… and everything i had to know i heard it on my radio …

Es gibt weiß Gott schlimmere Welttage oder Internationale Tage als den heutigen, den Tag des Radios. Den Welttag der Jogginghose beispielsweise, den die menschliche Gemeinschaft alljährlich am einundzwanzigsten Januar begeht. Vielleicht nicht die ganze Weltgemeinschaft. Wahrscheinlich aber die leider nicht wirklich kleine Weltgemeinschaft der Jogginghosenträger. Oder nehmen wir den ersten Februar. Dann begeht die nämliche Weltgemeinschaft den internationalen “Ändere dein Passwort”-Tag. Auch hier: Vielleicht nicht wirklich die ganze Weltgemeinschaft. Wahrscheinlich sogar nicht einmal die ganze Weltgemeinschaft der Password-Nutzer. Noch wahrscheinlicher: Vermutlich gar nur ein ganz winziger Teil der Weltgemeinschaft der Verwender einer derartigen Kennung. Kennung? Auch kein schönes Wort. So wenig wie Password. Früher kannte man noch das Losungswort, die Losung. Früher. Zurück zum heutigen Welttag. Der Welttag des Radios (World Radio Day) fand Zweitausendundzwölf zum ersten Mal statt. Die Generalkonferenz der UNESCO hat den Weltradiotag in Erinnerung an die Gründung des United Nations Radio am dreizehnten Februar Neunzehnhundertsechsundvierzig ausgerufen, auf ihrer Generalkonferenz am dritten November Zweitausendelf. Ich gestehe: Immer noch bin ich ein Fan dieses Mediums. Trotz Fernsehen, trotz Internet, trotz sozialer Medien, trotz Facebook. Mehr und mehr wende ich mich jedoch von WDR Fünf ab und dem Deutschlandfunk zu. Gleichwohl: In beiden Kanälen ist immer noch viel Überraschendes zu hören, nebst, natürlich, der alltäglichen Information über die großen und kleinen Krisen der Menschheit, die Katastrophen, zumal die der Fußballbundesligaergebnisse. Grundversorgung sozusagen. Die flotte, professionelle Versorgung mit der alltäglichen Lebensorientierung, sozusagen der Fahrplan durch den Alltag. Der Nebenbei-Fahrplan. Gibt es eigentlich ein eigenes Wort für die Wahrnehmung durchs Hören, etwa Audiotüre, wie die Lektüre fürs Lesen? Mit dem Radioprogramm im Ohr läßt sich schreiben, bügeln, spülen, kochen, putzen, dösen, zähneputzen, basteln. Bestens. Und: Bei mir regiert das Wort. Im Radio. Für Töne, für Musik gibts die streams. Spotify und Co. Am klugen Wort mangelt es der Menschheit, wenn man sich so umschaut. Kaum an guter Musik.

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