Cohen

“Es gibt viele junge Menschen, die Cohen mögen. Auf die Älteren übt er allerdings eine besondere Faszination aus, was auch damit zusammen hängt, dass Rockmusik im allerweitesten Sinne für eineinhalb Generationen, nämlich die 68er und jene, die gleich danach kamen, viel mehr war als nur Party, Beschallung oder Betäubung. Musik, fast egal ob von Songwritern, Psychedelischen, Hardrockern oder Folkies, gehörte entscheidend zur Identitätsverteidigung gegen die Kriegsgenerationen, die wirklich Verknöcherten, die Verbissenen. Wer in den Sechzigern oder Siebzigern aufwuchs, der weiß, dass all die heutigen Luckes, Bsirskes, Kauders, Fahimis und von der Leyens Ausbünde an Toleranz, Unverkniffenheit und menschlicher Wärme sind, vergleicht man sie mit den EK-I-Trägern, den Straußens und Dreggers, den Kommunistenjägern und Springerknechten, die damals die Gesellschaft prägten und die Szenerie bestimmten.” (Kurt Kister in der Süddeutschen Zeitung von heute)

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