Tag: 31. Januar 2017

Anständige Menschen

Am Ende aber wird Trump trotzdem scheitern. Er wird scheitern, weil seine Strategie, so gerissen seine Taktik auch sein mag, schrecklich ist: Die „New York Times“, die CIA, die mexikanisch-stämmigen Amerikaner und all die anderen, die er schon angegriffen hat, werden nicht einfach verschwinden. Mit jedem Angriff schafft Trump sich neue Feinde und stärkt ihre Verbundenheit untereinander; er mag seine Follower haben, aber er gewinnt keine neuen Freunde dazu. Er wird scheitern, weil er die Gerichte nicht korrumpieren kann und selbst der zaghafteste Senator früher oder später sagen wird: „Es ist genug.“ Er wird scheitern, weil am Ende des Tages die meisten Amerikaner, auch jene, die für ihn gestimmt haben, anständige Menschen sind, die kein Verlangen verspüren, in einer amerikanischen Version von Erdogans Türkei, Orbàns Ungarn oder Putins Russland zu leben. Es gab nichts in dieser ersten verstörenden Woche der Trump-Regierung, womit man nicht hätte rechnen können. Es wird nicht besser werden. (…) Es ist nichts Großes an dem Amerika, das Donald Trump zu schaffen glaubt. Aber am Ende wird es die Größe Amerikas sein, die ihn aufhalten wird.

Eliot A. Cohen, Zeitenwende im Weißen Haus. Trump wird an Amerika scheitern, in: Frankfurter Allgemeine, einunddreißigster Januar Zweitausendundsiebzehn

Eliot A. Cohen war von 2007 bis 2009 Berater („Counselor“) von Außenministerin Condoleezza Rice unter der Bush-Regierung und bekleidete damit eine der ranghöchsten Positionen im amerikanischen Außenministerium. Heute ist er Direktor des Strategic Studies Programs an der Johns Hopkins University School of Advanced International Studies in Washington D.C.

Trump, Bekenntnis und die IHK

„Wenn die Entscheidungen darüber, wer wo arbeitet, nicht mehr von der betrieblichen Vernunft, sondern vom religiösen Bekenntnis oder der Staatsbürgerschaft bestimmt werden, wird das negative Auswirkungen auf unternehmerische Entscheidungen haben.“

Ulf Reichardt, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer zu Köln, im „Kölner Stadt-Anzeiger