Schlagwort: Henning Rehse

Abspaltung

Kann ich Henning Rehse von Henning Rehse abspalten? Komische Frage, nicht wahr? Es geht darum, ob ich, wie von seinen Parteigängern vor allem empfohlen, den Henning Rehse, der sich nachgerade täglich auf Facebook zu allem und jedem äußert, als privaten Henning Rehse zur Kenntnis nehmen soll, den Henning Rehse, der sich, so oft es geht, öffentlich unter dem Label WNK zu Gehör bringt, als anderen, als öffentlichen, politischen Henning Rehse begreifen, Henning Rehse also von Henning Rehse abspalten soll. Wenn ich Henning Rehse, den privaten, von Henning Rehse, dem politischen, abziehe, dann bleibt nichts. Niemand. Keiner. Nicht einmal ein kleiner Rest. Henning Rehse ist immer Henning Rehse. Henning Rehse gibt es immer und unter allen Umständen nur vollständig. Das spricht im übrigen eher für ihn. Henning Rehse ist eine öffentliche Figur. Als CDU-Renegat, als Fraktionsvorsitzender der WNK, als Stadtrat, als Vereinsmeier, als Facebooker. Ob er im privaten Kämmerlein, bei Familienfesten, im Urlaub gänzlich anders ist, denkt, spricht, handelt, das weiß von jenen, die öffentlichen Umgang mit ihm pflegen und sich mit seinen Äußerungen, Pamphleten und Texten zu befassen haben, kaum jemand. Gut so. Henning Rehse ist also immer Henning Rehse. Ob er sich gegen das Willkommen für Flüchtlinge wendet, ob er eine Haushaltsrede im Stadtrat hält, ob er versucht, rechtspopulistische Nachwuchspolitiker unter seine Fittiche zu nehmen,  ob er die Verwaltung mit täglichen Anfragen und offenen Briefen quält, ob er sich für die strafrechtliche Verfolgung von Homosexuellen ausspricht, ob er in seinem Wahlkreis Bürgerversammlungen abhält, ob er Politiker anderer Parteien, vorzugsweise der Linken und der Grünen, schmäht und beleidigt, ob er mal für und mal gegen Fahrradfahrer in der Innenstadt kämpft, ob er sich immer wieder als Lobbyist der Autofahrer gibt,  immer und überall handelt es sich um Henning Rehse. Immer um den einen und den gleichen Henning Rehse. Nein, liebe Freunde von der WNK, lieber Jan Paas, lieber Dirk Wartmann, das hätte Henning Rehse nicht verdient, daß man ihn privat schmäht und politisch lobt. Wer gegen Schwule mobilisiert, gegen Flüchtlinge Stimmung macht, Rechtspopulisten fördert, Andersdenkende beleidigt und schmäht, der hat es verdient, daß man ihn für voll nimmt. Und seine Position öffentlich macht und sie debattiert.

