“Meine” SPD, obwohl nichts falscher ist als dieses Possessivpronomen, also die SPD in Wermelskirchen, in der ich Mitglied zu sein die Ehre habe, der hiesige Ortsverein der SPD leistet sich einen Schaukasten. An zentraler Stelle, am Lochesplatz nämlich. Welch wundersam-altmodisches Wort: Schaukasten. Schaukasten, das klingt wie das Überbleibsel einer vergangenen Zeit. Wie aus dem zweiten Teil des Kompositums hervorgeht, ein Kasten, rechteckig. Auf zwei Pfosten in Kopf- oder Augenhöhe angebracht. Verschlossen mit einer Glasscheibe. Im Kasten Ansichtsmaterial der SPD, des Ortsvereins. Flugblätter, Schriften, Zettel, mehr oder weniger übersichtlich angepiekst, eher weniger als mehr informativ, eher älter als aktuell. Aus diesen physikalischen Gegebenheiten des Schaukastens leitet sich auch der erste Teil des Kompositums ab. Man kann in diesen Kasten durch die Glasscheibe hineinschauen. Deshalb: Schaukasten. Mit Schau im Sinne von Show, zeigen, sich präsentieren, sich darstellen, für die SPD werben, mit all dem hat der SPD-Schaukasten nichts am Hut. Man kann und darf und soll hineinschauen. That’s it. Im besten Sinne des Wortes eine gutes, altes Informationsinstrument, ein analoges Tool, wie’s neudeutsch heißt. Diesem gediegen-altbackenen Überbleibsel aus vergangenen Zeiten, neben einem ebenso aus der Zeit gefallenen Schaukast
en der FDP zudem, in dem die hiesigen Liberalen den Wermelskirchener Wählern noch als örtliche Freiheitskämpfer zur Seite treten, diesem vormodernen Informationsmedium nähme man natürlich nicht ab, wenn sich die gebotenen Information auf der Höhe der Zeit befänden. Schaukasteninhalte, blau-gelb oder rot, einerlei, müssen ein wenig angejahrt, angegammelt sein, oldfashioned, von gestern, sozusagen “über”. Informationen jenseits des Mindesthaltbarkeitsdatums. Also, die Freiheitskämpfer der Blau-Gelben, der Dank der Roten für die abgegebenen Stimmen, die Kandidatenliste der SPD zur Kommunalwahl. Nein, nein, durchaus Material für die Wahlen im Jahr Zweitausendvierzehn. Aber: von gestern. Oder vorgestern. Passend also für den Schaukasten. Analog. Das meint stufenlos, kontinuierlich, stetig. Langsam vielleicht auch. Hinter der Zeit womöglich. Der gute alte Schaukasten. Ausgedient? Noch lange nicht. Solange alte Informationen noch vorhanden sind, wird der Schaukasten überleben.
Nur für deinen Seelenfrieden: ich habe gesprochen. Aber darum geht es dir ja ganz und gar nicht. Dir geht es lediglich um Denunziation. Das spricht für sich.
Die Antwort auf meine Frage würde sehr schön Aufschluss darüber geben, ob Du auch in diesem Fall der permanent nörgelnde Querulant und Besserwisser oder der konstruktive Verbesserer bist…
Was geht Dich das denn an?
Hast Du eigentlich Deine Betrachtung des antiquierten Relikts Schaukasten dem Vorstand “Deiner” SPD mal mitgeteilt und vor allem Verbesserungsvorschläge gemacht und Deine Mithilfe bei deren Umsetzung angeboten?