Kann man’s besser formulieren als Hagen Rether, populärer? Nein. Politikern vorzuwerfen, sie seien Populisten, wäre etwa so, wie Sportlern vorzuwerfen, sie schwitzten.
Schlagwort: Parteien
Wie der Wahlkampf auf den Hund kommt
Noch blöder. Auch Wahlkampf. Diesmal CSU. Aber auch Bayern.
Hoffentlich sind die Wähler nicht so schmerzfrei wie Politiker.
Gottlob ist das alles bald vorbei…
Scherbenhaufen
Üblicherweise gibt es nach Wahlen nur Sieger. Parteisprecher sind bisweilen Meister der Interpretation von Zahlen und Prozentpunkten. Das ist in Wermelskirchen seit gestern Abend anders, jedenfalls, was die einst große CDU und die immer weiter in der Wählergunst schrumpfende SPD angeht. Das Wahlergebnis ist so eindeutig, daß keine rabulistische Beschönigung mehr möglich ist: CDU und in ihrem Schlepptau die SPD sind die eindeutigen Wahlverlierer. Sie stehen vor einem riesigen politischen Scherbenhaufen. Ihr Bürgermeisterkandidat ist nicht einmal von allen ihren Wählern für den Stadtrat unterstützt worden. Die Bürger haben sich durch die häßliche Kampagne gegen Weik oder die Bergische Morgenpost nicht beirren lassen. Sie haben sich von den eher an Krawall orientierten Verantwortlichen in CDU und SPD eindeutig abgesetzt. Wer vor der Wahl andere Parteien als “Splitterpartei” denunziert, nach der Wahl aber kaum mehr Stimmen erreicht hat als diese Gruppierungen, der muß sich fragen lassen, wo der politische Instinkt geblieben ist. Rainer Bleek von der SPD etwa bedauert, daß die Parteibindung keine Rolle mehr gespielt habe. Parteibindung kann sich nur ergeben, wenn die Partei die Interessen und Bedürfnisse der Menschen kennt, Stimmungen zu erspüren in der Lage ist – und erst dann Machtoptionen entwickelt. “Politik muß wehtun.” Mit diesen Worten wurde der CDU-Grande Bosbach in der Lokalpresse zitiert. Fragt sich nur: Wem? In Wermelskirchen den Parteien, die unbeirrt vom Wählerwillen Krawall und Zwietracht in die Stadt gebracht hatten. Weiterlesen
Harakiri
Aufregung im Rathaus: Alle fünf Bewerber für den Loches-Platz sind bereits bei der ersten Prüfung ausgeschieden. Keiner erfüllt die Kriterien der von CDU und SPD erzwungenen europaweiten Ausschreibung. Die Bewerber sind darüber gestern per Fax und E-Mail aus dem Rathaus informiert worden. Danach fehlt bei allen der Nachweis von Referenzobjekten mit einem Nutzungsmix von Einzelhandel, Dienstleistung, Wohnen und Freizeit.
So die Bergische Morgenpost von gestern. Und die Stellungnahmen von CDU und SPD? Nichts. Keine. Nada. Man hat offenbar erheblichen Beratungsbedarf, wie man dieses kommunalpolitische Eigentor den Bürgern und Wählern noch als grandiosen Sieg verkaufen kann. Weiterlesen
Hände weg vom schwarzen Po
Die Grünen mal wieder: Da haben sie sich mal ein schönes Wahlplakat für die Kommunalwahl machen lassen, schon stampfen sie es wieder ein. Weiße Damenhände am schwarzen Männerpo, verbunden mit der Aussage, daß es nur diesen Grund gäbe, schwarz zu wählen, waren den Kaarster Grünen zu heiß – oder zu schwarz…
Schade drum …
Mir reicht’s…
Ich bin 58 Jahre alt und lebe seit nunmehr 30 Jahren in Wermelskirchen. Kommunale Politik nehme ich vor allem über die Berichterstattung der beiden lokalen Zeitungen wahr. Einer Partei gehöre ich nicht an, ich schreibe keine Leserbriefe und ich mische mich nicht ein. Mein Interesse an kommunalen Vorgängen dürfte so eingeschränkt sein wie bei vielen anderen Bürgern dieser Stadt auch. Und, ich gebe es gerne zu: Von vielen Dingen, die auf kommunaler Ebene geregelt werden müssen, habe ich nicht genug oder keine Ahnung.
Was man aber nun in den vergangenen Monaten lesen konnte vom Verhalten der Parteien hier in meiner Heimatstadt, macht mich ausgesprochen zornig: „Schlagabtausch auf beispiellos niedrigem Niveau“ nannte das beispielsweise die Bergische Morgenpost, was sich Kommunalpolitiker im Ausschuß für Stadtentwicklung und Verkehr leisteten. Es geht, natürlich, um den sich entwickelnden Kommunalwahlkampf. Ob Ausschuß, Rat oder Leserbriefspalte, kein Ort bleibt frei von Wahlkampftiraden.
Man kann für oder gegen den Bürgermeister Eric Weik sein; man kann ihn bekämpfen; man kann die Leitung der Stadtverwaltung und die politische Führung in der Stadt in andere Hände übertragen wollen: das alles ist legitim. Man kann das auch alles auf dem Niveau tun, das derzeit die politische Debatte in unserer Stadt kennzeichnet. Auch legitim. Aber nicht klug. Denn damit wird man den Bürgern Wermelskirchens nicht gerecht. Die Menschen in der Stadt sind klüger und feinfühliger, als sich das manch grobschlächtiger Lokalpolitikus so vorstellen mag. Weiterlesen