Mysterium

Henning Rehse ist ein bekannter Mann. In Wermelskirchen. Weil er heimlicher und unheimlicher Chef der WNK ist, eines konservativen Wahlvereins. Henning Rehse ist ein fleißiger Mann. Jedenfalls, was die Produktion von offenen Briefen an unterschiedliche Empfänger in der örtlichen Stadtverwaltung angeht und Postings in Facebookgruppen mit lokalem Bezug betrifft. Kaum ein Tag vergeht ohne eine weltbewegende, mindest aber den lokalen Kosmos erschütternde Rehsesche Mitteilung. Heute ist eine seiner umstrittenen Mitteilungen aus Facebook, gerafft zwar, aber erkennbar, sogar auf der ersten Lokalseite des Wermelskirchener General-Anzeigers gelandet. Der Anlaß: Bürgermeister Eric Weik wollte nicht dem Beispiel seines Remscheider Amtskollegen folgen und keine öffentliche Gedenkveranstaltung in Wermelskirchen für die Opfer des Angriffes auf die Satirezeitschrift Charlie Hebdo durchführen. So hat er es auf Nachfrage der lokalen Redaktion erklärt. Das kann und muß ein Bürgermeister für sich entscheiden. Nur in Wermelskirchen nicht. Was wäre denn ein Bürgermeisterstatement ohne Rehseschen Senf. Also muß ein Henning Rehse natürlich einen Beitrag in Facebook veröffentlichen. Und so schrumpft er als erstes sämtliche Bekundungen der Betroffenheit angesichts der schändlichen Ereignisse in unserem Nachbarland in seinem Palimpsest flugs zu einem “rituellen Solidaritätsprogramm” und entblödet sich zudem nicht, mal eben eine Grundgesetzänderung zu fordern, mit der Deutschen die Staatsbürgerschaft aberkannt werden soll, um sie, wohin auch immer, abschieben zu können, wenn sie an terroristischen Aktionen beteiligt sind. Das ganze lange Pamphlet des WNK-Rechtsauslegers wird in der Lokalzeitung auf  zwölf Zeilen eingedampft. Und mit der Überschrift versehen: “Henning Rehse unterstützt Weik” und dem Nachsatz, es handele sich um die private Meinung von Henning Rehse und nicht um die des Fraktionsvorsitzenden der WNK. Für diese Unterstützung wird der Bürgermeister wahrlich dankbar sein. Henning RehIMG_1870ses Grundüberzeugung in seinem persönlichen Kampf gegen den islamistischen Terror, “klare Kante zeigen”, das Grundrecht anständiger Bürger, was immer die auch auszeichnen möge, sei höher zu bewerten als das Grundrecht von Terroristen, wird das Mitglied der Bürgerrechtspartei auf dem Bürgermeistersessel nachgerade entzücken. Nicht jeder Senf ist Unterstützung. Auch nicht, weil er gelb ist. Und schließlich: Warum, bitte schön, hat die Redaktion der lokalen Zeitung nicht die Privatmeinung von beispielsweise Peter Müller, Karin Mustermann, Ulrike Schmitz oder Meinolf Skiskibowski eingeholt zu dieser Position des Bürgermeisters? Ist die Privatmeinung eines Herrn Rehse wirklich wichtiger? Bedeutsamer? Klüger? Besser formuliert? Alles Bullshit. Von wegen private Meinung. Rehse wird zitiert, Rehse wird Platz eingeräumt im Lokalblatt, weil er Wind macht. Als Fraktionsvorsitzender. Das ist, was er kann. Warum die Redaktion allerdings die Rehsesche Streitschrift ohne jede Kommentierung beläßt und auf den bedeutungslosesten Aspekt reduziert, wird ein Mysterium des lokalen Journalismus bleiben.

Einmaleins

Ungefähr 100 Tage sind seit der Kommunalwahl vergangen“, textete Henning Rehse (WNK) gestern in FacebookHeute sind es neunzig Tage, gestern also waren es neunundachtzig Tage seit der Wahl. So ist das mit der Eiferei in der Kommunalpolitik. Um den Wahlsiegern irgendwie ans Zeug flicken zu können, ignoriert der Lautsprecher der WNK sogar das kleine und das große Einmaleins. Ich bin eigentlich sicher, daß Henning Rehse noch bis einhundert zählen kann. Aber er hat es nur nicht abwarten können, der Druck in seiner Flöte war einfach zu groß. Er möchte den anderen Parteien ans Leder, denen, die die Wahl gewonnen haben und nunmehr die Geschicke der Stadt eher bestimmen können als Wahlverlierer Rehse mit seinem Laden. Einhundert Tage lang, so eine alte, ungeschriebene Regel, hält man Frieden, äußert man keine Kritik, damit die Sieger, die neuen Machtinhaber sich sortieren können, einfinden in die neuen Verhältnisse. Und wenn dann noch Ferien in die einhundert Tage fallen, wird die Ruhefrist sogar  verlängert. Nicht so bei Henning Rehse. Er hat Druck. Will lospoltern, Krach machen, Getöse veranstalten. Wie vor der Wahl, bei der er so krachend verloren hat. Er fordert ein Arbeitspapier ein, das vor der Sommerpause vom Wahlsieger CDU angekündigt worden war. Rat und Verwaltung, die Öffentlichkeit auch, hätten ein Recht zu erfahren, was die Wahlsieger auf ihrer Agenda haben. Haben sie, das Recht. Rat, Verwaltung, Öffentlichkeit. Nun muß ich Heidenkind dem Katholiken Henning Rehse aber doch mit der Bibel kommen, was für eine verrückte Welt: “Ein jegliches hat seine Zeit, und alles Vorhaben unter dem Himmel hat seine Stunde.” (Prediger 3,1) Wie haben wir früher gesagt? Ruhig, Brauner, ruhig. Henning Rehse, zähl doch mal bis einhundert, addiere die Ferientage hinzu und fang dann nochmal ganz von vorne an. Leiser, mit weniger Getöse, weniger Eiferei. Die Bürger  dieser Stadt haben das ebenso verdient wie die anderen Kommunalpolitiker.

