Wenn sich ein Verleger müht, die Freundin/Gattin eines Ministers, dieses Ministers mit einem Arbeitsvertrag auszustatten, dürften gewiß andere als soziale Überlegungen eine wichtige Rolle spielen, persönliche Nähe vielleicht, Einfluss, Zugang zu Informationen, Abhängigkeit.
Isabell Hülsen, Alexander Kühn und Anton Rainer, »Denver, Dallas, Döpfner«, in: Spiegel Online vom neunzehnten April Zweitausenddreiundzwanzig, zitiert nach Altpapier“Im Herbst 2021 (…) versuchte Döpfner offenbar eine brisante Personalie einzufädeln. Wie mehrere Quellen dem SPIEGEL bestätigten, soll der Vorstandschef darauf hingewirkt haben, dass ‘Bild’ Franca Lehfeldt einstellt: damals Journalistin bei RTL und Lebensgefährtin von FDP-Chef Christian Lindner, heute dessen Frau. Mehrfach habe er ihren Namen fallen lassen und ihre Telefonnummer intern weitergegeben. Für Chefredakteur Boie, der damals neu im Amt war, wurde es die erste Bewährungsprobe. Zunächst soll er gezögert haben, sich Döpfners Vorschlag entgegenzustellen, heißt es im Verlag. Größere Bedenken hatten seine Co-Chefs Alexandra Würzbach und Claus Strunz.”