Monat: Februar 2015

Pappnasen

Die Parteien, die annehmen, dass der Wähler dumm ist, dass der einfache Mensch dumm ist, die werden aus der politischen Verantwortung rausgeschmissen. Beispiel FDP. Die hat eine Beliebigkeitspolitik gemacht, die ist auf jede »politische Hure« drauf gesprungen.

(Peter-Michael Diestel, der letzte  Innenminister der DDR, in einem Interview mit dem Neuen Deutschland über die Wende, die Unrechtsstaat-Diskussion und die ausgleichende Frau Merkel unter dem Titel: Die meisten Pappnasen waren gar nicht dabei!, passend zum heutigen Auftakt des Straßenkarnevals)

Dostojewski und Mandela

“Die Leute nehmen zur Kenntnis, daß sie von Banken enteignet und von Geheimdiensten überwacht werden, und niemand interessiert es. Dostojewski hätte sich das nicht gefallen lassen. Aber Dostojewski ist tot und Mandela ist auch tot, das Mittelmeer steht in Flammen, der Wind entflaggt die geilen Unterteile und Lügen sind die Pest der Atemluft. Nur die offizielle Kultur fürchtet sich vor der Panik, während sie ins Mündungsfeuer der untergehenden Sonne blickt.“

(aus einem Programmflyer für zwei Lesungen: Für die Mutter der Ordnung, in OST:BLOG)

Zyniker

 

TV-Zyniker. Qualitätsjournalisten halten das also schon für eine Berufsbezeichnung. Und Harald Schmidt sei der bekannteste derer. Und welche anderen TV-Zyniker muß man noch kennen? Oder Zeitungszyniker? Vielleicht Buchzyniker? Internet-Zyniker zu kennen, wäre doch nett, oder?

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All Is Pretty

Ich habe lange gebraucht zu verstehen, daß Literatur nicht Inhalte gibt, sondern ein Beispiel. Der Satz All Is Pretty meint nicht, daß alles hübsch sei – das wäre Schwachsinn -, er meint: Möglicherweise kann es in bestimmten historischen Momenten sinnvoll sein, die Bejahung, die jeder Mensch zum Leben braucht, auch aus Dingen zu holen, deren Bejahung nicht selbstverständlich ist, und aus dieser schwierigen Bejahung Kraft zu ziehen für eine Arbeit, die Bejahung weniger gebrochen ermöglicht.

Ronald M. Schernikau, WAS MACHT EIN REVOLUTIONÄRER KÜNSTLER OHNE REVOLUTION?, gefunden in: http://www.schernikau.net
Was ein Künstler ohne Revolution macht? Na Kunst.

Lala in der Katt

Was haben wir da für einen geilen Laden in Wermelskirchen. Das Bistro der Katt. Heute Abend schmückte das Katt-Bistro unsere Kleinstadt mit einem absolut ungewöhnlichen Programm. Zwei Bands. Zwei gänzlich unterschiedliche Musikrichtungen. Zwei Newcomergruppen. Zweimal der allererste öffentliche Auftritt. Zwei Debüts. Zweimal ein sensationelles Programm. Nude Tunes. Und Mercy Street – A Tribute to Peter Gabriel. Schräg-geheimnisvolle Songs aus der zweiten Reihe der Popkultur oder den weniger gut ausgeleuchteten Ecken des Musikgeschäftes, gesungen von zwei saugut-klaren, mitunter schmutzig-bluesigen Frauenstimmen, begleitet von Baß und Gitarre und den dazugehörigen Männerstimmen. Auf den Punkt genau. Den Percussionisten suchen die vier noch. Den Namen haben sie aber schon seit einer Woche. Eine richtige Entdeckung, die das Katt-Team da als Einstimmung in den rundum tollen Abend präsentiert hat. Und danach der süffig-konzertante Mainstream vom Unterhaltungstitanen Peter Gabriel. Atemberaubend gut dargeboten, von vier perfekten Musikern und zwei nicht minder perfekten Sängern. Laut. Aber unverschämt gut. Vielleicht knapp an die hundert Besucher dürfte man gezählt haben. Das Bistro war voll. Leider nicht rappelvoll. Das Team der Katt sollte einen zweiten Versuch wagen, später. Wenn die Veranstaltungsdichte nicht mehr gar so groß ist wie vor Karneval. Diese beiden Bands sollten, nein: müssen unbedingt ein größeres Publikum finden als heute Abend. Verdient haben sie es allemal. Die Musiker beider Bands. Das Team der Katt. Die Menschen in Wermelskirchen. Danke Ekki, Danke Achim.

Dr Düvel hinger däm Busch

Dr Düvel hinger däm Busch. The Cramps, die Krämpfe, waren alles andere als Krampf. Eine Kultband bis zum Tod ihres Frontmannes, Lux Interieur, bürgerlich Erick Purkhiser.

 

Well, there’s a devil behind that bush
Yeah, there’s a devil behind that bush
Weird wigglin’ dance, scared me
Outta my pants that devil behind

Those fire red lips
I was scared stiff
That devil behind

Just one peek got me rattled
Up the creek without a paddle
That devil behind

Ooh, there’s a devil behind that bush
Pointy wigglin’ tail, what an
Evil female, devil behind

I was ridin’ home, just last night
When I came upon an eerie sight
Cat eyes glowin’ in the dark
Evil-lookin’ and flashin’ sparks

Too bad, a devil behind
Yeah, there’s a devil behind that bush
Weird wigglin’ dance that scared me
Outta my pants that devil behind

Ooh

Hidin’ there in her devil suit
Scary, horny head but real cute
That devil tail wiggle sure looked fun
But somethin’ ’bout that giggle
Told my feet to run

Ohh, that devil behind
Yeah, there’s a devil behind that bush
Weird wigglin’ dance, she scared me
Outta my pants that devil behind

Those fire red lips
I was scared stiff
That devil behind
Ohh, there’s a devil behind that bush

Hoo

That devil behind
Pointy wigglin’ tail
What an evil female
Devil behind

Ooh, that devil behind
Ooh, that devil behind
Ooh, that devil behind
Ooh