Monat: September 2009

Trommelwirbel für Kinderrechte

Heute begehen wir in Deutschland den Weltkindertag. Ein Feiertag für Kinder. Zugleich auch ein politischer Kampftag, durch den die Bedürfnisse von Kindern im öffentlichen Bewusstsein deutlich gemacht werden sollen. Der Kindertag geht zurück auf die Weltkonferenz für das Wohlergehen der Kinder im August 1925, auf der die Genfer Erklärung zum Schutze der Kinder verabschiedet wurde. Der Rheingarten und Heumarkt in der Kölner Altstadt sind heute ein einziger Abenteuerplatz: Bis zu 150.000 Kinder und ihre Familien besuchen jährlich das größte Weltkindertag-Fest im Rheinland. Veranstaltet wird das Weltkindertag-Fest von der Stadt Köln, UNICEF, der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) und WDR 5.

Die Interessen der Kinder und Jugendlichen spielen in Deutschland immer noch nur eine Nebenrolle. Bei Entscheidungen in Politik und Verwaltung werden ihre Stimmen kaum gehört. Das Aktionsbündnis Kinderrechte (UNICEF, Deutscher Kinderschutzbund, Deutsches Kinderhilfswerk) fordert von Bundesregierung, Bundestag und Bundesrat, endlich die Rechte der Kinder im Grundgesetz zu verankern. Es wird Zeit.  Mehr als 10.000 Kinder werden heute im ganzen Land trommeln. Mit selbstgebastelten Trommeln lassen sie heute den Trommelwirbel für Kinderrechte vernehmen.

„Es ist bislang noch zu wenig geschehen! Wir brauchen ein umfassendes Konzept zur Bekämpfung der Kinderarmut. Gesundheit, Schutz, Förderung, Bildung und Beteiligung sind Grundrechte aller Kinder. Deswegen gehören sie auch ins Grundgesetz! Mit solchen Aktionen zum Weltkindertag werden Kinderrechte von vielen Menschen endlich gehört!“, so der Präsident des Deutschen Kinderschutzbundes, Heinz Hilgers.

Gute Besserung II

Der Rentner Dombrowski arbeitet sich ja lediglich an den Handlangern ab. Ob so die paradiesischen Zustände für die Pharmaindustrie in Deutschland wirklich zu beseitigen sind, im Interesse aller, der Kranken und der Gesunden, bleibt fraglich. Im vergangenen Jahr sind die Kosten für Arzneimittel noch einmal um 5,3% gestiegen – auf  gewaltige 29,2 Milliarden Euro. Die Kosten für Medizin steigen schneller als alle anderen Ausgaben im Gesundheitswesen. Immer noch verordnen Ärzte zu viele und zu teure Medikamente. Immer noch sind Arzneimittel hierzulande im internationalen Vergleich überteuert. Die Bundesgesundheitsministerin wirft der Pharmaindustrie “verantwortungslose Preispolitik” vor. Das Sparpotential bei Arzneimitteln wird auf 6,1 Milliarden Euro beziffert. Das sind 6100 Millionen Euro. Um eine Rechnung von Franz Josef Strauß anzuwenden, mit der er seinerzeit den Bundestagsabgeordneten den Unterschied zwischen einer Million und einer Milliarde verdeutlichen wollte: Das wäre ein Stapel von druckfrischen 500-Euro-Scheinen mit einer Höhe von etwa 330 Metern.

Dünner Zweig

Wenn sie sich morgens die Augen schminkte, dauerte das anderthalb Stunden. Die Rede ist von Lesley Hornbys, Londoner Schreinertochter mit Elfengestalt, blassem Gesicht,  verschatteten Augen und derbem Cockney-Akzent. Sie war die Gestalt, die Ikone der sechziger Jahre. Ausgeprägte Oberlippe, wenig ausgeprägte Figur, 166 cm klein, Brust- und Hüftmaße: 77 und 82, bellendes Lachen. Das neue Frauenideal. Model. Weltberühmt mit 17. Heute wird sie sechzig Jahre alt.

Ach ja, Dünner Zweig, ihr Spitzname, lautet im Englischen: Twig(gy).

Orion

Heute vor 43 Jahren hat er uns zum ersten mal beglückt: Commander Cliff Allister McLane. Befehlshaber des Raumkreuzers Orion. Mit seiner Crew im Kampf gegen die fremdartigen „Frogs“.

Vom 17. September 1966 an wurde diese erste deutsche Science-Fiction-Fernsehserie vierzehntäglich immer Samstag abends nach der Tagesschau von der ARD in sieben Folgen gesendet. Eine Kultsendung. Ein Straßenfeger. In Schwarz-Weiß. Einschaltquoten von bis zu 56 %. Und später mehr als 20 Wiederholungen in allen möglichen Programmen.

Waren das noch Zeiten, mit Dietmar Schönherr und Eva Pflug. Heute sind die Aliens täglich im TV-Programm, jeden Nachmittag. Und allzu oft auch abends.

Gute Besserung

“Gute Preise. Gute Besserung.” So wirbt der Pharmakonzern Ratiopharm auf seiner Internetseite. Aber Ratiopharm hat jahrelang Ärzte geschmiert. Und jetzt wurden mehr als 200 (!) Ermittlungsverfahren von den Staatsanwaltschaften eingestellt. Ein “verheerendes Signal” für Anke Martiny, Gesundheitsexpertin von Transparency International. Sie fordert, bestechliche Ärzte zu bestrafen.

Niedergelassene Ärzte dürfen also legal Schmiergeld von Pharmafirmen kassieren. Eine solche Entscheidungen beschädigt das Vertrauen der Bevölkerung in die “moralische Integrität der Ärzte”, so Anke Martiny. Man bekomme den Eindruck, die “nehmen doch mit jeder Hand, was sie kriegen können und es ist sogar noch legal. Das schadet auch dem Vertrauen in das richtige Funktionieren unseres Gemeinwesens. Im Gesundheitswesen scheinen die Selbstregulierungsmechanismen nicht zu funktionieren. Deshalb fordern wir von Transparency International die Schaffung eines staatlichen Beauftragten für Korruption, der auch über Ermittlungsbefugnisse verfügen muss.”

Georg Schramm bzw. der Rentner Dombrowski ist da schon zu ganz anderen Lösungen gekommen.

Tatort: Doppelt kassiert

Kein Ende der Tatort-Ermittlungen: Heute meldet die FAZ auf ihrer Medienseite, daß die NDR-Redakteurin Doris Heinze nicht nur unter falschem Namen eigene Drehbücher verkauft hat. Sie habe auch doppelt kassiert. Das Drehbuch zum nicht realisierten Film “Dienstage mit Antoine” habe sie unter dem Pseudonym “Marie Funder” an die AllMedia verkauft. Nur unwesentlich verändert habe sie das gleiche Buch unter ihrem eigenen Namen an die Firma Network Movie geliefert. Titel: Dienstage mit Marie. Ein Buch, zwei komplette Honorare, eine komplette Katastrophe.