Tag: 23. Juli 2010

Dreist

Da ist eine Landesregierung abgewählt worden. Vom Wahltag an ist diese Landesregierung nur noch geschäftsführend im Amt. Und was passiert? Der geschäftsführende Ministerpräsident macht seinen Wahlkampfkrawallexperten flugs zum hochbezahlten Spitzenbeamten. Sollen die Neuen doch zusehen, wie sie diese Altlasten entsorgen. Besonders dreist: Ingo Wolf, Ex-Innenminister von der FDP. Ja, genau der, der dem Landesverfassungsgericht keine Atempause ließ. Ingo Wolf, so schreibt das Blog “Wir in NRW“, beförderte seine Büroleiterin nur zwei Stunden, bevor Hannelore Kraft zur Ministerpräsidentin gewählt wurde, noch zur Gruppenleiterin. Über die Parteizugehörigkeit der Ex-Büroleiterin kann man getrost spekulieren. Wie oft muß man es den sogenannten bürgerlichen Parteien eigentlich noch sagen? Dieses Land gehört nicht den Parteien. Und auch die Verwaltung dieses Landes darf nicht zur Parteibeute werden. Verrate mir jemand, was an diesen Parteien bürgerlich sein soll. Bürgerlich sind ihre Umgangsformen nicht, bürgerlich ist ihr Umgang mit dem Land nicht.

Wählerbeschimpfung

“Es zeigt sich in diesen Tagen: Die FDP ist keine Partei für Leute mit schwachen Nerven. Aber wir müssen gleichwohl die Nerven behalten.” Bei den Wählern seien offenbar die Werte seiner Partei nicht angekommen. So Christian Lindner, Generalsekretär der FDP, zitiert nach Spiegel Online. Na super. Die Mehrheit derer, die bei der letzten Bundestagswahl FDP gewählt haben, das sind die Leute mit den schwachen Nerven. Und begriffsstutzig sind sie auch noch, diese Wähler. Die verstehen einfach nicht, mit welchen Werten die ehemals liberale Partei daher kommt. Interessant, welche nervösen Reaktionen die neuesten Umfragewerte für die FDP bei den Parteiverantwortlichen hervorrufen. Ordinäre Wählerbeschimpfung. Ob das hilft?