Kinderlärm ist Zukunftsmusik

Da lesen wir in der Bergischen Morgenpost, daß eine Mutter von vier Kindern in ihrer Wohnung nicht bleiben kann, weil die Nachbarn sich gestört fühlen vom Kinderlärm. “Wermelskirchen – Kleinstadt mit Herz” – so der Slogan der Stadt, als ich vor etwa dreißig Jahren ins Bergische zog. Wenn die heile Welt und die gute Nachbarschaft enden, wo Kinder spielen, ist die Welt nicht heil und die Nachbarschaft nicht gut. Von Kleinstadt mit Herz läßt sich nicht reden, wenn herzlose und kinderfeindliche Nachbarn eine Familie drangsalieren. “Und Gott segnete Noah und seine Söhne und sprach: Seid fruchtbar und mehret euch und erfüllet die Erde.” (Mose 1, Kapitel 9, Vers 1)

8 Kommentare

  1. EDV-Schrauber

    Was unsere Außenministerin verspricht, ist nicht das Papier wert, auf dem es gedruckt ist. Die FDP ist DIE Lobbypartei schlechthin, wer das nicht erkennt, ist blind oder blöd. Siehe nur das Hotelgewerbe.

    Früher sind Unternehmensgewinne in den Fortbestand der Firma und damit auch ins Portemonnaie der Belegschaft gewandert. Heute zu den Aktionären. Vielleicht sollte man da mal ansetzen.

    Die Volkspartei, der ich auch mal sehr verbunden war, sollte schleunigst zusehen, mal wieder sozialdemokratisches Profil zu gewinnen, sonst ist die nämlich bald wech…

    Nur so nebenbei: HarTz IV, das schöne Mittelgebirge in der Ostzone kann schließlich nix dafür… 😉

    Mit freundlichem Gruß
    -EDV-Schrauber-

  2. Michael Lichtenberg

    @EDV-Schrauber!
    Sie haben ja so recht. Genau das verspricht ja Herr Westerwelle – nur, da bin ich mir sicher wird außer den zusätzlichen Staatsschulden das Prinzip linke – rechte Tasche wieder zum Einsatz kommen. Die Krankenkassenbeiträge werden bald steigen. Die Arbeitgeberbeiträge werden eingefroren. Es ist ein gesamtgesellschaftliches Problem. Das Profitstreben ist unendlich – von wegen Eigentum verpflichtet. Wenn die Marge nicht stimmt, übt kein Unternehmen Verzicht. Denken Sie an die Worte von Herrn Ackermann vor einigen Jahren.
    Er vekündete in einem Atemzug: “Unser Gewinn beträgt x Milliarden, wir werden 10000 Arbeitnehmer freistellen müssen, um das Firmenergebnis zu halte. Freistellen klingt wie Urlaub und nicht wie Harz IV. Das ist doch prima!
    Wir hatten einmal eine Volkspartei, der ich sehr verbunden war, die hat so etwas nicht zugelassen. Erst der Kaschmirkanzler hat’s geändert-wäre er doch gleich nach Russland gegangen.

  3. Barbara Schulz

    @Schrauber
    Bin ich absolut mit einverstanden …

  4. EDV-Schrauber

    @Barbara Schulz:

    Die Relationen ändern? Ganz einfach: ich brauche nur die durchgelutschten Slogans aktueller Politiker zu wiederholen.

    1. “Arbeit muß sich wieder lohnen” -> Wenn ich fünfeinhalbtage die Woche neun Stunden täglich plackere, dann muß ich genug Geld bekommen, um mit meiner Familie davon leben (!) zu können, auch ohne Zweit- und Drittjob.

    2. “Mehr Netto vom Brutto” -> Von dem, was ich bekomme, möchte ich auch genug behalten um s.o.

    Vielleicht sollte man mal darüber nachdenken, daß jeder soviel Geld bekommt, wie er verdient. Davon sind wir sehr weit entfernt.

    Mit freundlichem Gruß
    -EDV-Schrauber-

  5. Barbara Schulz

    Ja Herr Lichtenberg,
    gebe ich Ihnen ja Recht, also lassen Sie uns die Relationen wieder ändern.
    Nur ich weiss nicht wie …..Sie ?

  6. Michael Lichtenberg

    Für Frau Barbara Schulz!
    Ich kann mich daran auch noch erinnern – schön war’s.
    Mit dem Alleinverdiener muss ich Ihnen widersprechen. Es sind nicht die Ansprüche, sondern die Löhne. Nehmen Sie einmal einen Krankenpfleger. Der geht mit, sagen wir 1700,- € nach Hause. Nach Miete etc. wird’s ganz schön eng mit der Familie. Und es gibt Leute, die verdienen weniger.
    Nicht nur die Ansprüche, sondern die Relationen haben sich verschoben. Überlegen Sie einmal, wie eine junge Familie als Zielgruppe für einen VW Touran, diesen finanzieren soll.
    Und andere Marken stehen dem in nichts nach.

  7. Barbara Schulz

    Ich habe einen etwas älteren Artikel der Süddeutschen gefunden:
    http://www.sueddeutsche.de/immobilien/502/313409/text/

    Man war das noch Zeiten als wir draußen auf der Straße spielen durften und kein Mensch hat sich beschwert.
    Da lagen die “Alten” eher mit den Ellbogen auf den Fensterbänken und haben uns zugesehen wie wir spielen.
    Wo sind diese “Alten” hin?
    Heute sind alle so gestresst vom Geld verdienen dass sie Ihre Ruhe wollen, Kinder stören da in jeder Hinsicht.
    Aber dann wird nach Kindertagestätten geschrieen, nur um die Kinder abschieben zu können.
    Eins zieht das andere nach sich, ein Alleinverdiener wie es den früher mal gab, kann heute keine Familie mehr ernähren.
    Dazu sind die Ansprüche zu hoch.

  8. Michael Lichtenberg

    Ich habe diesen Artikel auch gelesen.

    Daraus auf ganz Wermelskirchen zu schließen, ist wohl nicht angebracht. Siehe Wohnungsangebot.
    Ich weiß, dass dies kein Problem der Wermelskirchener ist, sondern ein Problem in unserer Gesellschaft. Wir haben in der Familie eine alleinerziehende Mutter mit drei Kindern, die in der Nähe von München lebt – auch da störten die Kinder immer. Jetzt wo sie größer sind, bekommt die Familie endlich eine größere Wohnung. Die Mühlen mahlen da unendlich langsam.
    Kinder sind hier immer noch nicht als das anerkannt, was sie sind – unsere Zukunft. Die andere Meldung, die gestern in der Tagesschau war und heute auch in der Zeitung besagt, dass der Städte- und Gemeindebund keine Aussicht sieht, die Krippenplätze für 2013 zu schaffen, so wie vorgesehen.
    Kein Geld. Das glaube ich ihnen auch. Es ist viel wichtiger, Steuern für eine bestimmte Gruppe zu senken, da kommt es auf die Kinder nicht so sehr an. Den genannten Familien nützt ein höherer Kinderfreibetrag überhaupt nicht und wer Harz IV – Leistungen bezieht, bekommt die Erhöhung des Kindergeldes auch nicht.
    Ein Skandal! Da müssen wir hinschauen und den Finger in die Wunde legen. Vielleicht lässt sich der Generalsekretär der FDP, Herr Lindner, für diese Diskussion doch noch gewinnen.

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