VON WOLFGANG HORN
Bedrückend und, offen gesprochen, entlastend auch, auf der Intensivstation eines deutschen Krankenhauses einen Internetbeitrag von diesen vielen über die Bomabardierung eines ukrainischen Krankenhauses lesen zu können, von den Folgen für die Patienten und Ärzte, die Pfleger, die Angehörigen und Kinder, ob als Patient oder Teil der Familie. Weicher können die Knie nicht werden, wenn man sich eingesteht, womöglich über eine höhere Lebenserwartung zu verfügen als ukrainische Kinder, denen noch der ganze Kosmos offen stehen sollte. Zu erfahren, wieder neu, daß nur ein paar hundert Kilometer westwärts vor den Fronten im von Rußland angezettelten Krieg in der Ukraine die Grunderfahrung im Krankenhaus menschlicher Umgang ist, Zuwendung. Hilfe und Heil ist der ganze Trost, den die Gesellschaft dem Einzeln zu geben vermag. Nein, keine Resolution, kein Demonstrationsvorschlag, eher eine Eingebung, eine Bitte. Denkt nach. Fühlt mit.