, eine Winzigkeit, ein Fitzelchen, einen Hauch,  ein Tröpfchen. Und eben, im Hauptbahnhof von Berlin, lese ich, daß ein Quäntchen genau drei Komma sechs fünf Gramm schwer sein soll. Toll, oder?