Windmacher

Gibt es eigentlich einen einzigen Bürger in dieser Stadt, der für die Beibehaltung der Industriebrache Rhombus eintritt? Für die Ruine neben der Dellmannstraße? Nein! Vielleicht die Mitglieder der Erbengemeinschaft, die die Stadt schon Jahre am Nasenring führt. Aber nur dann, wenn ihre Profiterwartungen nicht erfüllt werden. Ansonsten gibt es niemanden. Die erste Frage auf der aktuellen Verdummungsbefragung der WNK aber lautet, ob man für oder gegen die Beseitigung der Industrie-Ruine Rhombus sei. WNKEDK-Karte 1

Die WNK kann nicht oder nicht gut mit der deutlichen Mehrheitsentscheidung des städtischen Fachausschusses umgehen, nach der auf dem Rhombusgelände kein EDEKA-Markt – und sei er noch so XXL-groß – angesiedelt werden soll. Die WNK? Das kann man nicht so genau wissen. Denn die WNK hält sich ziemlich bedeckt. Man liest im wesentlichen nur von Henning Rehse, der erkennbar in den Wahlkampfmodus geschaltet hat. Wahlkampf ist für Henning Rehse Wind, Windmacherei. In Wahlkampfzeiten, vielleicht nicht nur in denen, wird er zum größten Windmacher in Wermelskirchen. Er bläht sich auf und pustet und prustet und dröhnt, was das Zeug hält. So laut, daß er selbst nichts mehr hören kann, abgeschottet ist und bleibt von den Realitäten, von Argumenten, von nachdenklichen Einwänden, von Freund und Feind. Hennings Wind wird derzeit zum Orkan. Und isoliert den Windmacher selbst von den seinen. Es kann ja kein Zufall sein, daß sich andere Mitglieder der WNK nicht zu Wort melden, nicht in den Rehseschen Sturm einstimmen und ihre heiße Luft beitragen. Sieht man einmal von der Rehseschen Assistentin Schadt ab, die immer an Hennings Seite steht, gleich, was passiert oder ob sie die Taktik von Henning Rehse verstanden hat. Henning Rehses Getöse richtet sich gegen eine demokratische Entscheidung eines demokratisch gewählten Ausschusses. Gefaßt mit einer deutlichen Mehrheit. Nachdem Henning Rehse über Wochen versucht hat, das politische Klima in der Stadt wie auch die politischen Konkurrenten von der Notwendigkeit der Ansiedlung eines XXL-Edekamarktes auf der Industriebrache zu überzeugen. Das ist ihm nicht gelungen. Die Mehrheit in der Stadt hat anders entschieden. Es geht darum, daß die Innenstadt entwickelt und nicht alles auf Rhombus orientiert wird. Seit der “Umfrage” –  wie soll und kann man den Manipulationsversuch von Henning Rehse nennen? – heißt die WNK bei mir nur noch WNKEDK. Wes Brot ich eß, des Lied ich sing. Diese Umfrage ist alles Mögliche, nur keine Umfrage. Sie ist eine als Umfrage getarnte Wahlkampfkarte.WNKEDK-Karte 2

