Schon wenn die ersten Weihnachtsplätzchen in den Supermärkten angeboten werden, also um den September herum, haben auch die Kalenderexperten das kommende Jahr bereits nach Brückentagen durchforstet und überschwemmen die Arbeits-Welt mit Brückentagtips. Brückentag. Das ist nichts für Clochards. Sondern ein Angebot, ein Hinweis, für die „arbeitende Mitte“, wie Sigmar Gabriel es seiner SPD verkaufen würde, was immer die im einzelnen sein mag. Brückentag. Nett finde ich mal wieder unsere österreichischen Nachbarn, die den teutonischen Brückentag mit seiner Konnotation des Überschreitens, der Invasion in einen Fenstertag verwandelt haben, der Durchblick meint und verspricht. Der Name “Fenstertag” entstand, wie uns Wikipedia berichtet, durch das “Bild, das entsteht, wenn freie Tage (Samstage, Sonntage und Feiertage) im Jahreskalender mit großen ‘X’ durchgestrichen werden. Ein freier Tag zwischen zwei solchen ‘X’ sieht aus wie das offene Fenster zwischen rustikalen Fensterflügeln.” In Oberösterreich heißt ein solcher Tag sogar Zwickeltag. Jawohl, Zwickel, das kennt man doch, aus der Unterhose beispielsweise. Dieser keilförmige, dreieckige Stoffstreifen, der in ein Kleidungsstück eingesetzt wird. Die Phantasie wohnt in der Alpenregion. Das lange Wochenende, das bezeichnet auch den Brückentag. Wenn der Freitag oder der Montag Feiertag sind. Es wäre eher das Brückenwochenende. Toll: In Norwegen heißen die langen Wochenenden ovale Wochen, im Gegensatz zu den normalen, zu den runden Wochen. Die Welt ist bunt. Und hier ein paar Brückentagtips.