Monat: September 2021
Friedrich for Future
Friedrich for Future, soeben gelesen in einer Kolumne von Heinrich Schmitz über die neun Neuen aus dem Laschet-Team. Made my Day. Gemeint ist nämlich der Merz Friedrich, genau, der von Blackrock und gestern, oder, wie Schmitz schreibt: “Ein Mann, der mit seinen 65 Jahren geradezu prädestiniert ist, die Zukunft der CDU abzubilden. Jemand der die Rechten von der AfD weglocken soll. Und jemand, auf dessen wirtschaftliche Kompetenz bisher in erster Linie daraus geschlossen wird, dass er für Blackrock gearbeitet hat. Dass er dort wegen seiner großen wirtschaftlichen Fähigkeiten eingestellt wurde, glaube ich persönlich weniger. Da vermute ich eher, dass er wegen seiner Kontakte ins politische Entscheidermilieu und wegen seines Telefonverzeichnisses eine gute Wahl für Blackrock war. Ob er aber umgekehrt auch eine gute Wahl für die Bundesrepublik sein wird, weil er nun ebenso gute Kontakte ins Milieu des Großkapitals hat, weiß ich nicht. Aber okay. Einen Merz kennt man wenigstens.” FFF
Bulletproof
Mikis Theodorakis
Gestern ist Mikis Theodorakis gestorben. Der große Komponist und Musiker aus Griechenland, der der Welt eine einzigartige Musik geschenkt und sie verbunden hat mit der Auflehnung gegen Ungerechtigkeit und Unterdrückung. Mikis Theodorakis war auch Politiker und Schriftsteller, sowie, vor allem: ein Volksheld. Widerstandskämpfer gegen die Naziherrschaft in Griechenland und im Bürgerkrieg auf der Seite der Linken. Sechzehn Jahre war ich alt, als ich in den Sommertagen des Jahres Neunzehnhundertsiebenundsechzig mit meinem Freund Dieter nach Italien getrampt bin, mit einer nur kleinen Tasche mit Klamotten ausgerüstet und einem Schlafsack versehen und ganz wenig Geld im Portemonnaie. Sonst nichts. In Livorno gab es abends im Fußballstadion ein Konzert des Theodorakis-Orchesters mit Maria Farantouri, der großen Sängerin auch Theodorakisscher Musik. Seit April herrschten in der Wiege der Demokratie in Europa die Obristen unter Pattakos und Papadopoulos. Und ungeheuer viele Griechen waren mit Dieter und mir und zahllosen Italienern im Stadion und feierten die Lieder, die Mikis Theodorakis geschrieben hatte und die den Widerstand gegen die Militärdiktatur stützten, an jenem Abend in Livorno und auf der ganzen Welt. Die Musik hatte uns damals alle eingenommen und vereint, alt und jung, deutsch, griechisch, italienisch, links oder liberal, bürgerlich oder anarchistisch. Geschlafen haben Dieter und ich in dieser Nacht nicht.
Heinrich Klaffs – Mikis Theodorakis, “Fabrik” Hamburg, 1971 CC BY-SA 2.0
Fritz Wolf
Fritz Wolf ist tot. Mit vierundsiebzig Jahren ist der Kenner des Dokumentarfilms im Fernsehen nach schwerer Krankheit gestorben. Ein großer Kritiker, Juror beim Grimme-Preis und anderswo, Programmbeobachter, Ausbilder, eine Instanz, die Instanz in Sachen Fernsehkritk. Ich verliere mit Fritz Wolf einen Freund. Einen, den ich immer um Rat fragen konnte und auch oft gefragt habe. Einen Weggefährten, einen Mentor auch. Ich habe Fritz so einiges zu verdanken.