Auf den Schulhöfen deutscher Schulen muß auch deutsch gesprochen werden. Diese ulkige Forderung war kein blöder Witz, sondern durchaus ernst gemeint. Ihr Urheber: der Generalsekretär der FDP, Christian Lindner. Wohlfeiles populistisches Geblubber gegen Mitbürger nichtdeutscher Herkunft hat also auch die Blau-gelben ergriffen. Kein Wunder, daß die Umfragewerte der ehemals liberalen Partei in den Keller rutschen. Nach der neuesten Forsa-Umfrage käme die Partei der Lindners und Westerwelles derzeit nicht einmal mehr in den Bundestag. Lindner, schon als intellektueller Erneuerer der Liberalen im Sinkflug gefeiert, hat sich decouvriert: Vom Deutschzwang auf Schulhöfen ist es nicht einmal mehr ein kleiner Schritt zur spätrömischen Dekadenzattacke auf Arbeitslose. Gottlob hat wenigstens der neue Sprecher der Bundesregierung die dekadente Forderung des FDP-Generals in die Mülltonne der Politik verschoben.