Neunundneunzigkommaacht Prozent. Donnerlittchen. Mit einem SED-Ergebnis hat die FDP in NRW ihren Heilsbringer zum Spitzenkandidaten für die Landtagswahl erkoren. Und man wird gewiß noch herausbekommen, wer für die eine Gegenstimme verantwortlich ist. Dieses Ergebnis ist nicht Ausdruck von Stärke, sondern zeigt, wie sehr Angst die Liberalen befallen hat angesichts der Umfrageergebnisse. Alle Hoffnungen lasten auf den schmalen Schultern des “blonden Retters”, wie der Freitag schrieb. “Er ist der Strohhalm, an den die zersauste Partei sich klammert.”
Tag: 1. April 2012
MCD
Vodoo-FC
Mein führungsloser Verein ohne Präsident, ohne zwei Vizepräsidenten, ohne sportliche Leitung taumelt der zweiten Liga entgegen – und niemand ist in Sicht, der ein probates Rezept gegen den Niedergang hätte. Vor Wochen hat man den einzigen Fachmann entlassen, um den Trainer zu stärken. Jetzt ist niemand mehr im Amt, den man noch entlassen könnte, um ein Zeichen zu setzen. “Nicht der Trainer ist das Problem”, sagte Geschäftsführer Claus Horstmann laut einer Pressemeldung des 1.FC köln. Nicht das einzige Problem, müßte es stattdessen heißen. Die Mannschaft ist das Problem, zusammengewürfelt, demotiviert, in Grüppchen und Häufchen zerfallen, mit einem Prinzen geschmückt, der Mannschaft und Verein vermutlich nicht mehr wirklich gut tut. Die Vereinsführungen sind und waren das Problem. Seit Franz Kremer hat es vermutlich keine Leitung in diesem Verein mehr gegeben, die sich der Mühe unterzogen hat, ein längerfristiges sportliches und finanzielles Konzept zu entwickeln. Kölsche Eitelkeiten statt seriöser Entwicklungsarbeit. Klüngel statt Teamwork der Besten. Dutzendweise sind die Vereine am FC vorbeigezogen, die sich entwickelt haben, einem sportlichen Konzept folgen, Talentförderung auf ihre Fahnen geschrieben haben, während im Schatten des Doms immer noch bierselig der Nimbus der Tradition besungen wird. Claus Horstmann beschwört stattdessen die „drastischen Maßnahmen in der Mannschaft und in der Trainingsvorbereitung für das Spiel gegen Bremen. Von der Mannschaft erwarten wir den unbedingten Willen, sich mit aller Kraft und Leidenschaft gegen das weitere Abrutschen in den Keller der Liga zu stemmen.” Gut gebrüllt, Löwe Horstmann. Aber das ist leider nur Voodoo. Beschwörungsvoodoo. Im Voodootaumel auch Dr. Werner Wolf, Vorsitzender des Verwaltungsrats: „Wir sind der Überzeugung, dass die sportliche Trendwende mit Stale Solbakken als Trainer möglich ist. Er hat das volle Vertrauen der Verantwortlichen, die vereinbarten Veränderungen umzusetzen.” Eine Trendwende mit einer komplett verunsicherten Mannschaft, einem angeschlagenen Trainer und einem Restprogramm, das es in sich hat. Nun denn. Ich werde mir den FC in der kommenden Saison nicht montags abends ansehen, gegen den FSV Frankfurt oder den SC Chemnitz.
Empathie, die Dritte
“Auf Bundesebene kommuniziert meine Partei die soziale Komponente momentan suboptimal, zu abstrakt, ohne den Menschen anhand konkreter Beispiele begreifbar zu machen, was es bedeutet, sich frei entscheiden zu können.” Wolfgang Kubicki, FDP-Chef in Schleswig-Holstein in Spiegel Online.
Schön wär’s
Tag des Geologen
Niemandsland
Heute ist der erste April. Und genau heute vor einem Jahr hat die FDP in den Umfragen der Forschungsgruppe Wahlen zum letzten mal ein Ergebnis erzielt, mit dem sie auch in den Bundestag gekommen wäre. Seither dümpelt diese Partei im Umfragenniemandsland herum. Seit einem Jahr. Kein Aprilscherz. Mit der FDP macht man keine Scherze.