Tag: 21. Januar 2024

“Für eine Stimme bei der AfD gibt es keine Entschuldigung”

Darum wird ein erfolgreicher Kampf gegen die radikale Rechte sich nicht allein in der kleinteiligen Verbesserung des Alltags der ländlichen Bevölkerung erschöpfen können, auch wenn man das nicht lassen soll. Und es wird nicht das geringste bringen, Menschen mit internationaler Geschichte oder solche, die vor Krieg und Armut fliehen, noch mehr zu schikanieren als ohnehin schon. Man darf es auch getrost unterlassen, die Protagonistinnen und Protagonisten ins Fernsehen einzuladen, solange einen kein Gericht dazu verurteilt. Sie sind am Chaos interessiert, nicht an Lösungen oder Kompromissen. Sie lügen nach Herzenslust und verbergen ihre Absichten. In all den abertausend Talkrunden und den vielen Versuchen, mit Rechten zu reden, wurde die Dimension ihrer Deportationspläne nicht zutage gefördert. Leute wie Götz Kubitschek, Martin Sellner und Renaud Camus sind klassische Schreibtischtäter. Die berühmten PolitikerInnen von AfD, RN und Co sind ihre objektiven Verbündeten. Es gilt, sie auf Abstand zu halten, wo immer es geht. Das ist auch die Botschaft an Wählerinnen und Wähler: Für eine Stimme bei der AfD gibt es keine Entschuldigung. Man überträgt damit Macht an eine politische Kraft, die diese Republik beenden wird. Das ist ein folgenreicher Akt, für den mündige Erwachsene volle Verantwortung tragen. Denn wohin die Gedanken, Pläne und Verbrechen der Rechtsradikalen führen, ist bekannt. Einmal war schon zu viel. 

Nils Minkmar, Dry January, in: Der Siebte Tag