Tag: 5. Juli 2010

“Und die Tränen von gestern wird die Sonne trocknen…”

Land in Sicht, singt der Wind in mein Herz.
Die lange Reise ist vorbei.
Morgenlicht weckt meine Seele auf.
Ich lebe wieder und bin frei.

Und die Tränen von gestern wird die Sonne trocknen,
die Spuren der Verzweiflung wird der Wind verwehn.
Die durstigen Lippen wird der Regen trösten
und die längst verlorn Geglaubten
werden von den Toten auferstehn.

Ich seh die Wälder meiner Sehnsucht,
den weiten sonnengelben Strand.
Der Himmel leuchtet wie Unendlichkeit,
die bösen Träume sind verbannt.”

Hat jemals jemand besser, ergreifender gesungen als Rio Reiser? (Land in Sicht, live 1983 in Offenbach)


5. Juli: Schwarz-Rot-Gold verboten

Heute vor 178 Jahren, 1832, wurde in Deutschland, im Deutschen Bund, der Gebrauch politischer Abzeichen verboten. Gemeint war vor allem Schwarz-Rot-Gold als Zeichen für den Wunsch nach nationaler Einheit unter demokratischen Vorzeichen. Daß heute sogar die Außenspiegel von Autos mit schwarz-rot-goldenen Parisern verziert werden, hätte man seinerzeit nicht zu träumen gewagt. Noch auf dem Hambacher Fest, Ende Mai 1832, sollten die Schwarz-Rot-Goldenen Trikoloren vom Streben nach Freiheit, Bürgerrechten und deutscher Einheit künden. Heute vor allem vom Wunsch nach dem vierten Weltmeisterschaftstitel der deutschen Fußballer. Tja…

Versorgungsmentalität

Jürgen Rüttgers knickt dann doch noch ein: Dienstwagen, Büro und Personal nicht mehr für fünf Jahre nach seiner Abwahl, sondern “nur” noch für ein Jahr. Der Arbeiterführer mit den Ministerpräsidenteninsignien und ohne Peinlichkeitsgrenze. Da kann man nur noch fassungslos den Kopf schütteln. Und Boris Berger, der, der den Krawallwahlkampf gegen Hannelore Kraft zu verantworten hat (“Das geschieht der Alten recht, immer auf die Omme”), wird jetzt unbefristet als Abteilungsleiter in der Landesregierung beschäftigt. Bis kurz vor dem Ende des Zugriffs der CDU auf die Landesverwaltung wird gedealt. Zum Schaden der Bürger. Die CDU scheint von jeder Schamgrenze befreit zu sein. Kopf schütteln reicht da nicht mehr. Kein Wunder, daß die Bürger zusehends mehr Politik für ein Drecksgeschäft halten. Das Ganze ist obszön.