Das Wohngeld soll gekürzt werden. Um vierzig Prozent. Das sind etwa dreihundert Millionen Euro. Der schwarz-gelbe Sozialkahlschlag nimmt weitere Konturen an. Die Folge: Die Kommunen werden die Ausgaben übernehmen müssen: “Die Experten des Städtetags rechnen damit, dass wegen der Wohngeldkürzung demnächst wesentlich mehr Haushalte auf zusätzliche Unterstützung nach Hartz IV angewiesen sein werden, weil ihnen trotz Arbeit nicht genug zum Leben bleibt. Für die Unterkunftskosten dieser sogenannten Aufstocker sind aber die Städte und Gemeinden zuständig. ‘Das ist Haushaltssanierung des Bundes auf Kosten der Kommunen’, sagt Monika Kuban, stellvertretende Hauptgeschäftsführerin des Deutschen Städtetags.” Nachzulesen in Spiegel Online. Jetzt bin ich mal gespannt, ob Bürgermeister Weik in einer der kommenden Ausgaben der Bergischen Morgenpost mit der Überschrift zitiert werden wird: “Schwarz-Gelb wird teuer für die Stadt.”
Tag: 24. Juli 2010
Kultursensible Sprache
Die niedersächsische CDU-Sozialministerin will, daß die Journalisten in ihrem Bundesland eine Charta unterschreiben und sich damit verpflichten, “den Integrationsprozess in Niedersachsen nachhaltig zu unterstützen” und “Projekte hierfür zu initiieren und zu begleiten”. Dabei solle eine “kultursensible Sprache” angewendet werden. So berichtet Spiegel Online. Unverblümt wird im Haus von Aygül Özkan Zensur gedacht und vorbereitet. Gleich, wie die Ministerin nun den Protest von Verlagen und Journalisten abzubiegen versucht. Ich frage mich, ob beispielsweise die Worte “Gurkentruppe” oder “Wildsau” zur Bewertung politischer Verbündeter Kennzeichen der kultursensiblen Sprache von Politikern sind.