Die Jungs

Allsamstaglich vor allem taucht im Fernsehen diese Bezeichnung auf, „die Jungs“, die annehmen läßt, daß Jungs gemeint sind, kleinere und größere, im Kindergartenalter oder doch schon Schüler. Weit gefehlt. Erwachsene Männer sind gemeint, Fußballer, Berufsfußballer, reich und jung, aber gewiß keine Jungs. Bei den Trainern dieser professionellen Mannschaften hat sich dieser Sprachgebrauch durchgesetzt: die Jungs. Mir geht das gegen den Strich. Die Jungs ist ein Euphemismus. Eine Beschönigung. Mit „Die Jungs“ werden subkutan die „Elf Freunde“ mitgeliefert, die eine Fußballmannschaft einst ausmachten. Weit vor den Zeiten der kompletten Durchökonomisierung des Sports, des Fußballs zuvörderst. Diese heile „Elf-Freunde“-Welt, die Mannschaft, die gemeinsam durch dick und dünn geht, zusammenhält und zusammen bleibt, perdu, verloren, auf immer. Diese Männer gehen ihrem Beruf nach. Nicht weniger und nicht mehr. Da bleibt kein Platz für Verklärungen. Kein Chef nennt seine Mitarbeiter in der Werkstatt oder im Büro, im Lager oder auf der Baustelle „die Jungs“. Gut so.

Kommentar verfassen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.