Von Ekkehard Faude, dem Verleger der Sonntagsgeschichten. Von der Stille und dem ganzen Rest werde ich via Facebook mal wieder auf eine lesenswerte Geschichte gestoßen. Vielen Dank, Herr Faude. Es geht um das Gedicht: Ausweis von Rainer Brambach. Brambach hatte mit der Schweizer Fremdenpolizei zu tun.
„Noch ziemlich sicher auf den Beinen
um drei in der Frühe nach einem Fest
durch die leeren Gassen heimwärts
von einer Patrouille gestoppt
und befragt nach einem Ausweis
zog ich ein rotweingetränktes Gedicht aus der Tasche:
Nach einem Fest um drei in der Frühe
noch ziemlich sicher auf den Beinen
durch die leeren Gassen heimwärts – “
Rainer Brambach, Heiterkeit im Garten. Das gesamte Werk. (Diogenes Neunzehnhundertneunundachtzig)
Und in den Kommentaren dann der Hinweis auf den Blog des Staatsarchivs Basel-Stadt: AKTENZEICHEN PD-REG DreiA Sechundfünfzigtausendneunundsechzig: RAINER BRAMBACH
Niemand mit Neugier und Interesse an kaum gelesenen Geschichten sollte sich diese Geschichte über verquere Geschichte, das Baseler Nichtsnutzverfolgungssystem, den Geliebten einer Strumpfstopferin, der diese und deren Heim erst in den Morgenstunden verläßt, entgehen lassen.
Beitragsfoto: EinDao: Rainer Brambach (1917-1983) Schriftsteller, Lyriker. Prominenten Grabfeld Friedhof am Hörnl, CC BY-SA 3.0