Und sie liegt wo aus? Richtig. Bei EDEKA. Wahlkampf à la Rehse. Gesprochen wird von Umfrage. Betrieben wird eine durchschaubare Manipulation. Henning Rehse, der immer noch dröhnt und pustet und prustet und die Backen aufbläst, Henning Rehse wird kaum mitbekommen in diesem autistischen Wahlkampfmodus, daß er sich mehr und mehr zum Gespött macht, selbst seine Freunde verprellt und die potentiellen politischen Verbündeten. Sein Problem. Vom Edekaeinzelhändler Harbring, zu dem ich mein Geld auch trage, erwarte ich indessen, daß er sich nicht für diesen billigen Wahlkampfcoup hergibt und seine Kundschaft nicht weiter diesen Manipulationsversuchen aussetzt. Wahlwerbung an der Edekakasse geht gar nicht, Herr Harbring. Und eine solche Edekakundenbefragung kann als seriöse Umfrage keineswegs durchgehen. Denn wer könnte schon guten Gewissens gegen den “Erhalt und die Schaffung von zu Fuß erreichbaren Läden für die Grundversorgung in den Stadt- und Ortsteilen” sein? Niemand. Es ist also keine ernstgemeinte Frage. Wer wäre denn wirklich gegen die “Beseitigung der Industrie-Ruine Rhombus”? Niemand. Also auch das ist keine ernst gemeinte Frage. “Erhalt des Loches-Platzes als zentralen Kirmes-, Veranstaltungs- und Parkplatz.” Die Auswahlmöglichkeiten sind Ja (in Grün) oder Nein (in Rot). Aber nicht, wie der Loches-Platz für diese Zwecke erhalten werden kann. Kann Handel angesiedelt werden und zugleich die Kirmes stattfinden? Die WNKEDK gibt keinen Hinweis. Was sollen die Bürger denn antworten? Ja werden sie antworten, sich für den Erhalt des Loches-Platz aussprechen. Aber dieses Votum ist keines gegen die Ansiedlung eines Lebensmittelhändlers beispielsweise. Wir haben nun schon die dritte Frage, die keine gute Auswahl bietet. Bleiben zwei Fragen: Soll der Wochenmarkt auf den Marktplatz verlegt werden? Ja oder Nein? Sind dort genügend Parkplätze? Sind die schiefen Ebenen für die Marktbeschicker geeignet? Ist der Marktplatz groß genug? Fragen über Fragen. Bislang aber keine Antworten der WNKEDK. Und das soll eine seriöse Umfrage sein? Bleibt die letzte Frage. “Bau eines XXL-Marktes auf den Rhombus-Gelände.” Ja oder Nein? EDK hat der schlaue Rehse bei dieser Frage schon mal weggelassen. Warum kein Gewerbe auf dieser Fläche? Warum kein Hotel oder eine Disco? Warum keine Sportanlage? Wie könnte diese Fläche die Stadt auch ohne einen Lebensmittelhändler attraktiv und spannend machen? Fragen über Fragen. Aber keine, die mit dem simpelsten Schema à la Rehse angekreuzt werden können: Ja oder Nein.Die Überschrift über den Fragen lautet: Wir sind dafür. Noch Fragen?

Mit Wobo raus aus der kommunalen Enge

Bundesweit wird ihr vermutlich kein Erfolg beschieden sein am zweiundzwanzigsten September, dem Tag der Bundestagswahl. Die Rede ist von der WNK, der Wermelskirchener Neuen Kommunalpolitik. Mutig aber, daß sie antritt, bundesweit, die engen Grenzen der lokalen Politik sprengt, das Ganze ins Auge nimmt, die Republik, das bundesdeutsche Gemeinwohl. Den Auftakt für die Expansionspläne liefert eine Bürgerversammlung am 2. Juli, an Mariä Heimsuchung.

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Ob es indes ein kluger Schachzug war, keinen eigenen Kandidaten auszuwählen, Henning Rehse etwa, den geborenen Anführer seiner Truppe und mitunter einsamen Raufbold im feindlichen Wermelskirchener Umfeld, sondern sich stattdessen dem gebrauchten Kandidaten einer anderen Partei anzuschließen, wird sich weisen müssen. Wolfgang Bosbach oder, wie seine CDU-Mitstreiter aus Wermelskirchen ihn lieber nennen, weil das jünger und moderner klingt: WoBo ist der Hoffnungsträger von zwei Parteien, von CDU und WNK, die darüberhinaus natürlich nichts, gar nichts miteinander zu tun haben. Ein wirklich großes Risiko geht die WNK mit ihrem Bundestagswahlkampfauftakt aber auch nicht ein, nachdem die Originalveranstaltung der CDU vor wenigen Tagen schon eine eher matte Angelegenheit war. “Man hätte an diesem Abend auch etwas anderes machen können.” Mit diesen Worten begann beispielsweise die Bergische Morgenpost ihre pflichtschuldige Berichterstattung über dieses örtliche Politikereignis. Das WNK-Wagnis hält sich mithin in Grenzen, wird es doch auch am zweiten Juli wiederum nur um die Bekehrung der bereits Bekehrten gehen.

