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Kurt Wallander raucht

Kurt Wallander raucht. Gestern Abend. Später. Im ersten Programm. Kurt Wallander, der schwedische Kommissar, ermittelt gegen die russische Mafia und verbrennt sich bei einem Sprengstoffattentat der Mafiosi die Hände. Kurt Wallander raucht. Mit verbrannten Händen unter dicken Verbänden. Neunzig Minuten lang. Wie lange noch? Die Internationale der Gesundheitsapostel wird sicher alsbald dafür sorgen, dass Kurt Wallander nicht mehr raucht. Jedenfalls nicht im Fernsehen. Verbrannte Hände hin, verbrannte Hände her. Ich als neues Mitglied der Nichtraucherfraktion werde dann vermutlich keinen Kurt-Wallander-Film mehr sehen wollen. Welche Freude ist es, alte ZDF-Kommissar-Folgen zu sehen. Erik Ode, der Kommissar, gibt alles. Er quartzt sich durch das sechzigminütige Kommissardasein in Schwarz-Weiß mit weit mehr Glimmstengeln, als die Internationale Produzentengemeinschaft Krister Hendriksson, das ist Wallander, für neunzig Minuten zur Verfügung stellt. Gut. Ich fange jetzt schon gar nicht an, von den ganz alten Tagen des Internationalen Frühschoppens zu schwärmen, dem Vorgänger des heutigen Presseclubs in der ARD. In diesen Zeiten konnte man sonntags mittags mitunter die Diskutanten im Studio durch die blauen Schwaden kaum mehr richtig ausmachen. Nun gut. Es ist eine eitrige Bronchitis, die mich um diese Zeit, irgendwas nach zwei Uhr, nicht schlafen, sondern husten und schwärmen läßt. Der Mensch ist kein vernunftgesteuertes Wesen..