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Demographieabgabe

Basta sagte sie, die Kanzlerin. Nein, natürlich nicht. Die Diskussion ist nicht zielführend, sagte sie. Sie formuliert ja als Wissenschaftlerin. Gemeint ist die Debatte um den Vorschlag einiger junger CDU-Funktionäre, eine neue Abgabe für kinderlose Paare einzuführen, sozusagen eine Demographieabgabe. Aus der Opposition wird der Vorschlag als “Strafsteuer” für Kinderlose geschmäht. Und alle sind sich einig. Von “Abzocke” ist da die Rede, von “demographischer Planwirtschaft”, quer durch die Parteienlandschaft. Und ich bin, selten genug, diesmal an der Seite junger CDU-Mitglieder. Was ist eigentlich falsch daran, einmal über Gerechtigkeit in unserer Gesellschaft nachzudenken? Und ist es wirklich gerecht, daß Paare, die Kinder in die Welt setzen, mehr zahlen müssen, viel mehr als Kinderlose, über viele, viele Jahre? Daß sie alleine die Kosten für den Bestand der Gesellschaft tragen, dafür, daß auch in den kommenden Jahren noch Renten erwirtschaftet werden? Denn trotz Steuervorteil und Kindergeld sind kinderlose Paare gleichverdienenden Familien gegenüber erheblich im Vorteil. Ob es eine Abgabe sein muß, bleibt fraglich. Aber warum wird beispielsweise das sogenannte Ehegattensplitting in der Besteuerung nicht in ein Familiensplitting umgewandelt, das auch die Anzahl der Kinder berücksichtigt? Es gäbe so viele gute Möglichkeiten, die Gesellschaft ein wenig gerechter zu machen. Mit Bastapolitik und Schmähungen wird man auf Dauer eine notwendige und überfällige Debatte nicht los. Gottlob