Der Kleinmut des Herrn Rehse

Vermutlich geschieht es auf Millionen von Facebookseiten täglich. Daß nämlich einzelne Mitglieder einer Gruppe vom Administrator  der Gruppe ausgeschlossen werden. Etwa, weil ihre Postings den Regeln nicht entsprechen. Nun hat ein stadtbekannter Kommunalpolitiker, Henning Rehse von der WNK UWG, Facebook als Plattform nutzen wollen und deshalb dort eine eigene Gruppe aufmacht, eine öffentlich zugängliche Gruppe, die Facebookgruppe Wermelskirchen. Um Austausch und Debatten über kommunale Vorgänge zu initiieren. Regeln, wer dort wann was veröffentlichen kann, gab es jedenfalls bis gestern nicht. Und dort veröffentlicht Henning Rehse häufig seine und die Positionen seiner Partei, der WNK UWG zu unterschiedlichen kommunalen Problemen, zur Parkplatzsituation in Wermelskirchen, zur Inklusion, zum Radverkehr auf der Telegrafenstraße usw. Und bisweilen wird an diesen Positionen auch Kritik geübt. Wenn man Austausch haben will, Debatten, kommt man an Kritik vermutlich nicht ganz vorbei. Und: Kritik, Debatten, das Ringen um richtige Positionen sollte einem Kommunalpolitiker nicht fremd sein, der schon so lange zur öffentlichen Person in Wermelskirchen geworden ist.  Henning Rehse jedoch kann mit Kritik nicht wirklich umgehen. Zweimal hat er klammheimlich ein Mitglied aus dieser Gruppe ausgeschlossen, mich nämlich. Vermutlich, weil ihm meine Beiträge als Antworten auf die WNK-Positionen nicht passen. Gesagt hat er das aber nicht. Weder mir, noch der Gruppe. Wie sehr darf man denn von der Position von Henning Rehse abweichen, um in der Gruppe Wermelskirchen noch veröffentlichen zu dürfen? Diese Regel gibt es nicht in der von Rehse administrierten Gruppe. Wenn dort nur WNK-Positionen gelitten sind, sollte Henning Rehse dies auch kenntlich machen. Zumal in einer Gruppe, die als Tiel den Stadtnamen trägt. Ich bin ganz sicher, daß viele Mitglieder dieser Gruppe nicht wissen, daß man bei abweichenden Meinungen ausgeschlossen werden kann. Ich habe heute auf meiner Facebookseite folgendes gepostet.: “Henning Rehse ist ein mutiger Mann. Mehr noch: Henning Rehse ist ein mutiger Kommunalpolitiker. Furchtlos und tapfer hat er in facebook eine Gruppe gegründet, Wermelskirchen. Zum Austausch über kommunale Themen. Und regelmäßig postet er in dieser Gruppe, was sich die ebenso furchtlose WNK über kommunale Angelegenheiten so ausgedacht hat. In diesem Forum für Zivilcourage und Mut wurde bislang schon der eine oder andere Strauß ausgefochten. Denn nicht alle Gruppenmitglieder sind immer einer Meinung mit Henning und seinen Kombattanten. Müssen sie ja auch nicht sein. Henning Rehse wollte ja Austausch und nicht Bekehrung der Bekehrten. Jetzt aber hat Rehse seine eigene Courage verlassen. Zweimal hat er ein Gruppenmitglied klammheimlich aus der Gruppe ausgeschlossen. Ohne irgendeine Nachricht an das Mitglied, ohne irgendeine Begründung, ohne die Gruppe zu informieren. Sehr weit scheint es mit den Rehseschen Vorstellungen von offenem Austausch, demokratischem Streit, politischer Auseinandersetzung nicht gediehen zu sein. Schade. Er, Rehse, kann und darf das als Administrator der Gruppe. Aber so lange er den Vorgang nicht begründet und öffentlich macht, kann man eigentlich nur den Schluß ziehen, das er es an Mut, Zivilcourage, Umgangsformen und Anstand mangeln läßt. Eigentlich schade für jemanden, der doch in der Stadt ein großes Rad drehen will. Aber offenbar so ganz ohne Gegenwind.” Ein Kommunalpolitiker, der Menschen auf seine Facebookseite einlädt, ohne ihnen zugleich zu sagen, daß bestimmte Meinungen dort nicht erwünscht sind, führt diese an der Nase herum. Ein Kommunalpolitiker, der Gegenwind, Kritik, abweichende Meinungen mit Ausschluß aus der Gruppe beantwortet, ist feige. Ein Kommunalpolitiker, der den Ausschluß kritischer Mitglieder nicht einmal persönlich darlegt und begründet, verfügt  nicht über ein Mindestmaß von Anstand und Umgangsformen. Ein Kommunalpolitiker, der sich hinter der Maschinerie von Facebook versteckt, statt mit offenem Visier Kritik entgegenzutreten, hat kein persönliches Format. Schade.

