Kategorie: Medien

Logorrhoe

Leute. Bitte. Sagt dieser TV-Plaudertasche, sie möge auch Pausen einlegen im Sprechdurchfall. Das ist akustische Umweltverschmutzung. Ich möchte eine Clean-Feed-Tonspur bei der TV-Übertragung. O-Töne aus dem Stadion, kein Kommentar. Alle paar Minuten Statements von Experten.

Der geschwätzige Gast

Tom Bartels ist heute bei mir zu Besuch, in meinem Wohnzimmer. Aber er redet in einem fort. Fast ohne Pause. Ein schlechter Gast. Er läßt mir keinen Raum für den eigenen Gedanken, die eigene Beobachtung. Die Unterhalter heute Abend sind eigentlich die beiden Mannschaften, Belgien und Portugal. Wegen dieser Fußballer schaue ich Das Erste. Nicht wegen Tom Bartels. Fußballkommentatoren können und sollen das Spiel nicht ersetzen. Nicht im Fernsehen. Vielleicht im Radio. Bartels‘ Job ist der Kommentar. Nicht der Wortschwall.

Gesichert

„Super den Ball gesichert.“ Ob der heutige Kommentator des Europameisterschaftsspiels zwischen Dänemark und Rußland, Tom Bartels, wirklich davon ausgeht, daß Fernsehzuschauer zu solcher Einsicht ohne seine Hilfe nicht fähig sind?

Neutralisierter Umschaltmoment

„… und schon war der Umschaltmoment neutralisiert.“ Wozu man heutzutage den Kommentar bei der Fernsehübertragung eines Fußballspiels braucht, wird an diesem Kommentarsätzchen deutlich. Von alleine käme man nicht drauf.
Nachtrag: Und ebenso verhält es sich mit „angewandter Symbolik“.

Kommentarschwall

Der Kommentar eines Fußballspiels, der in der fünfundzwanzigsten Minute des Spiels bereits vierundzwanzig Minuten währt, wird nicht besser, wenn er von einer Kommentatorin gesprochen und einer Co-Kommentatorin in den wenigen Pausen co-kommentiert wird.

Medienelend

Zuerst zu lange drauf geblieben mit den Kameras auf dem leidenden Menschen im Fußballstadion. Dann nur noch Floskeln und Mutmaßungen von Kommentatoren und Moderatoren. Dann Werbung. Ein rabenschwarzer Tag fürs ZDF, fürs Fernsehen ingesamt.