Die Jüngeren können sich nicht erinnern, viele Ältere werden sich nicht erinnern. Gestern vor siebenunddreißig Jahren haben die USA unter Präsident Reagan die kleine Karibikinsel Grenada überfallen. Grenada, eine kleine Inselgruppe zwischen Karibik und Atlantischem Ozean mit heute etwas über einhunderttausend Einwohnern, ist Mitglied des Commonwealth und seit Neunzehnhundertvierundsiebzig unabhängig. Neunzehnhundertneunundsiebzig hatte sich die People‘s Revolutionary Government, die volksrevolutionäre Regierung, an die Macht geputscht. Später gab es weitere Staatsstreiche und eine Militärregierung. US-Präsident Ronald Reagan entschied sich im Oktober Neunzehnhundertdreiundachtzig für eine Invasion der Karibikinsel. Hintergrund: Präsident Reagan befürchtet, dass der im Bau befindliche Flughafen auf Grenada als sowjetisch-kubanischer Luftwaffenstützpunkt und die am Sozialismus orientierte Regierung eine Gefahr für die USA darstellen könnten. Nach einigen Tage gewannen die achttausend Mann starken US-Truppen die Kontrolle über das Land, das lediglich über eintausendfünfhundert bewaffnete Kämpfer verfügte. Die Vollversammlung der Vereinten Nationen verurteilte die US-Invasion mit einhundertacht zu neun Stimmen bei siebenundzwanzig Enthaltungen. Reagans Reaktion: „It didn‘t upset my breakfast at all.“ (Es hat mein Frühstück überhaupt nicht gestört.)