Sechzehn

Das Rechtsgutachten zur PCB-Belastung der Realschule zwingt zu sofortigem Handeln. Schon vor 16 Jahren hätte die Schule komplett saniert werden müssen.” Dieser schlanke Satz ist in der heutigen Ausgabe der Bergischen Morgenpost zu lesen. PCB steht für Polychlorierte Biphenyle. Und das sind “giftige und krebsauslösende organische Chlorverbindungen. (…) PCB zählen inzwischen zu den zwölf als ‘dreckiges Dutzend’ bekannten organischen Giftstoffen, welche durch die Stockholmer Konvention vom 22. Mai 2001 weltweit verboten wurden”, wie uns Wikipedia zu berichten weiß. Also nochmal: Offenbar ist die Realschule in Wermelskirchen derart mit hochgiftigen Chlorverbindungen verseucht, daß seit sechzehn Jahren die Verwaltung der Stadt und die politische Mehrheit im Rat zwingend und unmittelbar hätte tätig werden müssen. Sechzehn Jahre lang sind Schüler, Lehrer, Theaterbesucher, Schauspieler, Sportler und Besucher der Schule einer enormen Gesundheitsgefährdung, einer realen Vergiftungsgefahr ausgesetzt worden. Und: Sechzehn Jahre lang sind die Bürger dieser Stadt an der Nase herumgeführt worden. Zeitsprung ins Jahr 1996. Der Bürgermeister heißt Heinrich Niehaves. Gestellt wird er von der stärksten Partei im Rat, der CDU. Und die Abspaltungen von der CDU gibt es auch schon, nämlich die UWG und die WNK. Friedel Burghoff  und seine Mitstreiter des heutigen Bürgerforums sind noch eifrige und eilfertige CDU-Gesellen. Damit haben wir sie beieinander. Jene, die vor sechzehn Jahren hätten tätig werden müssen. Eine CDU-geführte Verwaltung, eine CDU-geführte politische Mehrheit im Rat der Stadt. Sechzehn Jahre Nichtstun, sechzehn Jahre Gefährdung, sechzehn Jahre Ausreden, sechzehn Jahre Ignoranz, sechzehn Jahre Beschwichtigung, sechzehn verlorene Jahre. Und jetzt, ganz plötzlich nach sechzehn Jahren, wird die CDU wieder aktiv in Sachen Realschule. Die CDU fordert, Arm in Arm mit WNK UWG,  den Abriß der Realschule samt Sporthalle und den sofortigen Neubau einer Sekundarschule. Volker Schmitz und Henning Rehse, der CDU-Fraktionsvorsitzende und der einst verlorene Sohn der CDU, heute Sprachrohr der WNK, schmiegen sich öffentlichkeitswirksam aneinander und üben den Gleichschritt. Nur: Wie das Ganze angesichts des ohnehin prekären Stadthaushaltes finanziert werden soll, verraten die Brüder im Geiste der Öffentlichkeit nicht. Dabei wäre es doch gewiß ein Leichtes gewesen, sich einmal beim Stadtverbandsvorsitzenden der CDU zu informieren, bei Dr. Andre Benedict Prusa, der in der Verwaltung der Stadt die Stelle des fürs Bauen zuständigen Dezernenten bekleidet. Bei ihm, dem noch amtierenden CDU-Chef in der Stadt hätten die beiden schmusenden Partei- bzw. Fraktionschefs, Schmitz und Rehse, sicher in Erfahrung bringen können, daß ein solcher Abriß und Neubau nicht für weniger als dreißig Millionen Euro zu haben sein wird. Haben die beiden Chefturtler von CDU und WNK das Finanzdesaster um den Bau der Pestalozzischule nur verdrängt oder schon vergessen? Vergessen und Verdrängen scheinen Kernkompetenzen für Kommunalpolitiker zu sein. Wenn richtig ist, was die SPD in einer Stellungnahme formuliert, daß nämlich der Ausbau bestehender Schulgebäude für die Hälfte, nämlich etwa fünfzehn Millionen Euro zu haben wäre, dann kann man den Vorstoß der konservativen Anführer nur als Augenwischerei bezeichnen. Sparen, Haushaltsdisziplin, Haushaltssicherung, die Tugenden der schwäbische Hausfrau, das alles zählt auf einmal nicht mehr. Wer sich öffentlich zu Wort meldet und Abriß und Neubau fordert, ohne der Öffentlichkeit auch nur eine Zahl zu präsentieren, ist politisch nicht mehr ernst zu nehmen. Die Stadt muß an allen Ecken und Enden sparen und CDU und WNK geben mal so eben locker dreißig Millionen Euro aus. Nicht ihre, unsere. Das verstehe, wer will.

