Sport-Soap

Im Grunde kann es mir ja gleich sein, mit welchem Trainer der FC Bayern München wieder mal Deutscher Fußballmeister werden wird. Ob dem Trainerteam Julian Nagelsmann vorsteht oder Thomas Tuchel, die Münchener Kicker können aus eigener Kraft noch Deutscher Meister werden, Deutscher Pokalsieger und nach den grandiosen Spielen in der Championsleague sogar Europas Fußballkrone erringen. Mir erschließt sich nicht, warum die Vereinsmeier in München in dieser Lage den Trainer in die Wüste schicken, um den zu verpflichten vor nur wenigen Jahren die Münchener die weltweit höchste Ablösesumme für einen Fußballlehrer gezahlt haben. Man spricht von zwanzig bis fünfundzwanzig Millionen Euro. Und jetzt dürfte eine ähnlich hohe Entschädigung fällig werden, haben die Verantwortlichen den jungen Trainer doch mit einem höchstdosierten Vertrag bis Zweitausendsechsundzwanzig ausgestattet. Geld spielt wohl keine Rolle. In München so wenig wie bei den Scheichs, die sich mehr und mehr in europäischen Fußballvereinen breit machen. Ehrlich gesagt: Für mich ändert sich, leider, nichts mehr. Mit dem großen Geld ist endgültig ein Geist in den Profifußball eingezogen, der Identifikation mit einem Verein oder dem ganzen Verband zusehends schwerer macht. Profifußball rührt mich nicht mehr. Ich nehme zur Kenntnis, wer gewinnt und wer verliert. Aber ich fiebere nicht mehr wirklich mit. Mit dem ganz großen Geld hat der Profifußball seine Anziehungskraft verloren. Ein Spektakel, das keine innere Begeisterung zu entfachen in der Lage ist. Eine Sport-Soap. Mehr nicht mehr.

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