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Boelongan. In Erinnerung an Kurt und Cläre Wohl

Heute findet um sechzehn Uhr in der Kirche in Hünger ein bemerkenswertes Konzert statt: Der Kölner Künstler Hartmut Zänder, Großneffe von Kurt und Cläre Wohl, wird mit seiner Band indonesische Musik, Schattenspiele und Bilder zeigen. Sie erinnern an die Lebens- und Leidensgeschichte deBoelungan_1s jüdischen Arztes Kurt Wohl, der Neunzehnhundertvierzig vor den Nationalsozialisten aus Wermelskirchen fliehen musste, und seiner damaligen Verlobten und späteren Frau Cläre. Sie lebten bis in die späten 50er Jahre in Indonesien im Exil und kehrten dann nach Wermelskirchen zurück, wo sie eine Wohnung in der Dürholt’schen Villa an der Dabringhauser Straße bezogen. Schon die Premiere von Boelongan im Kölner Rautenstrauch Joest Museum am siebten November war ein voller Erfolg. Alle Kartenanfragen mußten in der letzten Woche abgewiesen werden. Der Eintritt ist frei. Es wird um Spenden gebeten.

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Der Wermelskirchener Journalist Armin Himmelrath wird einführend kurz das Leben von Kurt und Cläre Wohl vorstellen. Der jüdische Arzt Kurt Wohl hat sich nach seinem Studium in Freiburg und Breslau in Wermelskirchen niedergelassen und hier seine Praxis betrieben. Bis ihn die Nazis zwangen, Deutschland zu verlassen. Neunzehnhundertneununddreißig emigriert er zu seinem Sohn in Java, der dort für eine Remscheider Firma tätig ist. Ein Jahr später werden beide von den Holländern als Deutsche interniert. Mehr heute um sechzehn Uhr in der Kirche in Hünger.