Perseveration

Nein, nein, das hat nichts mit Perversität zu tun, mit Präservativen oder dem Perserteppich. Perseveration meint krankhaftes Beharren oder beharrliches Wiederholen. Perseveration ist ein wirklich selten gebrauchtes Wort und ich kenne niemanden, der mir auf Anhieb die Übersetzung oder Bedeutung dieses nicht wirklich hübschen Fremdwortes hätte geben können. Wie ich drauf komme? Henning Rehse hat es verwandt, öffentlich, in einem Leserbrief an den Wermelskirchener Generalanzeiger. Der Leserbrief ist eine einzige Suada (Wortschwall, großer Redefluß) gegen Frank Schopphoff, Vorsitzender des ADFC, des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs. Nur: Was mag Henning Rehse nun wirklich meinen? Beharrt Frank Schopphoff  hartnäckig auf dem Recht der Radfahrer in Wermelskirchen, auf der Telegrafenstraße gegen die Fahrtrichtung der Automobile fahren zu dürfen oder leidet er an krankhafter Beharrungsstarre? Wir wissen es nicht, wir können nur vermuten. Nämlich, daß der Großmeister der WNKUWG die derzeit geltende Radfahrregelung für krank hält und alle Befürworter gleichermaßen. (Wobei seine Haltung nicht weniger perseverativ ist als die des Rad-Fahrerlagers.) Gleichwohl: Ein Fremdwort, das keiner kennt und entschlüsseln kann, ist meiner Ansicht nach ein denkbar ungünstiger Einstieg in einen Artikel oder Leserbrief, mit dem man doch überzeugen will, werben für die eigene Position, Klarheit herstellen. Nein, es ging und geht Henning Rehse nicht ums Überzeugen, es geht ums Blähen, ums Aufplustern. Dann ist auch kein Fremdwort zu schade, nicht einmal eines, das kein Arsch kennt und Henning Rehse vermutlich auch erst in Wikipedia oder sonstwo mühsam hat suchen müssen. Dennoch, zum Intellektuellen, zum Philosophen wird es mit Perseveration alleine kaum reichen. Wichtiger als der Einstieg in den Leserbrief ist mir indes der Ausstieg. Nachdem Henning Rehse seinem Kontrahenten die lange Liste deutscher Justizinstanzen aufzählt, bis hin zum Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (!?!), heißt es dann wörtlich: “Das werden wir dann als Stadt auch durchziehen. Ich bin nicht mehr bereit hinzunehmen, dass demokratisch gefasste Beschlüsse und Mehrheiten durch diese Spielchen außer Kraft gesetzt werden.” Das werden wir als Stadt durchziehen. Wir? Die WNKUWG? Die WNKUWG mit Ihrer Mehrheit in der Stadt? Wer ist die Stadt? Die Parteien, die WNKUWG zuvörderst, die Stadtverordneten, an ihrer Spitze Kaiser Henning? Oder nicht doch etwa vor allem wir Bürger? Wir sind die Stadt, die Autofahrer und Fußgänger, die Radfahrer und  die Biker, die Mütter mit Kinderwagen und die Älteren mit Rollator, wir alle sind die Stadt, die Käufer und die Flaneure, die Händler und die Verkäufer, die Schüler, Lehrer und Eltern, Straßenmusiker und Rentner. Wir alle sind die Stadt, nicht nur die Handvoll Kommunalpolitiker. Henning Rehse ist nicht mehr bereit. Das stimmt. Er ist nicht bereit einzusehen, daß Radfahren in der Stadt auch Lebensqualität bedeutet. Er ist nicht bereit, von seiner bedingungslosen Autounterstützungsposition abzuweichen. Er ist nicht bereit, in eine sachliche Auseinandersetzung einzusteigen. Nicht, daß Henning Rehse sich täuscht und sich die Bürger dereinst nicht mehr von einem hyperaktiven Stadtverordneten und seinen Fünfzehn-Prozent-Getreuen vorschreiben lassen wollen, was sie für richtig halten oder falsch, ob sie mit dem Rad durch die Stadt fahren können oder nur mit dem Porsche Cayenne. Wer das Rad aus der Stadt verbannen will, der sollte auch vor Rollatoren, Kinderwagen, Gehstützen, Rollstühlen nicht Halt machen.

