Apokalyptisches Spießertum

Das deutsche Hirn ist besonders von Angst geprägt. Das hat auch mit der deutschen Geschichte zu tun, die ja tatsächlich einen tiefen Zivilisationsbruch aufweist. In einer Art „vorauseilender Angst“ entwickeln wir uns hin zu einer Art Hysteriekultur. Das ist gefährlich. Man denke an die falschen Beschuldigungen, die immer wieder in Kitas auftauchen, wo es angeblich Missbrauch gab, und dann war eigentlich gar nichts. Oder die vielen Falschmeldungen über kriminelle Ausländer, die dann zu Übergriffen führen. (…) Gleichzeitig zeigt der Zufriedenheits- und Glücksindex, dass die Deutschen noch nie so zufrieden waren wie heute. Das klingt paradox. Wir nennen einen Geisteszustand, in dem man sich wahnsinnig fürchtet und sich gleichzeitig wohlfühlt, „apokalyptisches Spießertum“.

Matthias Horx, Trend- und Zukunftsforscher, in einem Interview, das Sebastian Grundke unter dem Titel: Das Licht der Welt für den Freitag geführt hat.

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