ADSH

Henning Rehse heißt er, der Chef der WNKUWG. Wenn nicht Chef, dann allemal ihr Lautsprecher, Dröhner, Wadenbeißer. Kaum eine Woche geht ins Land, in der er nicht Radfahrer auf der Telegrafenstraße geißelt, wildwachsendes Grünzeug als Torpedo gegen die Verwaltung zu nutzen sucht, ein besseres Stadtmarketing seitens der Verwaltung einfordert und dabei sein Konzept als das einzig Löbliche darstellt, die baldige Rathausfassadenrestauration als Erfolg nur seiner Fraktion wertet, dem Allgemeinen Deutschen Fahrradclub mit einem langen Instanzenweg durch die deutsche Gerichtsbarkeit droht oder wildes Plakatieren an städtischen Laternenpfählen als Versäumnis der Verwaltung schurigelt. Henning Rehse macht Druck auf den Bürgermeister. Laut, polternd, mit Schreien und wilden Gesten auf sich aufmerksam machend bewegt er sich durch die Gefilde der Kommunalpolitik und läßt kaum ein Thema aus. Es läuft, glaubt man dem Laut-Sprecher der CDU-Abspaltung, nicht gut in Wermelskirchen, mehr noch: nichts läuft gut in Wermelskirchen. Was ist bloß los mit Henning Rehse? Das Aufmerksamkeitsdefizit-Syndrom mit Hyperaktivität, ADSH? Das ließe sich ja noch mit Ritalin behandeln. Kann Henning Rehse die im Urlaub gesammelten Kräfte nicht anders kanalisieren als über wildes Gewese? Oder hat das Bürgermeisterbündnis mit dem schönen Namen Regenbogen einen Knacks bekommen? Dafür spräche durchaus einiges. Denn immer häufiger bandeln die illegitimen Blagen, Bürgerforum (Büfo) und WNKUWG, mit der einst verstoßenen Mutter, der CDU, an. Wenn’s etwa ums Wohl der Autofahrer geht, schubsen diese drei Parteien gemeinsam und einhellig die Radfahrer vom Rad. Wenn’s ums Wohl der Autofahrer geht, wird flugs ein Parkplatznotstand in Wermelskirchen herbeigelärmt, Seit an Seit mit der CDU. Es dürfe “keine Gefährdung durch Radfahrer geben”. Muhahaha. Sprache kann ja so entlarvend sein. Das Fahrrad gefährdet Henning Rehses SUV. Wie schrieb Thomas Wintgen heute so treffend im Wermelskirchener Generalanzeiger? Es sei die “Brötchen-Fraktion”, die von Henning Rehse und seinem Mentor Rüdiger Bornhold angeführt werde, die Fraktion der Automobilisten, die nur mal eben Brötchen holen wollten und dabei verbotswidrig auf der linken Seite parken müssen. Es ist ja derart schlecht bestellt im Städtchen mit Parkplätzen. Nichts da. Ich stimme Thomas Wintgens Fazit zu, daß “Radfahren wesentliches Element unserer Freizeit’industrie’ ist und ein ernst zu nehmender Wirtschaftszweig” und daß “Verantwortungsbewusstsein zum Wohle der ganzen Stadt” anders auszusehen habe.